Das virale Prinzip: Quasi epidemisch verbreiten sich über soziale Medien Inhalte von Mensch zu Mensch weiter, getreu dem alten Social-Media-Motto: "Schau dir mal das an :-)"
Die Werbung nutzt das bekanntlich längst, und es ist kein notwendiges, aber doch ein immer wieder auftretendes Element des viralen Marketings, dass man nicht sofort weiß, dass es sich um Werbung handelt. Der Werbeeffekt stellt sich, wenn es klappt, rückwirkend ein, wenn viele Menschen das Video gesehen haben und sich fragen: Was steckt dahinter? Irgendwie dringt dann durch, dass der Film ein Spot für Produkt ist. Und schon haben alle, die es gesehen haben, den Produktnamen wieder mal eingebimst bekommen.
Es gibt ein aktuelles Video, das das Prinzip vorbildlich verdeutlicht. Man sieht zwei junge Frauen, die sich angeblich eine kleine Kamera in die Sitzfläche der Jeans stecken, um zu filmen, ob Männer ihnen auf den Sitzbereich stieren (hier das Making-of). Als die Frauen dann losmarschieren, filmt die Minikamera eine ganze Reihe von Männern, die den Blick direkt auf deren Gesäße richten. Ein als Jesus verkleideter Mann etwa, Männer in Begleitung ihrer Freundinnen, Männer auf Rolltreppen, Männer in Cafés.
Und während sich die einen – etwa diverse Onlinemedien in Videobeiträgen, die (anders als das ursprüngliche Video, das Youtube mittlerweile entfernt hat) noch zu sehen sind – fragen: Starren die Typen eigentlich wirklich so stulle, oder ist alles nur Fake?, lautet die Frage, die die Marketingstrategen in die Diskussion einspeisen: Na, von welcher Marke ist denn wohl die Jeans?
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