Der Psychiater Mazda Adli beobachtet einen deutlichen Zuwachs der psychischen Belastungen im Vergleich zum Anfang der Pandemie. Zudem bereitet ihm Sorge, dass sich der Zustand vieler eigentlich stabiler Patient*innen wieder verschlechtere. Im Gespräch erklärt er die Zusammenhänge zwischen Pandemie, Wirtschaftskrise und psychischen Erkrankungen und gibt Tipps für gegenseitige Unterstützung.
der Freitag: Herr Prof. Adli, wie geht es Ihren Patient*innen zur Zeit?
Mazda Adli: Die Pandemie zeigt deutliche Spuren. Es gibt immer mehr Menschen, die unter chronischem Stress leiden und belastet sind durch die enormen Folgen, die die Pandemie für ihren Alltag hat. Viele sind verunsichert oder zeigen verschiedenste Sorgen und Ängste. Dabei spielen Zukunftsängste häufig eine Rolle. Wir sehen auch viele einsamkeitsbezogene Probleme, gerade in einer Stadt wie Berlin. Und natürlich gibt es auch die Angst zu erkranken oder dass sich Angehörige anstecken, was nochmal durch das Aufkommen der neuen genetischen Mutationen befeuert wird.
Sind all diese Sorgen der Menschen bereits seit Frühjahr 2020 zu beobachten oder tritt das erst seit dem zweiten Lockdown light im Herbst/Winter auf?
Die Zeichen für eine Zunahme psychischer Belastung zeigen sich schon seit Beginn der Pandemie. Dabei gibt es Schwankungen, die mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung der Pandemiedynamik folgen. Hinzu kommen allerdings auch noch gewisse Gewöhnungseffekte solange die Infektionszahlen über eine Zeit gleich bleiben oder besser werden und damit auch das eigene Infektionsrisiko nicht größer wird. Mein persönlicher Eindruck ist, dass die Menschen derzeit – in der zweiten Hälfte des zweiten Lockdowns – deutlich belasteter sind als zum Anfang der Pandemie. Jetzt wird ziemlich klar: Sowohl die psychischen als auch die wirtschaftlichen Ressourcen der Menschen brauchen sich auf.
Wie kommen Sie zu diesem Eindruck?
Wir sehen ein steigendes Patient*innennaufkommen, eine steigende Inanspruchnahme zum Beispiel auch unserer Ambulanz. Ähnliches wird auch aus anderen Kliniken und Praxen geschildert. So ist es zurzeit noch viel schwieriger als vorher einen freien Psychotherapieplatz zu bekommen. Die Wartezeiten werden überall länger. Parallel dazu berichten die Krankenkassen von einer Zunahme von Krankheitstagen aufgrund psychischer Erkrankungen seit Beginn der Pandemie.
Ich sehe dabei viele Patient*innen mit depressiven Beschwerden und, wie gesagt, viele mit Angstsymptomen. Wir erleben auch, dass uns bekannte Patient*innen, die zum Teil jahrelang stabil waren, plötzlich wieder dekompensieren. weil das, was sie lange stabil gehalten hat, jetzt nicht mehr verfügbar ist.
Was sind denn das für Dinge, die ihre Patient*innen stabil halten?
Das sind zum Beispiel soziale Kontakte, etwas, das für die psychische Gesundheit sehr wichtig ist. Als soziale Wesen brauchen wir das Miteinander. Gerade in der Behandlung und in der Rehabilitationsphase nach einer Depression ist der Aufbau eines stabilen sozialen Netzwerkes sehr wichtig und das geht eben jetzt nicht mehr. Dazu kommt: Für viele Menschen fällt der übliche Arbeitsalltag weg. Das ist etwas, das den Tag strukturiert. Außerdem kein Sport, kein Kulturleben, kein Vereinsleben, etc. Der Wegfall der Alltagsroutine und der Wegfall von sozialem Miteinander, der Rückzug in die eigenen vier Wände – was das Gebot der Stunde ist – das ist für Menschen, die seelisch belastet oder psychisch erkrankt sind, besonders ungünstig.
Es gibt Menschen, denen setzt die Situation besonders zu. Andere wiederum scheinen schon seit einer ganzen Weile gut zurechtzukommen mit social distancing und dem Wegfall der üblichen Routine. Wovon hängt das ab?
Das hängt sehr von der psychischen Widerstandskraft, der sogenannten „Resilienz“, ab. Sie beruht auf einer Vielzahl von Faktoren, zum Beispiel darauf, wie flexibel und anpassungsfähig man im eigenen Verhalten auf Veränderungen reagieren kann. Oder auf der Fähigkeit, eine optimistische Sicht zu bewahren, obwohl es viele Schwierigkeiten gibt und wie gut wir mit negativen Emotionen umgehen können. All diese Faktoren bestimmen, wie gut man psychisch durch eine Krise kommt. Das gilt sowohl für die jetzige Pandemie als auch für andere schwierige Situationen.
Zur Person
Prof. Dr. Mazda Adli ist Psychiater und Stressforscher. Er ist Chefarzt der Fliedner Klinik Berlin und Leiter des Forschungsbereichs Affektive Störungen der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, CCM, an der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Zuletzt erschien von ihm Stress and the City: Warum Städte uns krank machen. Und warum sie trotzdem gut für uns sind bei C.Bertelsmann
In den vergangenen Wochen wurde in den Medien vielfach die sogenannte Copsy-Studie erwähnt, die sich mit den Belastungen von Kindern und Jugendlichen während der Pandemie beschäftigt. Gibt es auch schon verlässliche Daten und Informationen über die psychische Gesundheit von Erwachsenen?
Die gibt es durchaus. Es gibt verschiedene Studien aus unterschiedlichen Ländern, die auch die Situation von Erwachsenen zeigen. In Deutschland hat sich etwa die NAKO, die Nationale Kohorte – eine riesige Studie, die über Jahrzehnte Menschen beobachtet – mit der Situation der psychischen Belastung beschäftigt. Wir haben auch selbst eine Studie durchgeführt. Alle diese Studien zeigen, dass es einen erhöhten Grad an Depressivität, Ängstlichkeit, Sorgen und Schlafstörungen gibt. Bemerkenswert ist dabei, dass gerade junge Erwachsene besonders betroffen zu sein scheinen. Da sind die Studien aus unterschiedlichen Teilen der Welt fast einstimmig.
Können wir davon ausgehen, dass es den Menschen, die jetzt gerade Schwierigkeiten haben, schnell besser geht, sollte sich die gegenwärtige Lage auch verbessern?
Das ist so allgemein schwer vorauszusagen. Was man einerseits sieht, ist dass der Grad psychischer Belastung mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung widerspiegelt, was sich infektions-epidemologisch tut. Also: Gehen die Infektionszahlen hoch, gehen wenig später auch die Zahlen für psychische Belastungen hoch. Gehen die Infektionszahlen runter, nehmen auch die psychischen Belastungen wieder etwas ab. Das sind nachlaufende Spiegeleffekte. Aber: Wir wissen trotzdem noch lange nicht, wie es mit den Langzeitfolgen aussieht, das ist sehr schwer abschätzbar.
Es gibt allerdings etablierte Zusammenhänge: Pandemien sind oft mit Wirtschaftskrisen verbunden. Und Wirtschaftskrisen sind allgemein mit einer Zunahme psychischer Störungen in der Bevölkerung verbunden. Das ist gut bekannt. In Deutschland ist das Bruttoinlandsprodukt im letzten Jahr um rund fünf Prozent zurückgegangen. Damit sinkt die Zahl der Erwerbstätigen und die soziale Ungleichheit in der Gesellschaft wächst. Das ist wiederum ein gut bekannter Risikofaktor für psychische aber auch körperliche Erkrankungen.
Würden Sie sagen, dass die Ängste und Belastungssituationen, die entstehen, gar nicht unbedingt etwas mit der Angst vor Ansteckungen zu tun haben, sondern vielmehr mit der Vorstellung, dass es sobald nicht wieder besser werden wird?
Die psychische Belastung kommt vor allem durch die erheblichen Veränderungen im Alltag der Menschen. Es sind fast alle wesentlichen Lebensbereiche betroffen: Arbeit, Freizeitgestaltung, soziale Aktivitäten, Familienleben, etc. Alle diese Veränderungen erzeugen Stress. Dazu kommt bei vielen das Gefühl, einer schlecht kontrollierbaren Entwicklung ausgeliefert zu sein. Das ist nochmal ein besonderer Stressverstärker. Die unmittelbare Angst vor der Ansteckung spielt sicherlich auch eine Rolle, aber im Vergleich zu den genannten Faktoren eine untergeordnete.
Sie erwähnten gerade die Kontrollierbarkeit. Welche Rolle spielen denn dabei die Medien und die Politik, die häufig den Eindruck erwecken, als ob die Situation im Griff wäre – und dann oft nachjustieren müssen?
Das kann man sicherlich niemandem zum Vorwurf machen. Vieles lässt sich nur auf Sicht planen. Das liegt in der Natur einer Pandemie. Das erleben Sie als Medienvertreter genauso unvorhersehbar wie die Leser oder jemand anderes.
Ich finde es daher wichtig, dass wir in der Kommunikation – Medien, Politik und Wissenschaft gleichermaßen – auch den Optimismus fördern. Eine optimistische Sicht wirkt dem Gefühl einer unkontrollierbaren Entwicklung ausgeliefert zu sein entgegen. Denn ohne Optimismus, ohne Hoffnung kommt hier keiner durch. Hoffnung ist echte Währung für die Psyche. Die Fähigkeit eine optimistische Haltung einzunehmen ist ein bekannter Resilienzfaktor in der Psychologie. Und es gibt ja auch genug Anlass zu Optimismus. Bei allen Unvorhersehbarkeiten, mit denen wir es zu tun haben – wie etwa den neuen Mutationen – ist es klar, dass wir bereits den Weg aus der Pandemie raus beschritten haben. Es ist Land in Sicht. Und zwar: Auch weil die Bevölkerung sich im wesentlichen an die Maßnahmen gehalten hat. Das ist ein Gemeinschaftserfolg. Sich das klar zu machen motiviert. Wir tun uns hingegen keinen Gefallen, wenn wir mit alarmistischen Headlines arbeiten.
Werden wir es in den nächsten Jahren, also etwas längerfristig geschaut, mit einer Zunahme psychischer Erkrankungen zu tun haben?
Ich rechne damit. Ich rechne auch damit, dass uns die Pandemie und ihre Bekämpfung noch eine Weile in den Knochen – oder besser gesagt: in den Köpfen – stecken wird. Viele Menschen reißen sich jetzt noch zusammen, sind im Durchhaltemodus und bündeln ihre Kräfte, aber auch die sind irgendwann aufgebraucht. Stresssymptome bei Dauerbelastungen treten oft erst dann richtig zutage, wenn die äußere Belastung nachlässt. Wir stecken eben nicht nur in einer infektiologischen sondern auch in einer psychologischen Krise. Die Versorgung der psychischen Narben, die die Pandemie hinterlässt, wird uns noch eine Weile beschäftigen.
Gibt es etwas, was Ihnen zur Zeit Hoffnung macht?
Mir macht die Impfung Hoffnung. Auch wenn vieles dabei nicht rund läuft und viele Menschen enttäuscht und unzufrieden sind. Es ist ja auch erlaubt, sich über Dinge aufzuregen. und gleichzeitig ist es für jemanden, der mit Epidemiologie und Infektionsdynamiken nicht so vertraut ist, ganz schwer zu verstehen, wenn man zum Beispiel hört, dass der AstraZeneca-Impfstoff soundsoviel Prozent weniger schützt. Dann wirkt das wie eine Katastrophe, ist es aber überhaupt nicht. Die Unterschiede sind in der Praxis nämlich marginal. Daher: Wir haben Anlass zur Hoffnung. Und wir alle zusammen können uns ganz schön glücklich schätzen, dass wir uns gegen dieses Virus impfen lassen können. Stellen Sie sich mal für einen Moment vor, wir hätten heute keine Impfstoffe, sondern müssten die Pandemie bis zum Schluss aussitzen. Eine fürchterliche Vorstellung!
Dann lassen Sie uns etwas hoffnungsvoll und praktisch schließen: Was kann ich tun, wenn ich merke, dass es meinen Mitmenschen in der Krise nicht gut geht?
Das wichtigste ist: Sprechen Sie diese Person darauf an. In der Pandemie, die viele vor ähnliche Probleme stellt, hilft es zu sehen, wenn andere mit ähnlichen Sorgen vielleicht eine besonnenere Haltung einnehmen oder mehr Akzeptanz an den Tag legen können. In der Psychotherapie spricht man von Perspektivwechsel. Dazu kommt: Wenn es einem nicht gut geht, hilft es oft schon, die zwischenmenschliche Kommunikation zu intensivieren. Menschliche Nähe ist ein psychologisches Grundbedürfnis und kommt gerade für so viele zu kurz. Es gibt auch erste Zahlen, die eine Zunahme von Einsamkeit seit Beginn der Pandemie nahelegen. Betroffen sind besonders junge Erwachsene. Und Alleinlebende. In Berlin wohnen, wie in anderen deutschen Großstädten, etwa ein Drittel der Menschen allein. Und jeder ist meiner Beobachtung nach im Moment dankbar für soziale Kontakte und auch emotional bedürftiger. Verbundenheit hilft uns allen.
Kommentare 149
"Welche Rolle spielen denn dabei die Medien und die Politik, die häufig den Eindruck erwecken, als ob die Situation im Griff wäre – und dann oft nachjustieren müssen?
Das kann man sicherlich niemandem zum Vorwurf machen. Vieles lässt sich nur auf Sicht planen. Das liegt in der Natur einer Pandemie."
-> Bullshit! Die wesentlichen Parameter sind seit Langem bekannt. Und wir leiden nur deshalb im ewigen Siechtum, weil "unsere" Politiker alles vergeigen, was man nur vergeigen kann. Das ist ganz einfach Staatsversagen.
Wieso redet man eigentlich von psychischen "Störungen", wenn Menschen völlig berechtigte Sorgen und Ängste haben. Psychische Belastungen meinetwegen - aber doch nicht Störungen.
Mir machen eher die Leute Angst, die sich überhaupt nicht belastet fühlen. Mit denen stimmt etwas ganz und gar nicht.
Was mir persönlich die Hoffnung raubt, sind nicht meine alltäglichen Problemchen in der Pandemie. Sondern dass ich nach wie vor nicht erkennen kann, dass die Menschen viel gelernt hätten und unsere existenziellen Probleme in Zukunft anders angehen würden.
„(...) auch den Optimismus fördern. Eine optimistische Sicht wirkt dem Gefühl einer unkontrollierbaren Entwicklung ausgeliefert zu sein entgegen.“
Bitte 10 x langsam durchlesen, ganz speziell jene, die den Weltuntergang unmittelbar vor der Türe wähnen.
Ein gelungenes, informatives Interview. Auch wenn Emile Durkheim schon vor mehr als 100 Jahren ähnliche Zusammenhänge aufgezeigt hat.
Was heißt schon "Weltuntergang"?
Beschleunigte Verelendung der Massen und nicht mehr aufzuhaltender Klimakollaps zum Beispiel sind jetzt nicht gerade unrealistisch.
Ich will keine Hoffnung haben nur um der Hoffnung willen. Das führt dann dazu, Barack Obama zu wählen oder so etwas.
Ich will auch nicht die Illusion haben, selbst etwas zu kontrollieren. Sondern ich will tatsächlich etwas kontrollieren - bzw. Teil einer Bewegung sein, die die Macht erlangt. Das geht nur politisch, nicht mit irgendwelchen persönlichen Wellness-Geschichten oder positiven Gedanken! Und es geht nur, wenn die tumbe Masse endlich einen massiven Bewusstseinswandel durchläuft.
Prof. Dr. Mazda Adli ist Psychiater und Stressforscher und die Frage war: »…wie geht es Ihren Patient*innen zur Zeit?«
Und das, was er uns hierzu mitzuteilen hat, ist mehr als plausibel. Es geht, das sage mit Blick auf den entl. Versuch einer Politisierung des Themas, um die individuelle Anpassungsleistung seiner Patient*innen (ich werde diese sprachliche Pervertierung an dieser Stelle beenden und von Patientinnen und Patienten sprechen) im Rahmen der besonderen Situation Pandemie, die all umfassend ist.
Um keine Missverständnisse aufkommen zulassen, wäre es sicherlich sinnvoll gewesen, eingangs darauf hinzuweisen, dass die ununterbrochene soziale resp. psychische Anpassungsleistung das Wesentliche von Menschen und Natur schlechterdings sind – nicht nur in Pandemiezeiten.
Es geht um Psychohygiene schlechthin und es geht um die Psychohygiene von Ausnahmeklientel, wie es nun mal das Patientengut von therapeutischen Psychiatern der Fall ist. »Das sich der Zustand vieler eigentlich stabiler Patientinnen und Patienten wieder verschlechtert«, ist Hinweis auf deren spezifische Anfälligkeit, die sie vor Dekompensation letztlich nicht zuverlässig schützt. Bei vielen Patientinnen und Patienten ist das tägliche Leben ein ewiger „Eiertanz“.
Da es auch die anderen gibt, die „Resilienten“, die auf ihre Weise von der pandemischen Beeinträchtigung profitieren, ist diese Tatsache geradezu Beleg für eine spezielle pandemische Anfälligkeit für z.B. gerade Klientel mit potentieller oder manifester Angststörung. Der/dem einen oder anderen aus dem depressiven Formenkreis mag das Verbot physischer Nähe in seiner Neigung zur Kontaktvermeidung sogar noch entgegenkommen.
Und ja: »Wir haben Anlass zur Hoffnung«, wie Mazda Adli sagt. Er meint, weil wir Impfstoffe haben, zu denen ich aber hinzufügen möchte, dass wir über deren Segen oder Fluch so gut wie keine validen Informationen besitzen. Ich sage das angesichts der Tatsache, dass Industrie für die Entwicklung von Vakzinen in der Regel 10 bis fünfzehn Jahre nötig haben und ohnehin nur jene Impfstoffe gut und wirksam sind, die im Dunstkreis des Wertewestens entwickelt werden, während die anderen entsprechend dem Narrativ nicht zuverlässig sind. Was das angeht, sind dann allerdings wieder doch wieder auf der politischen Ebene. – Die den Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung stehenden Vakzine sind politische Vakzine.
"Es geht um Psychohygiene schlechthin und es geht um die Psychohygiene von Ausnahmeklientel, wie es nun mal das Patientengut von therapeutischen Psychiatern der Fall ist."
Ob das so glücklich formuliert ist, lasse ich mal dahingestellt. Allerdings weiß ich nicht, ob man bei einem so hohen Bedarf an Psychotherapie hierzulande - und noch stärker in den USA - von Ausnahmen sprechen kann, die persönlich behandelt werden müssen? Das bezweifle ich stark. Und dann sind wir eben doch wieder beim System, das die Leute kranke macht. Natürlich gibt es handfeste psychische Probleme aufgrund von Traumatisierungen, Gewalterfahrungen, usw. Und auch wenige genetische Fehldispositionen. Aber bei so vielen Leuten ist es ein Fehler, das Problem beim Einzelnen zu suchen und wegtherapieren zu wollen.
Wie der aus dem TV bekannte Psychiater Manfred Lütz schon mehrfach gesagt hat: Wir behandeln eigentlich die Falschen, nämlich sehr feinfühlige Menschen. Die größten Psychopathen sitzen bei uns nicht selten in den Chefetagen!
Je mehr die meisten Menschen ganz praktisch nur noch als Objekte fremder (Kapital) Interessen und Zwecke vorkommen sollen, desto größer ihre „Hoffnung“ auf „bessere Zeiten“ oder doch zumindest „Linderung“ ihrer zugewiesenen „Lebenspraxis“. Eine Sternstunde und Gelegenheit für die von Staat und Kapital berufenen Profis von der psychologischen Weltanschauungsfront, die schädliche aber alternativlos gemachte Lebenspraxis AN den Menschen selbst „aushaltbarer“ zurecht psychiatrisieren zu wollen. Und zwar mit Hilfe „psychologischer“ Implementierung von ganz viel „Anpassung“ durch ihre „Faktoren“ (“Resilienz“), mit dem Ziel der (Wieder)Gewinnung eines „dicken Fells“ und eines unverbrüchlichen Grund-Optimismus.
Ja, das ist scho a bisserl verrückt, aber lieber Prof. Adli, dem Impfbotschafter, den Du hier abgibst, gehört trotzdem auch energisch widersprochen:
„Mir macht die Impfung Hoffnung“
➤ Dänemark setzt Astrazeneca-Impfungen wegen Blutgerinnseln aus
12:10 Uhr: Dänemark setzt die Impfungen mit dem Corona-Impfstoff von Astrazeneca wegen möglicher Nebenwirkungen vorerst aus. Die dänische Gesundheitsbehörde verwies am Donnerstag auf Berichte über „schwere Fälle der Bildung von Blutgerinnseln“ bei Geimpften. Bisher sei allerdings noch nicht abschließend geklärt, ob es einen Zusammenhang zwischen den Impfungen und den Gerinnungsstörungen gibt.
Österreich hatte am Montag die Impfungen mit einer bestimmten Charge des Astrazeneca-Impfstoffs gestoppt, nachdem eine 49-jährige Krankenpflegerin wenige Tage nach ihrer Impfung gestorben war. Bei der Frau waren ebenfalls schwere Gerinnungsstörungen aufgetreten.
Vier andere EU-Länder – Estland, Litauen, Lettland und Luxemburg – stoppten daraufhin ebenfalls die Impfungen mit dieser Charge, die insgesamt rund eine Million Impfdosen umfasste und an 17 europäische Länder verschickt worden war. Dänemark setzte die Impfungen mit dem Astrazeneca-Vakzin nun ganz aus…
https://web.de/magazine/news/coronavirus/corona-news-live-ticker-daenemark-astrazeneca-impfungen-blutgerinnseln-35613424
Ich habe nicht bestritten, dass das System krank macht. Ich gehe sogar so weit, dass ich von dessen Pathologisierung und Pervertierung ausgehe.
Aber die Frage die Frage war: »…wie geht es Ihren Patient*innen zur Zeit?«
…
»Allerdings weiß ich nicht, ob man bei einem so hohen Bedarf an Psychotherapie hierzulande…«
Wie hoch ist eigentlich der Bedarf an Psychotherapien? Wissen sie da Näheres. Wissen Sie, ich habe 40 Jahre lang als Sozialarbeiter in psychotherapeutischen Kontexten gearbeitet, und über all die Jahrzehnte lag die Prävalenz psychischer Störungen bei rund 20 Prozent.
…
»Aber bei so vielen Leuten ist es ein Fehler, das Problem beim Einzelnen zu suchen und wegtherapieren zu wollen.«
Was haben Sie eigentlich für Vorstellungen von Therapie? Angesichts der objektiven Schwierigkeiten, auch Gefährdungen von Individuen innerhalb ihres sozialen Kontextes ist das die individuelle Krücke, die für eine Reihe sogar lebensrettend ist.
...
Und ja: Die größten Psychopathen sitzen bei uns nicht selten in den Chefetagen! - Und in Regierungen!!!
Ist es möglich in einer erkennbar kranken Welt gesund zu sein und zu bleiben? Es sind ja nun weiß Gott nicht nur ein paar Menschen, die in dem System schwere und schwerste Probleme haben. Angst ist allemal auch ein gern genutztes Machtmittel. Und oft regelrecht eine Geschäftsidee. Nichts ist für die Betreiber so mancher Geschäfte gefährlicher als angstfreie Menschen.
Und an die Langzeitfolgen für die Kinder und Jugendlichen möchte man überhaupt gar nicht denken. Das wird eine andere Welt werden. Impfung hin oder her.
Als Erstes habe ich bei Bekanntwerden von Corona an eine Biowaffe gedacht. Ist zunächst natürlich "nur" mein Kopfkino. Aber wollen mal sehen.
Haben Sie einen Führerschein? Möglicherweise sind Sie damit für andere ein größeres Risiko als diese für Sie. Diese 'Nebenwirkungen' also, die statistisch gut belegt sind, werden aber gerne in Kauf genommen. Aber vielleicht sind sie da eine Ausnahme, haben den Lappen bereits abgegeben (...).
Ich kenne ihr Alter nicht, weiß also nicht, wie wahrscheinlich ihre statistische 'Restlaufzeit' noch so ist, aber ihre ständige Suche zur Bekräftigung ihrer 'Vor-Urteile' bei dem Thema ist nun ausgiebig zu lesen gewesen, insbesondere im Umfeld von Herrn Jeschke. Kurz: niemand zwingt Sie sich Impfen zu lassen!
Allerdings können sich anschließend daraus für Sie auch ein paar Unbequemlichkeiten ergeben, die bis zur Nichtteilnahme an einer Veranstaltung/Reise führen können. Wenn das dann der Fall sein sollte, schreiben Sie einfach darüber und es werden sich sicher einige einfinden, die Ihnen dann Trost spenden und gegen diese Schikanen, mit Ihnen, gemeinsam schimpfen werden.
Was dagegen Astrazeneca-Impfungen betrifft (die wir uns selbst auch vor diesen neuen 'Nebenwirkungen' nicht hätten spritzen lassen), muss halt abgewartet werden, welche Ursachen zu ermitteln sind.
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Das „Mir macht die Impfung Hoffnung“ folglich nicht in ihr Kalkül fällt, ist dann auch nicht überraschend.
Naja, also das mit Corona ist natürlich Quatsch. Das stellt Ihren ansonsten guten Beitrag in ein schlechtes Licht, genau so wie den von Zack.
Aber es ist natürlich richtig: Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
Es ist kein Zeichen von psychischer Gesundheit, gut an ein durch und durch krankes System angepasst zu sein.
https://www.spiegel.de/gesundheit/psychologie/psychotherapie-warum-es-zu-wenige-psychologen-in-deutschland-gibt-a-820748.html
Da steht was von 16,5 Mio. Patienten in der Psychotherapie! Der Artikel ist von 2012. Vorhin hatte ich schon was Längeres geantwortet, aber dann ist mein Beitrag abgeschmiert. Jetzt hab ich keine Lust mehr.
Ich bin überzeugt, dass es sehr gut Therapeuten gibt, die ihren Patienten helfen. Aber sie können natürlich nicht alle Missstände des Systems und der Gesellschaft wieder reparieren.
The sickness is the system!
DER SPIEGEL als Referenz?
»Nach Angaben des Berufsverbands der Fachärzte für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie (BPM) leidet ein Drittel der erwachsenen Bevölkerung in einem Jahr an mindestens einer psychischen Erkrankung. Das sind 16,5 Millionen Betroffene.«
Das wären 49,5 Millionen Erwachsene als Gesamtpopulation. Der Anteil der erwachsenen Bevölkerung lag 2012 aber bei 69 Millionen.
Die Bevölkerungszahl Deutschlands 2012 lag bei ca. 82 Millionen Menschen. Im Jahr 2012 betrug die Anzahl der minderjährigen Kinder in Familien in Deutschland ungefähr 13.036 Millionen. Folglich liegt der Anteil der erwachsenen Bevölkerung bei 69 Millionen.
DER SPIEGEL verschweigt, was mit der Differenz von 19,5 Millionen von Menschen ist.
Aber schauen Sie auch mal hier, was die Seriosität öffentlicher Diskussion angeht.
"Ohne Hoffnung kommt hier keiner durch"
Doch, meine ich..., weil der Mensch wächst an der Herausforderung!
...die Selektion der Menschen in unserer Zivilisation beginnt mit der (Taufe) Geburt, der Kita, der Schule und so weiter. Mit jedem Grad impliziert die Hoffnung auch die Angst des Versagens. Die Hoffnung als Möhre vor dem Esel gehalten ist Usus des alten abrahamitischen Reflexes dieses Systems.
Man stelle sich die Menge der Enttäuschungen allein bis zur Pubertät vor! Dann digitalisiert man die Kinder noch in die Spielsucht und schafft zusätzlich therapeutische Nachfrage. Von der Berufsausbildung durch das Leben, Karriere, Scheidung, Selektion bis ins Grab.
Ein System schafft Krankheiten und erfindet dazu die passende Psychotherapie. Doch systemgetreu soll auch hier das Therapieangebot verknappt werden und die wenigsten erhalten dann Hilfe, wenn sie es am dringendsten benötigen.
Was soll dieses System denn anderes fördern als geistige Krankheit? Die Indigenen sprechen von der Wetico Seuche - als Krankheit des Geistes. Das neoliberale System des totalen Wettbewerbs ernährt also die Seuche (Matchi-Syndrom) des Geistes!
Wenn wir die Realitäten dieser Katastrophe annehmen und dem Wahn des "ich will mein Leben zurück" abschwören, kann die pandemische Katastrophe der Gesellschaft zu nützlichen Erkenntnissen kommen, einen Bewusstseinssprung ermöglichen, auf dass diese offene Gesellschaft endlich in Bewegung gerät.
Der Artikel als Interview mit Professor Dr. Mazda Adli orientiert sich zu sehr an medialem (wider dem Lockdown) Interesse, befördert zusätzlich Ängste und geht kaum auf kausale Gründe für psychische Erkrankungen ein. Denn die Individualisierung (Ego) der Gesellschaft stellt ja das Kernproblem dar.
Übrigens, die von Politik gespeiste Hoffnung in Impfstoff und Impfstrategie führt in der Gesellschaft zu einer Erwartungshaltung, welche bei Nichterfüllung schon mal nach hinten losgehen kann. Das sollte die "Taskforce" Scheuer/Spahn begreifen!
Ausserdem muss man die Menschen hier auch mal loben. Bewundernswert wie seit gut einem Jahr, Frau und Mann in Pflege und Medizin tapfer kämpfen. Wie der Grossteil der Menschen landauf und -ab für die Schwächsten (Alten-, Pflege-, Behinderten-, Asylantenheime) diszipliniert einstehen. Alle Achtung, da können sich Politiker eine Scheibe abschneiden. Und mein Mitgefühl gilt den Trauernden.
Meine Güte, als ob es jetzt so genau drauf ankäme. Der Bedarf war m.W. ständig wachsend, schon vor Corona - genau so wie z.B. die Krankheitstage aufgrund von psychischen Beschwerden. Oder bezweifeln Sie das?
Und wenn immer mehr Menschen (psychisch) erkranken, stimmt doch wohl etwas im System nicht. Das sehen Sie doch auch so, oder nicht?
Ich finde nicht, dass es die Aussage qualitativ verbessert, wenn man zu jedem Furz immer 5 Quellen raussucht. Jeder findet sowieso immer Quellen zu allem, was ihm gerade in den Kram passt.
Ein sehr guter Kommentar, dem ich von ganzem Herzen zustimme! Vielen Dank. :-)
»Der Artikel als Interview mit Professor Dr. Mazda Adli orientiert sich zu sehr an medialem (wider dem Lockdown) Interesse, befördert zusätzlich Ängste und geht kaum auf kausale Gründe für psychische Erkrankungen ein. Denn die Individualisierung (Ego) der Gesellschaft stellt ja das Kernproblem dar.«
Noch ein Versuch: Wie groß ist eigentlich die Prävalenz psychischer Störungen? Es reicht nicht, darüber zu schwadronieren, dass diese Welt gefährlich ist und dass ein Zusammenhang zwischen dem Wohlbefinden des Individuums und dem ihn umgebenden System besteht. Das bestätigen Kriege, in denen Menschen ohne eigenen persönlichen Schuldanteil sterben, weil Pathologen, eingebildete Götter ihnen den Lebensraum zerstören und z.B. Menschen bei Überleben eine posttraumatische Belastungsstörung herausbilden können.
Wir unterhalten uns hier über Psychopathologie oder auch Neurosebildung vor dem Hintergrund der eigenen Sozialisierung im Rahmen der Familien- resp. Bezugsfeldinteraktion. Angst- oder Depressionssyndrome, über die Professor Dr. Mazda Adli hier sprach, sind das Ergebnis ganz primär der eigenen Genese vor dem Hintergrund dieses familiären Bezugsfeldes.
Zur Verdeutlichung (auch, wenn es jetzt kompliziert wird) dessen, was ich meine, nehme ich als Beispiel einfach nur mal ganz isoliert und exemplarisch die möglichen neurophysiologischen bzw. neuropsychologischen Bedingungsmomente einer defizitären Entwicklung:
Die infolge prä- und perinataler, auch postnataler Komplikationen entstandenen neuropsychologischen Defizite wirken beeinträchtigend auf das Temperament, Verhalten und die kognitive Entwicklung des Kindes. Durch zusätzlich ungünstige Umweltmerkmale treten die Beeinträchtigungen noch deutlicher hervor und begünstigen aggressiv/dissoziales Verhalten, dass im Erwachsenalter sogar in psychopathischen Persönlichkeitsmerkmalen Ausdruck finden kann.
Rauchen, Alkohol- bzw. Suchtmittelgenuss, auch Medikamentenabusus während der Schwangerschaft, Geburtskomplikationen und niedriges Geburtsgewicht können zu Regulationsstörungen beim Säugling und ein von den Eltern als schwierig erlebtes Temperament führen, mit den daraus resultierenden Komplikationen für das Bindungsverhalten und die weitere innerfamiliäre Dynamik.
Das ist der Stoff, über den wir uns hier unterhalten, und dann befinden wir uns ausschließlich auf der neurophysiologischen Ebene und haben auch die nachfolgenden Entwicklungsphasen von Kindern und Jugendlichen noch außen vorgelassen.
Und unter diesen Bedingungen vollzieht sich ein „Russisch Roulette“ insofern, als hierunter eine Reihe von Individuen auffällig wird und der weitaus größere Teil der Gesamtpopulation eben nicht.
Und jetzt wiederhole ich die Frage: Wie groß ist eigentlich die Prävalenz psychischer Störungen?
Die Frage an Mazda Adli lautete: »…wie geht es Ihren Patient*innen zur Zeit?« Es war eine Frage nach dem Befinden einer Spezies von Menschen.
Ich will Sie gar nicht darn hindern, weiter zu kalauern.
Danke, man könnte hier fortwährend weiter verfahren von psychischen auf körperlich chronische Krankheiten wechseln, welche ein Drittel der Bevölkerung betreffen.
Der agrarindustrielle Komplex sowie die Nahrungsmittelindustrie sind für die Fehlernährung weiter Teile der Bevölkerung verantwortlich. Dass man das Suchtverhalten der Kinder durch Zuckersubventioniertung bedient kommt einem (Vorsatz) Straftatbestand schon nahe.
Die Herz- Kreislauferkrankungen, Diabetes, Fettleibigkeit und viele andere sind ja gefundenes Fressen für ein Virus, welches systematisch den Körper nach der schwächsen Stelle abklappert.
Mangelnde Aufklärung zu gesunder Ernährung in Schulen sowie der Krankenkassen (Alkohol, Fett, Zucker, Weißmehl, Rauchen usw) bedienen eine lukrative Apparatemedizin der Schulmedizin und befördern das Wirtschaftswachstum.
Aus Menschen werden Verbraucher, aus Verbraucher Patient:innen, dann Fallpauschalen mit kurzer Verweildauer! Für die "Gesundheitskasse" sind Menschen Kunden, ein durchlaufender Posten der letzlich zum Stückkostenpreis über die Krankenkasse abgerechnet wird.
Letztendlich zeigt dieses Virus auf, wie falsch wir leben, uns ernähren überhaupt einer menschenunwürdigen Oberflächlichkeit ausgesetzt sind. Die Trommeln der Neoliberalen sind verstummt. Die Lüge entlarvt und es ist an der Zeit, das Schicksal in die Hand zu nehmen.
Die Wahlsaison hat ja begonnen, packen wir es an.
Goodn8
Durch eine Tätigkeit (Heilerziehungspflege) mit geistig behinderten Kindern weiss ich wohl wovon Sie reden. Die gesellschaftlichen Ursachen für diese Störungen konnte ich den Schülerakten entnehmen. Aber ins Detail gehe ich hier nicht.
Wichtig, dabei ist doch die Erkenntnis, dass die Missstände doch weit vor Corona schon bekannt sind, oder?
Über die Situation der Familien (Sucht, häusliche Gewalt) in Hartz IV spricht der Herr Professor gar nicht. Die Lage unter den Drogenabhängien ist so dramatisch, dass die Todesfälle in die Höhe schnellen! Über die Einrichtungen der Migranten wird gar nicht gesprochen und ob ein Obdachloser Psychotherapie jemals für sich ein Anspruch nehmen kann? Und wie kommen zig-tausende Mädchen und Buben, welche in häuslicher Pflege ohne Lobby tapfer ihre Eltern oder Grosseltern pflegen zu einer Psychotherapie? Was ist mit der Doppelbelastung dieser Kinder, Schule und Pflege. Alleinerziehende im Home-Office finden Gehör, doch Kinder haben hierzulande noch immer keine Lobby, das ist wahrlich traurig.
Und zuletzt, haben die alten Menschen in den Heimen die Gelegenheit einen Psychotherapeuthen aufzusuchen? Wie sieht die Versorgung dort aus? Da tuns dann eben Tabletten, gell?
Danke schön
Hören Sie doch auf mit Ihren unangebrachten Provokationen!
Sie kennen sich zum Thema Psychotherapie offenbar recht gut aus. Glückwunsch, das will ich Ihnen gar nicht absprechen.
Dann sagen Sie mir doch mal endlich, auf was Sie hinauswollen: Wie hoch ist denn Ihrer Meinung nach die Prävalenz psychischer Störungen (vor und während Corona)? Und was wollen Sie damit ausdrücken?
Oder wollen Sie nur zeigen, was Sie für dolle Fremdworte draufhaben?
Da müssen wir schon selbst eine Bewegung gründen (oder eine stark machen)! Auf die bestehenden Parteien setze ich jedenfalls keine Hoffnung. Ich wähle die Linke, aber ohne große Hoffnung, die ja so wichtig ist, wie uns hier nahegelegt wird. :-)
Schlafen Sie wohl!
@Flegel:
Ich halte es für übertrieben, alle Menschen für mehr oder weniger traumatisiert zu halten. Wenn Ihr einziges Werkzeug ein Hammer ist, dann sieht eben jedes Problem wie ein Nagel aus...
Wissen Sie, ich habe im Allgemeinen überhaupt nichts gegen Psychotherapeuten. Ganz im Gegenteil. Gleiches gilt auch für - sagen wir mal - Ärzte ohne Grenzen oder Entwicklungshelfer. Diese Menschen leisten Bewundernswertes und es ist sehr wichtig, dass wir sie haben.
Gleichwohl bekämpfen sie "nur" Symptome von systemischen Fehlentwicklungen. Sie können dadurch Einzelnen sehr helfen, aber niemals das kranke System an sich heilen.
Das gilt es nicht gegeneinander auszuspielen. Aber man muss doch anerkennen, dass das System an sich krank ist und dringendst verbessert bzw. ersetzt werden muss.
Mir geht es nicht um aufgesetzten Zweckoptimismus, sondern um eine gesunde Portion Zuversicht. Von einer positiven Vision mag ich noch gar nicht sprechen. Welche positive Vision zeichnet eigentlich derzeit Europa aus? Welche Innovationen kommen aus Europa? Was hat Europa in der heutigen Zeit eigentlich noch zu bieten? Ok, den Green Deal. Aber einen solchen hat auch Joe Biden anskizziert. Daneben sind die USA allerdings auch für zahlreiche Innovationen bekannt. Europa nicht. Europa verwaltet, kritisiert, moralisiert, reguliert und streitet nur. Die Alte Welt ist stehen geblieben. Und jetzt soll‘s also eine Revolution richten. Ist das alles? Ist mehr Zuversicht wirklich zu viel verlangt?
Das ist die Außen-Draufsicht. Meiner Erfahrung nach denen, die von innen draufgucken, kaum vermittelbar.
Die europäische Zuversicht hat auf der politischen Ebene etwas Bemühtes. Reden voll Pathos von von der Leyen, derzeit lebt die Ankündigung, mehr nicht.
Auf der privaten (nicht unbedingt privatwirtschaftlichen) und regionaleren Ebene sieht es besser aus. Da beginnt man zu begreifen, u.a. auch, weil man merkt, dass die Bevölkerung resigniert hat und der Politik den Rücken zudreht. Dass es nicht ausreicht, so zu tun, ist inzwischen auch klarer.
Die Pflege crasht gerade, 9000 PflegerInnen haben gekündigt, da sie offenbar von Worthülsen die Nase voll haben. Man kann jetzt natürlich jeden rekrutieren, der nicht wegrennt, das rächt sich dann wieder in ein paar Jahren.
Die Straßen sehen aus, wie nach dem Krieg, nur ohne Krieg. Wie sehen die Verkehrskonzepte der Zukunft aus? Regional gibt es einiges, was man abgucken kann, hier und da begreift man, dass es wichtig ist, dass Städte individuell sind und sein sollten, Menschen sich in ihrer Stadt wohl und sicher fühlen wollen (wow!), dass mehr ökologische Nachhaltigkeit und mehr Kultur einander nicht ausschließen.
Klar sollte man trotz allem nicht verzweifeln. Auch ich persönlich habe mir einige Rituale zugelegt und mache - privilegierterweise im Home Office - täglich einen einstündigen Waldspaziergang, z.B.
Aber die politische Lage sieht natürlich verheerend aus. Im Gegensatz zu Dir interessiere ich mich nicht besonders für technische Innovationen. Diese machen unser Leben kaum noch besser. Und es liegt mir fern über offensichtlichen, nicht ernst gemeinten Stuss wie den Green Deal in der EU oder das Gebaren von Sleepy Joe zu schwadronieren.
"Und jetzt soll‘s also eine Revolution richten. Ist das alles?"
Ähm, ja, ich denke, das wär's dann erst einmal für heute. :-)
Mir ist mal Ludwig Janus begegnet. In "Wie die Seele entsteht" findet sich dann u.a.:"Doch kann unter dem Gesichtspunkt der Geburtsmechanik schon ein Kernaussage zum traumatischen Aspekt der menschlichen Geburt gemacht werden. Banal gesagt - es fehlt ein Zentimeter. Der Durchmesser des kindlichen Kopfes und der mittleren Beckenebene beträgt zirka zehn Zentimeter. ... Dieser Zentimeter wird durch die Verformung des kindlichen Schädels gewonnen. Das ist der Kern des Geburtstraumas auf der somatischen Ebene."
Die blau und lila angelaufenen Babies sowie das herzerweichende Schreien kann man wohl auch als Laie als soeben erlebten äußersten Geburtsschmerz und -stress deuten. Zum Glück gibt es dann, wie das in der Natur so ist, auch die anderen, die schon kurz nach der Geburt nach den Anstrengungen friedlich einschlafen. Glück gehabt. Erstmal.
Und so, wie die "normale" Geburt großen Einfluss auf das weitere Leben hat, so verhält sich das auch mit den immer häufigeren Kaiserschnitten, die eine gänzlich andere Dynamik haben. Aber eben auch Folgen.
Die Mütter brauchten vielmehr Schutz. Die Väter auf andere Weise natürlich auch. Der Stress (übergriffiger, verschwundener, nicht zahlender, kranker, unfreiwilliger...Vater, Geld-, Wohnungs-, Berufsprobleme), dem Mütter sehr oft ausgesetzt sind, überträgt sich auf die Kinder. Und:Wie hoch mag dieser Anteil der Kinder sein, die wirklich gewollt sind und nicht nur so irgendwie gezeugt wurden? Oder gar, egal von wem, abgelehnt wurden und werden. Die "merken" das ja. Und dann mit dem Gepäck in einer Welt wachsender Unsicherheit durchkommen sollen und müssen. Sicher, es gibt auch die resilienten, denen das dann ganz gut gelingt.
In Ostasien ist das Kind bei Geburt bereits ein Jahr alt. Es wird also schlichtweg das pränatale, äußerst prägende Dasein "anerkannt". Das ist schon ein großer Unterschied zu hiesigen Verhältnissen.
Großes Thema - das In-die-Welt-Kommen.
"Das geheime Leben der Bäume" wurde zum Bestseller. Mit Recht. Wo ist der verbreitete und diskutierte Bestseller zum durchaus auch geheimen Leben der Föten und Babies?
Und wer kennt eigentlich seine eigene Geburtgeschichte?
»Die Mütter brauchten vielmehr Schutz. Die Väter auf andere Weise natürlich auch. Der Stress (übergriffiger, verschwundener, nicht zahlender, kranker, unfreiwilliger...Vater, Geld-, Wohnungs-, Berufsprobleme), dem Mütter sehr oft ausgesetzt sind, überträgt sich auf die Kinder.«
Ich danke Ihnen sehr für Ihren Beitrag.
All die Aspekte, auf die Sie hier aufmerksam machen, habe ich bewusst weggelassen und nur prä- und perinatale, auch postnatale Komplikationen ins Feld geführt, weil mir mit Sicherheit entgegengehalten worden wäre, „Geld-, Wohnungs-, Berufsprobleme“ und selbstverständlich die ganze Misere einer Familie sei letztlich systembedingt, habe mit der Individualleistung und -verantwortung, wenn überhaupt, nur wenig zu tun. – Ich möchte in diesem Zusammenhang vorsichtshalber erneut darauf hinweisen, dass Professor Dr. Mazda Adli nach der Befindlichkeit seiner (neurotischen) Klientel gefragt wurde. Manche Foristen aber lieben den undifferenzierten Rundumschlag.
Das ist esoterischer Quatsch.
Klar gibt es zu viele Kaiserschnitte, weil damit mehr Geld zu verdienen ist. -> Merke: Ein Systemfehler.
Grigorij schreibt: "Die Mütter brauchten vielmehr Schutz. Die Väter auf andere Weise natürlich auch."
-> Wessen Schuld ist das dann? Die des Systems oder die der einzelnen Eltern, die sich so miserabel um ihre Kinder kümmern, und das schon vor der Geburt?
»Durch eine Tätigkeit (Heilerziehungspflege) mit geistig behinderten Kindern weiss ich wohl wovon Sie reden. Die gesellschaftlichen Ursachen für diese Störungen konnte ich den Schülerakten entnehmen. Aber ins Detail gehe ich hier nicht.«
Wäre ja vielleicht sinnvoll, doch ins Detail zu gehen, denn dann würden Sie beachten, dass hinsichtlich der Genese von geistig Behinderten und neurotisierten Personen ein großer Unterschied besteht, nämlich der, dass Mensch geistig behindert irreversibel GEBOREN wird, während er die therapierbare Neurose im Laufe seiner Sozialisation durch Mutter, Vater und familiärem Bezugsfeld ERWIRBT. Bei Neurosen geht es um die krankmachenden Bedingungen von Familiensystemen (was immer das auch sein mag).
Und über letztere ging besagtes Interview.
Dass Menschen pandemisch bedingt psychisch entgleisen, konkret mit überwältigenden Angst- und/oder depressiven Episoden reagieren, heißt deswegen noch lange nicht, dass sie notwendigerweise manifeste Neurotiker sind.
Darum meine Nachfrage, wie hoch denn eigentlich die Prävalenz psychischer Störungen ist. Während der 40 Jahre meiner beruflichen Tätigkeit jedenfalls gingen wir von ca. 20 Prozent aus.
Und, um Sie mit gegenüber wieder gnädig zu stimmen: Ja, all das, was Sie hinsichtlich der Gesundheitsversorgung durch das bundesrepublikanische System beanstanden trifft zu – aber darum ging es eben nicht, sondern um Menschen, die angesichts der Pandemie psychisch entgleisen.
Sagte doch, Sie dürfen weiter kalauern.
Ja, es ist zweifellos ein geradezu tragisches Phänomen, dass wir als Gesellschaft so wenig vom unabweisbar wichtigsten Lebensereignis unseres Lebens wissen. Oder fühlen. Manchmal in regelrecht emphatiefreien, dramatischen Ausmaßen.
Schaut man auch nur kurz die Literatur an, dann ist schon ein gewisser Fortschritt zu sehen. Was da so von Geburtlichkeit und Kindheit zu lesen ist, lässt einen heute schaudern.
Ich jedenfalls freue mich immer, wenn ich dann mal junge Eltern sehe, wo ein freies, glückliches, herumhüpfendes Kind dabei ist. Das Gegenteil, so scheint mir, sehe ich allerdings öfter. Schreiendes Kind, Mutter/Vater daddelt am Handy...
Dass wir im Grunde eine neurotische Gesellschaft sind, wird sicher auch so mancher, der sich nie mit dem Thema beschäftigt hat, unterschreiben. Dieses weitverbreitete Unwissen samt Folgen ist nicht nur ärgerlich. Und in Gestalt später dann erforderlicher Rehabilitationen und Resozialisierung schlichtweg sogar sehr teuer.
Ich wollte ja endlich mal von unseren GesundheitsministerInnen und -politikerInnen was zu dem Thema in den Medien sehen und lesen. Aber irgendwie kann ich mich da an nichts erinnern.
Und sehr auffällig ist es m.E., dass immer erst dann nach Therapeuten gerufen wird, wenn es zu total entgleistem Verhalten in Gestalt schwerer Kriminalität, Selbstverletzung etc. gekommen ist. Aber all dieses Geschehen hat eben, sicher natürlich nicht im banal unmittelbaren kausalen Zusammenhang, Anfänge. Da müsste dringend was bzw. sehr viel mehr an Aufklärung geschehen.
Der Freitag könnte einigermaßen mühelos mehr als nur eine Ausgabe mit diesem Thema füllen. Vielleicht passiert das ja mal. Oder gabs das schon?
Der Professor ruft zur Anpassung an die Gegebenheiten auf. Was verlangt dieser Mensch nur? Die Gegebenheiten müssen so angepasst werden, dass ein wissenschaftlicher Diskurs möglich wird, dass wieder Kontakte möglich sind und eine freie Entfaltung der Menschen möglich werden. Keine Spaltung, keine Anpassung. Kein Denuziantentum. Nicht in den Körper hineinhören und auf den Test, die Impfung warten. Eine Meinung haben. Die vertreten können. Die Gedanken sind frei. Man sollte sie nicht dämpfen. Wie kann der so etwas sagen. So macht er erst recht seine Patienten krank.
Leider. Nur eine positive Vision der Zukunft kann den Willen in den Menschen wecken, etwas zu verändern. Mit Dystopien und Apokalypsen oder, am schlimmsten: Alarmismus, zwingt man sie in die Resignation. Sie geben auf. Und werden langfristig stumpf und apathisch.
1914 - 1918 - 1939 - 1945 waren die Psychosen auch sehr gross, nur haben wir heute Heizung wenn es kalt ist, und zu Beissen haben wir auch noch. Und ja, das ein oder andere Videospiel bzw. Streamingnetzdienstchen haben wir auch noch, falls es Langeweilig ist.
(Was ein Gejammer auf höchsten Niveau).
UNFASSBAR...
Soso, 9000 Pfegerinnen haben gekündigt. Die kommen sicher alle in die Schweiz ;-) Sind das Pflegerinnen aller Bereiche?
Wie nach dem Krieg. Schwierig vorzustellen, so aus der Ferne. Ja, wie denn: Keine Autos mehr? Oder keine Menschen mehr auf den Strassen? Wenn die Menschen resignieren, wird‘s ernst.
Verkehr der Zukunft? Velo, ob elektrisch oder ohne Motor. Kleine E-Wägelchen. Für den Nahverkehr. Carsharing in Kombination mit Bahn, Bus, Tram und Schiff. Letzteres habe ich jahrelang so gemacht in der Schweiz, mit Familie. Ist halt Gewöhnungssache. Hier auf den Philippinen sieht die Situation natürlich anders aus.
Zukunft: Wir als Spezies werden Lösungen finden. Ich bin da ganz zuversichtlich.
Ohne technische Innovationen könnten wir uns nicht so direkt in der FC unterhalten. Oder Homeoffice machen. Oder Traden, wie ich und davon leben.
Also gut, Revolte ;-)
"Sondern ich will tatsächlich etwas kontrollieren - bzw. Teil einer Bewegung sein, die die Macht erlangt. " Das denken die, die aktuell vermuten Macht zu besitzen auch. So zu denken ist jämmerlich.
Aha, Sie wollen also die Gesellschaft umgestalten ohne Macht?
Toi, toi, toi! :-)
Also die meisten Unterhaltungen auch in der FC könnte ich gut entbehren.
Bzgl. Traden: Ich hoffe, Du hast Deine Stop-Loss-Marken konservativ gewählt. Bald geht's los mit dem Crash - da bin ich ganz zuversichtlich!
Ich sprach übrigens von zukünftigen technischen Innovationen in der Pipeline, wo ich keine kenne, die ich mir erträume, abgesehen von medizinischen Fortschritten - sei es das selbstfahrende Auto, das Smart Home, die Mensch-Maschine-Vernetzung, das Internet der Dinge und dieser ganze Rotz.
Da hast Du Recht, Biene. Aber es ist ja nun leider absehbar, wie aussichtslos unsere wirtschaftliche und v.a. ökologische Lage in naher Zukunft sein wird - wenn wir nicht endlich die Kurve kriegen. Da helfen dann auch Armeen von neunmalklugen Psychofritzen wie Flegel nichts mehr.
"Der Professor ruft zur Anpassung an die Gegebenheiten auf. Was verlangt dieser Mensch nur?"
Sie können die Forderung ja gerne an das Virus übertragen. :-) Allerdings dürfte das Virus eher durch menschliches Verhalten verursacht sein (Nahrung, Eindringen in vorher unzulängliche Gebiete, Monounkulturen, Vernichtung bisheriger Wirte des Virus, Bevölkerungsdichte, Klimaänderung und natürlich die Globalisierung), was also zur Anpassung unseres bisherigen Verhaltens auffordert (sagt zumindest meine Vernunft). Mit anderen Worten, davon dürften wir zukünftig noch mehr bekommen.
Natürlich ist die Meinung frei (innerhalb der Grenzen menschlicher Belastbarkeit/Verträglichkeit), aber sie sollten nicht als Solitär den eigenen Standpunkt verallgemeinern, sondern die Schnittmenge der Gemeinsamkeiten herausarbeiten (wollen).
..."Oder Traden, wie ich und davon leben"...
Nicht dass uns das getrade noch im Halse stecken bleibt.
:-D
..."Sie können die Forderung ja gerne an das Virus übertragen. :-) "...
***** +++++
Das Virus ist sogar gender- und hautfarbenneutral habe ich mir sagen lassen.
:-D
Was ist ein „unzulängliches“ Gebiet? Aber die Menschen, die da eindringen, sind hoffentlich schon noch einigermassen zugänglich ;-)
Hahaha, ja, ich habe welche gesetzt. Was kommt zuerst: Der Weltuntergang oder der Börsencrash?
Ich bin relativ technikaffin. Und zuversichtlich, auch deshalb. Meine Tochter hat mir gerade gestanden, dass wir mental wahrscheinlich alle etwas belastet sind wegen Corona. Da hat sie zweifellos recht ;-)
Ich habe einen dicken Hals ;-D
Ja, klar - ich spinne ja nur, eigentlich ist alles gut. Besonders die Technik, die hat echt nur Vorteile! Nur Verschwörungstheoretiker erzählen, dass wir keine Möglichkeit hätten, Atommüll endzulagern, dass der Elektroschrott ständig zunimmt, dass seltene Erden und sonstige Rohstoffe immer knapper werden, dass wir von immer weniger patentiertem Saatgut abhängen bzgl. unserer Ernährung, usw. usw. Alles glatt gelogen oder überdramatisiert!
Und der High-Speed-Handel an den Börsen und die Unmengen an Derivaten machen alle ökonomisch total Sinn und mehren unseren Wohlstand sowie die Sicherheit des Systems.
Tut mir auch wahnsinnig leid, dass ich etwas belastet bin dadurch, in einem Irrenhaus zu leben, das sich von einem eigentlich kinderleicht zu beherrschenden Virus in die Knie zwingen lässt und das unsere Zivilisation bedenklich ins Wanken bringt.
Kann einem auf den Philippinen natürlich nicht passieren, dort läuft politisch alles bene. :-)
Wenn ich meine frankfurter Boersenspezies frage kommt garantiert erst einmal der Weltuntergang, 1.9 Billionen US sind ja kein Pappenstiel. Die Fabriken und Flugzeuge exestieren ja immer noch nach der Waehrungsreform. Nur wenn auf einmal der Chinees nach Taiwan greift werden Bitcoins auf einmal obsolet, habe ich mir sagen lassen.
;-D
Nur wenn auf einmal der Chinees nach Taiwan greift werden Bitcoins auf einmal obsolet, habe ich mir sagen lassen.
Bestimmt. Jedenfalls in China.
..."Kann einem auf den Philippinen natürlich nicht passieren, dort läuft politisch alles bene"...
Rody Roa Duterte warb zielgerichtet um ausländische Investitionen, wie bei mir vor 20 Jahren Jahren, man kann es weder Biene noch Reinkarnation zum Vorwurf machen das man auf die Blendgranaten reingefallen ist. Bei uns müssen dr. Nussen wegen 650 000 Tausend zurücktreten, hier werden erst ab 10.4 Millionen US Pressemeldungen gemacht. Im Duterte - Land ist freie Presse unerwünscht.
Schwer zu sagen (wie immer), wie lange der Börsenboom noch anhält. Aber die Mutter aller Blasen wird platzen, das steht fest. Und 1,9 Billionen USD? Naja, das sind 8% des US-BIP. Ist schon viel Geld, aber ob das so viel ändert, bezweifle ich.
Dieser scheiß Bitcoin nervt mich schon ein bisschen. Da hätte man wirklich Asche machen können... Naja. Aber auch das geht m.E. nicht mehr all zu lange gut. Letztlich werden die Notenbanken und Staaten sich sicher nicht einfach so die Butter vom Brot bzw. ihr Währungsmonopol nehmen lassen - und zu gegebener Zeit, ab einer gewissen Größe der Kryptos den ganzen Sumpf durch Regulierung und Besteuerung trockenlegen. Vermute ich.
Im Endeffekt sind mir die Börsen auch ziemlich schnurz, weil ich mangels Geld eh nicht relevant mitspielen kann. Und die Natur sowie immer größere Teile der Menschheit pfeifen aus dem letzten Loch, auch wenn der Dax bei 800.000 Punkten steht...
Scarborough-Riff ist kein Gruppen - WC, da geht es um ernsthafte Sachen wie Containerschiffe.
Gibt es eigentlich auch irgend etwas, was in deiner Welt positiv ist? Etwas, woran du Freude hast? So viel Welt auf so schmalen Schultern...
Da du weder "von und zu" Meine Wenigkeit bist, also noch nicht einmal Maskenverkaeufer bist, der 50 Tausend zum Spielen hat, eruebrigt sich die Frage.
Der grosse Rest muss zusehen wie er die Miete bezahlt bekommt.
Meine Wenigkeit hat wenigstens ein Erfolgserlebnis: Ab und an etwas mehr Durchblick zu haben als andere Zeitgenossen. Das ist nicht vielen vergönnt.
Also, meine Lieben: Ihr vergesst, dass letzten März ja schon einmal ein paar Billionen von der amerikanischen Regierung in die Wirtschaft gepumpt worden sind. Zusammen mit den jetzt frei gegebenen 1,9 Billionen Dollar kommen wir da langsam auf gut 30, 40% vom US-BIP. Nicht mit eingerechnet sind hier die Aktivitäten der FED. Die ist ja auch noch da! Aber ich muss zugeben, dass auch ich langsam den Überblick verlier‘ in diesem Kasino: Wie viele Billionen es zusammen gerechnet sind, weiss auch ich nicht mehr.
Bitte lesen Sie mal den Beipackzettel Ihrer Medikamente oder fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker!
„Das ist nicht vielen vergönnt.“
Aber uns beiden schon :o)
Nein, Dir nicht. Du schreibst überwiegend wenig Berauschendes.
Es ist nicht so, dass es in meinem Leben nichts Positives gibt. Ich halte das hier aber für ein Forum für politische Diskussionen. Was sollen diese billigen persönlichen Anfeindungen, ständig? Das ist einfach nur kindisch! Wenn man über Politik diskutieren will und dann immer alles gesundbetet, kommt so was raus wie 16 Jahre Merkel.
"A childish wish for hope" ohne grundlegende Änderungen nennt Chris Hedges das.
@Biene: Danke für die Verteidigung, übrigens. :-)
Es wurde gestern, ohne auf Richtigkeit zu ueberpruefen behauptet, das 1.9 Billionen verblasen werden, 10% BIP US.
Du und ich koennen das rausfinden, ich mache das nicht unter 100 Euro die Stunde. Ich mache hier Hobby...
Das weiß ich alles (bzgl. FED-Paketen, usw.). Interessiert aber keine Sau mehr, was gestern war. Wichtig ist nur: Es muss immer und immer und immer mehr werden, damit das Ding weiter läuft! Wie bei Junkies eben - nichts anderes sind die heutigen Finanzmärkte, ein riesiges Schneeballsystem...
"Sind das Pflegerinnen aller Bereiche?"
Überwiegend Krankenhaus, dann Altenpflegen. Der Beitrag ist ganz gut.
"Wie nach dem Krieg. Schwierig vorzustellen, so aus der Ferne. Ja, wie denn: Keine Autos mehr? Oder keine Menschen mehr auf den Strassen?"
Die Straßen sind kaputt, zerlöchert, zerkratert, seit 10 Jahren oder mehr. Zum kotzen und auch teuer, weil Querlenker, Stoßdämpfer etc. ja nicht von der Politik bezahlt werden. Die Pisser nehmen aber gerne unsere Steuergelder. Für Radfahrer ist das mitunter lebensgefährlich.
"Verkehr der Zukunft? Velo, ob elektrisch oder ohne Motor. Kleine E-Wägelchen. Für den Nahverkehr. Carsharing in Kombination mit Bahn, Bus, Tram und Schiff."
Denke ich auch und will ich auch. Ist bei uns aber ebenfalls ein Desatster. Langsam ist das mit dem Rag angekommen, aber konsistente Konzepte ... ?
Rag meinte Rad = Velo
Der Link tut nicht. Oder sollte das nur eine neue, kleine Gemeinheit sein von Ihnen, dem so empathischen Psychofritzen, der sogar zweieinhalb Fremdworte beherrscht?
Ich hab mir sagen lassen, die Autoindustrie sei in Deutschland recht wichtig und würde gerne weiterhin Geld verdienen.
Witzig, dass die letzten - weiß nicht mehr wie vielen - Vorstände der Deutschen Bahn alle aus der Autoindustrie kamen - nicht?
Und deine Wwltuntergangsprosa soll gehaltvoller sein?
Leg mal ne andere Platte auf!
In jedem Post kommt jetzt "Weltuntergang", ein völlig sinnloser Begriff, den ich nie verwende.
https://www.animierte-gifs.net/cat-lachen-1309.htm
In der Schweiz gibt es mittlerweile Kombiangebote ÖV/ Carsharing. ÖV = Öffentlicher Verkehr. In ländlichen Regionen, fernab der Zentren, wirds natürlich schwieriger. In der Stadt Zürich besotzen nur noch 50% ein eigenes Auto. Das dürfte allerdings auch auf die Überalterung der Gesellschaft zurück zu führen sein. Ein Auto zu besitzen ist v. a. für Junge immer weniger erstrebenswert. Das hat natürlich auch die Automobilindustrie mitbekommen- und steigt zunehmend selber direkt in den Carsharingbereich ein. Oder bietet Autoabos in Zusammenarbeit mit Drittanbietern an.
Wieviele Menschen arbeiten in Deutschland im Pflegebereich? 9‘000 Kündigungen klingen auf den ersten Blick nach viel. Damit dürfte sich der Pflegenotstand noch verschärfen. Der existiert allerdings in ganz Europa.
AC/DC?
0,5% der Pflegekräfte sind die 9000.
Zur Schweiz: Leider ist Dein Optimismus wieder mal unbegründet. Obwohl der ÖV so gut und billig ist in der Schweiz für Einheimische, fahren die Leute darüber hinaus auch sehr viel Auto, mehr als bei uns, und auch das ansteigend - vor Corona. Hab keine Quelle parat, bin mir aber hundertprozentig sicher, das genau so gelesen zu haben.
Man kann die Welt nicht verbessern, indem man die Leute nur mit Goodies zu überreden versucht. Leider. Appelle an die Freiwilligkeit kann man bei dieser niederen Lebensform, die wir nun mal sind, so gut wie vergessen. Es reicht jedenfalls nicht, bei Weitem nicht.
Hells Bells, bitte! Passt zu meiner Stimmung. ;-)
Darum habe ich AC/DC ja vorgeschlagen ;-)
Autos sind bei jungen Menschen in D auch unwichtiger, Carsharing und andere Formen der Mobilität liegen auch da im Trend, aber ich weiß nicht, ob das anhält oder nur eine Modeerscheinung ist.
Ich weiß gar nicht genau, wie viel in der Pflege arbeiten, aber es gibt seit 15 Jahren einen Notstand in der Pflege und seit 10 Jahren habe ich gehört, dass sich da bald was ändern soll, geändert hat sich dann aber nie etwas. Jetzt kam noch Corona dazu, ohne Masken, ohne Desinfektionsmittel und Schutzkleidung am Anfang, ohne Tests in der Mitte, dann die Situation dass alle Stationen bunt zusammen gewürfelt werden, bei einer weiß ich, dass bis auf 4 alle weg sind, auf der konservativen Intensiv (wo die Coronafälle landen) eines großen Hauses haben ungefähr 40% gekündigt und da war vorher schon alles auf Kante genäht. Man kann den Häusern mitunter gar keinen Vorwurf machen, das gesamte Management lief schlecht und man hat das Gefühl, dass man im Zweifel verheizt wird. Das ist nicht so schön, dass jetzt endlich die Reaktion kommt, ist gut.
Ob sie die Welt zu schwer nehmen, weiß ich nicht. Flegel nehmen Sie aber definitiv zu schwer.
"Wär ja vielleicht doch sinnvoll, doch ins Detail zu gehen..."
Lieber nicht, werter @Flegel. Die Studien der Schülerakten über die Ursachen geistig behinderter Kinder sowie die Arbeitsbedingungen im Umfeld der Heilerziehunspflege haben mich jeden Eifers beraubt und ich hab die Flucht in Richtung Industrie angetreten. Mehr als 5 Jahren Aufopferung hätte dann Schaden an meiner Seele angerichtet. Soweit ich das von kettenrauchenden fahlen erschöpften Gesichtern vieljährig Tätiger:innen in diesem harten Beruf erlesen konnte.
Von daher kann ich nachempfinden, dass selbst die Tapfersten den Druck im Pflegebereich sowie aktuell der Intensivmedizin nach einjährigem Dauerstress entfliehen müssen.
Da kann ein Herr Professor Dr. Mazda Adli schon leicht über "Hoffnung" schwadronieren.
Ja, Sie kreiden mir Themaverfehlung an. Aber mir passt die Corona spezifische Psychoanalyse des Herrn Professor nicht, welche die Brisanz und Dramatik in der Gesellschaft eher weichspült.
Und wer ausser Hoffnung nichts zu bieten hat, hilft uns nicht weiter. Denn eine Basis für Hoffnung wäre beispielsweise eine Perspektive...und die fehlt komplett. Sie glauben ja auch nicht an die Rettung durch den Impfstoff, oder?
Nur mein bescheidener Kommentar dazu
Ich finde es gut, was Sie - Moorleiche und Chuwawa - schreiben:
Es ändert sich leider erst etwas, wenn die Pflegekräfte streiken oder in Scharen davonlaufen. Das muss extrem frustrierend und kaum zu ertragen sein für ihre verbleibenden Kollegen, aber so ist es. Sie sollten endlich zusammen streiken. Es ist schändlich, wie gerade die Hilfsbereiten in unserem System schamlos ausgebeutet werden.
Einfach nur ein bisschen Hoffnung zu haben, finde ich unerträglich naiv und jedenfalls absolut kontraproduktiv. Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.
Ich kreide Ihnen überhaupt nichts an, schätze, ganz im Gegenteil, Ihr großes Engagement.
Das will ich Ihnen hier sehr gerne erwidern, vor allem mag ich Ihre kompromisslose Haltung was das Militärische angeht,
merci
"Es ändert sich leider erst etwas, wenn die Pflegekräfte streiken oder in Scharen davonlaufen. Das muss extrem frustrierend und kaum zu ertragen sein für ihre verbleibenden Kollegen, aber so ist es. Sie sollten endlich zusammen streiken. Es ist schändlich, wie gerade die Hilfsbereiten in unserem System schamlos ausgebeutet werden."
Darin liegt die Chance, sich jetzt zu überlegen, ob und wie die Weichen neu gestellt werden.
Auch hier sehe ich die größeren Möglichkeiten darin, dass sich einzelne Einrichtungen gegen den Trend stellen, aber Corona hat mit jede Resthoffnung genommen, dass sich da top down etwas tun wird.
Nahezu alle Anreize in der Medizin & Pflege sind fundamental falsch gesetzt, man konnte das immer noch überspielen, bis Corona kam.
Wenn man das gesamte Gesundheitswesen a lá Gutenberg und das RHÖN-KLINIKUM AG privatisiet hätte wäre das ganze Impsdesaster icht passiert, oder nur teurer.
:-D
Die Schweiz belegt punkto ÖV einen Spitzenplatz in Europa. Allerdings gingen die Nutzerzahlen wegen Corona um 44% zurück. Was den Individualverkehr anbelangt: Wo die Schweiz da steht, lässt sich nicht so genau sagen, weil die demografische Komponente entweder gar nicht- oder viel zu wenig berücksichtigt wird. Statt dessen eben Schlagzeilen, dass nur noch 50% der Bevölkerung in der Stadt Zürich ein Auto hätten. Weil Zürich sooo progressiv sei. Aber Zürich ist eh‘ ein Sonderfall, etwa so wie Berlin in Deutschland.
Dass für Junge der Führerschein nicht mehr dieselbe Bedeutung hat, wie in den Jahrzehnten davor, ist hingegen ein Fakt. Ob das mit der schlechteren Einkommenssituation, bzw. den unsicherer gewordenen Lebenspersperspektiven zusammenhängt, wird ebenfalls nirgendwo erwähnt. Es machen einfach viel weniger Junge den Führerschein mit 18, als in den vergangenen 30, 40 Jahren. Das ist übrigens ein internationaler Trend. Auch wenn die Gründe dafür in diesem Artikel eher kurios anmuten.
Nun ja, der Pflegenotstand ist in ganz Europa ein Problem. Und die Gesundheitskosten explodieren gleichzeitig, wie hier im Falle der Schweiz aufgezeigt wird. Ich nehme an, in Deutschland sehen die Zahlen ähnlich aus. Der treibende Kostenfaktor stellt u. a. die demografische Alterung dar. Die ist unumkehrbar.
Es beginnt schon damit, dass sich immer weniger Menschen für diesen Berufsbereich interessieren. Der gesamte Berufsstand hat in den letzten Jahrzehnten erheblich an Attraktivität eingebüsst. Also setzen verschiedene europäische Staaten vermehrt auf ausländische Fachkräfte. Wo sie dann natürlich mittelfristig ebenfalls fehlen, wie hier auf den Philippinen v. a. im Zuge der Coronakrise sichtbar geworden ist.
Die unablässig steigenden Gesundheitskosten werden via Krankenversicherung finanziert. Gleichzeitig werden höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen für die systemrelevanten Gesundheits- und Pflegeberufe gefordert. Doch die Prämien für die Krankenversicherung sind in der Schweiz seit den 1990er-Jahren förmlich explodiert. Die Belastung durch die Krankenversicherungsprämien pro Haushalt hat sich seit 1996 mehr als verdoppelt. Doch die Reallöhne stagnieren oder sinken in der Mehrheit. Das dürfte in Deutschland ähnlich sein.
Damit stürzt unsere Gesellschaften in ein klassisches Dilemma: Höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen führen zu noch höheren Prämien. Gleichzeitig ist uns allen bewusst, dass z. B. in der Altenpflege katastrophale Zustände herrschen. Und dass sich der Pflegenotstand weiter ausweiten wird. Was tun?
Wie bilden sich Löhne? Wer bestimmt, wer, wo in welchem Bereich wie viel verdient? Der Markt? Was ist uns der Mensch wert? Wie viel darf er kosten? Was ist ethisch vertretbar? Warum verdient ein CEO z. B. 10‘000‘000 Euro im Jahr, während die Pflegefachkraft, die soeben einen Covidpatienten im künstlichen Koma auf der Intensivstation gewendet hat, gerade so knapp über die Runden kommt? Welche Kriterien führen zu dieser enormen Lohndiskrepanz? Und wie könnte man die Geldströme umlenken, mehr in Richtung Mensch, in Richtung Pflege und Gesundheit? Gibt es die unsichtbare Hand des Marktes überhaupt? Steckt hinter dieser ungerechten Verteilung nicht auch ein unmenschliches System? Böse Stimmen sagen ja, die unsichtbare Hand sei nur deshalb unsichtbar, weil es sie gar nicht gibt.
Der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) am 31. Januar 2020 verkündete weltweite Gesundheitsnotstand, ist die Folge des Ausbruchs eines Virus der das Potenzial besitzt, das Leben der Menschen über die Luft also das einatmen und ausatmen zu beeinträchtigen oder zu zerstören, was einer globalen Pandemie auf unserem einzigen von Menschen, Tieren und der Natur bewohnbaren blauen Planeten Erde innerhalb unseres weder von Raum und Zeit begrenzten Universum entspricht.
In unserem gegenwärtigen Zeitalter der globalen Bildung durch eine seit Jahrzehnten unser Verhalten betreffende Aufklärung, mittels weltweiter Reportagen und Dokumentationen über die die Lebensgrundlagen zerstörenden Folgen der anhaltenden Ausbeutung von Menschen, Tieren und der Natur, gibt es viele bereits bekannte Probleme mit der Qualität des Wassers, der Luft, der Böden u.v.m. auf unserem einzigen winzig kleinen blauen Planeten Erde im Universum.
Es ist doch aus einer ganzheitlichen Sichtweise auf die zu lösenden Probleme auf unseren Globus verständlich, wenn es Veränderungen in der menschlichen Wahrnehmung der Vergänglichkeit des Lebens gibt, die vielen Menschen Sorgen oder gar Angst machen und aus sich selbst heraus eine geistige ethische Metamorphose eine menschliche Selbsterkenntnis der Verantwortung des eigenen denken und handeln in Gang setzt, die Hoffnung macht auch unser Zusammenleben zu verbessern.
Natürlich nicht top-down! Oder kennen Sie eine Revolution, die top-down beschlossen wurde? ;-)
Wir müssen uns endlich selbst ermächtigen, wenn Sie so wollen.
Ja, meine Güte - man wird das Geld wohl nehmen müssen von denen, die viel davon haben. Einem nackten Mann kann man bekanntlich nicht in die Tasche greifen.
„Der treibende Kostenfaktor stellt u. a. die demografische Alterung dar. Die ist unumkehrbar.“
Richtig, das ist in D auch so. Immer mehr Rentner, immer weniger nachwachsende Menschen, die die Renten bezahlen, immer höhere Kosten im Kranken- u. Gesundheitswesen.
„Es beginnt schon damit, dass sich immer weniger Menschen für diesen Berufsbereich interessieren. Der gesamte Berufsstand hat in den letzten Jahrzehnten erheblich an Attraktivität eingebüsst. Also setzen verschiedene europäische Staaten vermehrt auf ausländische Fachkräfte. Wo sie dann natürlich mittelfristig ebenfalls fehlen, wie hier auf den Philippinen v. a. im Zuge der Coronakrise sichtbar geworden ist.“
Genau. Die Attraktivität hängt am Ansehen, ist man mal im Beruf, dann an der Zahl der KollegInnen. Da kann man nun Imagekampagnen oder sonst was fahren, was hier zählt, ist mehr Lohn und den will man nicht zahlen, 50 – 100% mehr wären angemessen. Akutell zahlt man Prämien, aber bei den oft hohen Lebenshaltungskosten und Mieten in Städten rechnet sich das nicht, auch wenn sich ein paar Tausend auf die Hand zunächst gut anhören, angemessene Löhne sind das Zaubermittel.
„Damit stürzt unsere Gesellschaften in ein klassisches Dilemma: Höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen führen zu noch höheren Prämien.“
So sieht es aus. Die deutsche Lösung sieht so aus, dass man versucht die Preise stabil zu halten, was aber de facto heißt, dass Leistungen gekürzt werden und man immer mehr Zusatzversicherungen abschließen muss. Brille, Zähne, dies und das, ansonsten steht man im Regen. Das ist manchmal absurd. Eventuell bekommt man, bei der richtigen Erkrankung alles ersetzt, eine Erkrankung weiter ist man dagegen vielleicht sogar zusatzversichert, hat aber das Kleingedruckte nicht gelesen und guckt voll in die Röhre. Aber der Trend ist: Weniger Leistung für mehr Geld. Die Krankkenkassen haben viel gesammelt in den letzten Jahren, aber das möchten sie eben auch behalten und auch da gibt es ja Bürokratie und Funktionäre.
„Und wie könnte man die Geldströme umlenken, mehr in Richtung Mensch, in Richtung Pflege und Gesundheit?“
Du stellst die richtigen Fragen. Die Anreize im Medizinsystem, gehen von der Seite des Patienten in die Richtung, dass es sich nur lohnt, wenn man auch krank ist. Eigentlich sollte man meinen, dass Patienten auch ein Interesse daran haben, gesund zu sein, aber viele sehen die Krankenkassenbeiträge als eine Art Sparbuch und haben keine richtige Beziehung zu ihrem Körper, wobei man denkt, der Arzt sie so eine Art Reparaturdienst, wie für das Auto. Für die Behandelnden im Krankenhaus sind es kurze Liegezeiten, plus Operationen und Überdiagnostik, wo immer es lukrativ ist, das Ziel. Wir haben ja dieses System aus Privatpatienten und gesetzlich Versicherten. Für niedergelassene Ärzte rechnen sich fast nur noch Privatpatienten oder der Arztbesuch wird zum Verkaufsgespräch und man bekommt IgeL-Leistungen aufgeschwatzt/angeboten, die man selbst zahlen muss und die fast nie etwas bringen. Daher gibt es hier immer mehr Praxisketten, in denen dann die Ärzte wieder ausgebeutet werden. Die Krankenkassen setzten auf Prävention und wollen nach Möglichkeit nicht zahlen, Kleinigkeiten werden übernommen, wenn man Pech hat, stellen sie sich bei teureren Erkrankungen quer. Am meisten verdient (auch durch Hedgefonds) wird aktuell wohl in der Altenwohnungen. Wenn man sich kurz überlegt, wie man heute noch zu zweistelligen Renditen kommt, kann die Antwort nur lauten: Viel Schein, für viel Geld, kombiniert mit wenig Leistung.
„Gibt es die unsichtbare Hand des Marktes überhaupt? Steckt hinter dieser ungerechten Verteilung nicht auch ein unmenschliches System? Böse Stimmen sagen ja, die unsichtbare Hand sei nur deshalb unsichtbar, weil es sie gar nicht gibt.“
Die Lösung besteht in meinen Augen darin, dass man das Gesundheitsystem komplett von der Wirtschaft abkoppelt und es sich als Gesellschaft leistet. Zweitens, über immer mehr private Initiativen, die sich für ihr Alter etwas anderes vorstellen, wie ich in meinem 'Glücklicher Wohnen' mal angerissen habe, drittens ist auch hier Bewusstseinsarbeit notwendig, indem man den Körper nicht als Maschine, die an mit hängt betrachtet, sondern lernt, so seltsam das klingt, den eigenen Körper als zu mir gehörend zu erkennen.
Natürlich. Mir machen die Menschen Angst, die aktuell überhaupt keine Sorgen verspüren und alles herunterspielen.
Immer wieder gern von mir verlinkt: Fresenius/Helios, Asklepios, Sana Kliniken, Rhön-Klinikum : Das Geschäft mit unserer Gesundheit
Ich gehöre tendenziell auch eher zu der Fraktion, die glaubt, dass sich ein Gesamtbild auch dann ändert, wenn man viele Pixel austauscht.
Revolutionen, gewaltsame gar, wie soll denn der Tag danach aussehen, wenn irgendwann mal wieder die Gesellschaft anlaufen soll, also falls sie es soll?
Revolutionen kloppen in der Regel alles kaputt und dann sind wieder die an der Macht, die es vorher auch waren (weil die wissen, wie Organisation geht) oder alles versinkt im Chaos, bei dem dann jeder für sich selbst sorgt.
Für mich ist der stärkste Effekte ohnehin der Bewusstseinswandel, der zwar so nackt auch nur ein Füllwort ist, aber ich könnte ihn mit Fleisch füllen und die Grundidee sieht dabei so aus, dass wir zukünftig immer mehr Menschen brauchen, die mehrere komplexe Probleme gleichzeitig verarbeiten können, nehmen Sie Corona, Klima, Migration, Renten, Gesundheitssystem, Energie- und Verkehrswende.
Diese linke Lullinummer Kapitalismus abschaffen, ganz ganz wütend sein und dann geht alles von selbst, ist in meinen Augen etwas infantil, weil draufkloppen das Klima auch nicht ändert und keine Verkehrswende bringt.
Aber wie gesagt, mutige (nicht unbedingt naive) dezentrale Ansätze, die klappen, da kann man sich selbst ausprobieren und sollte es tun. Eine gute Idee könnte sein, sich vom Geld (und seiner Ideenwelt) frei zu machen (auch ein Bewusstseinsschritt), aber bei dem sehr guten Buch, was ich gerade dazu lese, komme ich derzeit aus Zeitgründen einfach nicht weiter, es hat aber einen echten Impact und ist in vielerlei Hinsicht hochinteressant.
Hi, Hi, Hi
Genau, ohne Macht und mit Verstand. Am wichtigsten ist es und das hast du vermutlich schon selbst erkannt, nicht kontrollieren zu wollen. Kontrolle und Macht sind zwei Aspekte von ein und derselben Sache, nämlich dem fatal verkehrt gepolten Selbsterhaltungstrieb der Spezies "Homo wie auch immer". Sesshaftigkeit hat zu dieser verheerenden Verschaltung innerhalb unsere neuronalen Netze, auch Gehirn genannt, geführt. Kombiniert man, das Sprache Bewusstsein ist und Bewusstsein Sprache, ist der Weg diese Seuchen hervorrufenden Verschaltungen umzugestalten, klar und deutlich zu erkennen. Zumal sich diese synaptisch geschalteten Netzwerke bis ins hohe Alter, erwiesener Maßen, umformen lassen. Das heißt neuronale Plastizität.
Ich habe den Eindruck das viel Ruhe und aktives musizieren für den Vorgang der plastischen Umformung förderlich sind.
To put it short:
Gib dem Donald eine Geige in die Hand, lass ihne ein paar Jahre musizieren. Er wird sich dann freuen für den Dalai Lama aufspielen zu dürfen und mit Sicherheit kein Stuß mehr von sich geben. Er wird allerdings keine Geige in die Hand nehmen, vermute ich.
Drehen wir noch weiter am Rad: Alle Berufe, die sich um die Bedürftigkeit von Menschen drehen, werden schlecht bezahlt, also auch im Bereich der Bildung und der sozialen Arbeit. Was z. B. eine Sozialpädagog:in (FH) verdient, steht in keinem Verhältnis zum Bildungsaufwand. Zumindest in der Schweiz. Polizisten verdienen auch nicht gerade gut. Oder Vollzugsbeamte. Hier zieht sich ein roter Faden durch: Menschen dürfen nicht viel kosten, an keiner Stelle in ihrer Biografie. Was verbindet alle diese Berufe? Genau: Es sind meistens Staatsangestellte. Wie attraktiv ist der Staat heute noch als Arbeitgeber? Antwort: Nicht besonders. Ok, gute Sozialversicherungsleistungen. Und Aussicht auf eine Lebensstelle, zumindest in Deutschland. Das verbeamtete Dasein bietet viel Sicherheit. Und sonst? Vielleicht liegt der Hase ja auch hier im Pfeffer!
Was den gesamtgesellschaftlichen Kontext anbelangt: Unsere heutige Lebensform (unbefristete, sozialversicherungspflichtige Vollzeitstelle + Anspruch auf Leistungen bei Krankheit und Invalidität + eine staatlich garantierte Altersrente) sind vor allem das Produkt der industriellen Revolution. Den weitaus grössten Teil unserer Existenz, also mehr als 80‘000 Jahre, haben wir überwiegend in Armut und Dunkelheit verbracht. Die Trennung von Privat- und Produktionssphäre (und damit verbunden Begriffe wie z. B. Freizeit) gibt es erst seit etwa 150 Jahren.
Um diese Lebensweise fortsetzen zu können, müssten wir das ganze System einer Generalrevision unterziehen. Neue Wohnformen, die alle Generationen aktiv mit einbeziehen und sie zur gesellschaftlichen Teilhabe (in begrenztem Mass) verpflichten, zum Beispiel. Löhne kommen von der Privatwirtschaft, die Sozial- und Rentenleistungen vom Staat. Auch diese Struktur ist veraltet. Eine neue Aufteilung ist notwendig. Der Mensch muss wieder mehr ins Zentrum gerückt werden, nicht das Wirtschaftsmodell. Wir leben schliesslich in einer Zivilgesellschaft und nicht in einer Aktiengesellschaft! So liesse sich auch mehr Geld für den Faktor Mensch generieren.
Mann, Leute, in welcher Welt lebt Ihr denn? Natürlich geht es v.a. um Macht und Kontrolle in der Politik! Und das sind auch keine grundsätzlich schlechten Dinge, ohne diese geht es nicht. Es geht nur darum, einzelne Personen und Institutionen nicht (lange) zu viel Macht zu geben.
Meinen Plan zur Revolution hab ich hier schon x-fach verlinkt und eigentlich nie substanzielle Kritik bekommen. Das könnt Ihr natürlich auch lächerlich finden. Es geht auch nicht um mich und meinen Plan, der natürlich zu 98% eh von anderen abgekupfert ist. Aber wenn wir nicht endlich aufstehen und uns zu einer Revolution aufraffen, war's das eben definitiv mit unserer Spezies. Das ist die Realität.
Es gibt dabei natürlich immer ziemlich chaotische Übergangsphasen. Wichtig ist nur, einen klaren Plan zu haben - auch einen Plan für eine möglichst kurze Übergangsphase von - ich würde sagen - 2 Monaten - in denen die Grundzüge der neuen Gesellschaftsordnung festgezurrt werden in einer neuen Verfassung, Neuregelung der Eigentumsverhältnisse, etc. Bei einer ernsthaften Revolution, die wir in diesem Lande noch nie hatten (!), bleiben definitiv nicht dieselben Pappnasen an der Macht.
Na also, heute ist ein guter Tag. Die Qualität Deiner Beiträge steigt wieder. Wahrscheinlich weil Du heute nicht tradest. ;-)
@Moorleiche, Zoschke:
Wikipedia (unsägliche Quelle, ich weiß) definiert "Politik" übrigens wie folgt:
"Politik bezeichnet die Strukturen (Polity), Prozesse (Politics) und Inhalte (Policy) zur Regelung der Angelegenheiten eines Gemeinwesens (z. B. eines Staates) durch verbindliche (auf Macht beruhende) Entscheidungen.[1]"
"Gibt es die unsichtbare Hand des Marktes eigentlich? Steckt hinter dieser ungerechten Verteilung nicht auch ein unmenschliches System? Böse Stimmen sagen ja, die unsichtbare Hand sei nur deshalb unsichtbar, weil es sie gar nicht gibt."
Die unsichtbare Hand des Marktes gibt es. Zum einen sind wir alle Teil des grossen Plans - ob wir es wollen oder nicht, zumindest als Konsument. Nur als Konsumenten sind wir noch die Privilegierten dieses Spiels. Die Rohstoffbeschaffung aus der II und III Welt lässt den Menschen überhaupt keinen Spielraum auf menschenwürdiges Dasein. Das sind die Leidtragenden oder Opfer dieses wie der Friedensforscher Jean Ziegler meint: kannibalistischem Wirtschaftssystems:
"Jedes Kind das irgendwo in der III Welt verhungert - wird in Wahrheit vom Raubtierkapitalismus des Wertewestens gemordet", proklamiert der Schweizer Friedensforscher! Ernüchternde Selbstkritik wie ich finde!
Zum andern ist die "unsichtbare Hand" in den Kalkulationen sowie der Anlegererwartung für Dividenden enthalten, welche das Rad des Marktes in Schwung halten. In der Rendite steckt des Teufels Detail. Früher gab es noch Wucher als unsittliches Geschäftsgebahren. Dass hat der neoliberale Geist inzwischen auch geschluckt.
Es grüsst
Noch mal zum Professor. Er analysiert den psychischen Zustand der Gesellschaft nach einem Jahr Massnahmen gegen eine "Pandemie". Seine Beschreibung ist real und beängstigend. Einen Ausweg sieht er darin, den Optimismus zu bewahren. Das ist nichts neues. Und mit Optimismus meint er, sich Impfen zu lassen. Die geringe Wirksamkeit des uns angebotenen Vektorimpfstoffes wischt er vom Tisch. Er erwähnt auch nicht gegnteilige Meinungen und die Gespaltenheit der Gesellschaft. Es ist klar, auf welche Seite er sich stellt. Am Ende sagt er schon, wie wichtig soziale Kontakte für die psychische Gesundheit sind. Wie soll das aktuell gehen? Da traut er sich ja was.
Sie sprechen unser Fehlverhalten an. Alles richtig. Auch ich will keine Monokuluren, Nachhaltigkeit und natürliche Kreisläufe. mit der Natur leben, nicht gegen sie. Dort kommen die Zoonosen her. Wir können das nur natürlich bekämpfen. Auch mit unserem Immunsystem. Mit Wissen über die Dinge. Nicht mit Gott spielen, mit Massenimpfungen als Erlösung und ohne Diskussion. Wie doof ist denn das?
„Hier zieht sich ein roter Faden durch: Menschen dürfen nicht viel kosten, an keiner Stelle in ihrer Biografie. Was verbindet alle diese Berufe? Genau: Es sind meistens Staatsangestellte. Wie attraktiv ist der Staat heute noch als Arbeitgeber? Antwort: Nicht besonders.“
Viele sagen auch, wenn man mit Menschen arbeitet, gibt es dafür nichts, arbeitet man mit/an Maschinen, verdient man viel. Ist auch was dran.
„Das verbeamtete Dasein bietet viel Sicherheit. Und sonst?“
Die ganzen goldenen Zeiten sind vorbei. Früher hat man jeden durchgezogen, der wollte, mitunter gab es super bezahlte Jobs, ohne dass man arbeiten musste, heute verdienen Ärzte oft kaum noch ausreichend.
„Was den gesamtgesellschaftlichen Kontext anbelangt: Unsere heutige Lebensform (unbefristete, sozialversicherungspflichtige Vollzeitstelle + Anspruch auf Leistungen bei Krankheit und Invalidität + eine staatlich garantierte Altersrente) sind vor allem das Produkt der industriellen Revolution. Den weitaus grössten Teil unserer Existenz, also mehr als 80‘000 Jahre, haben wir überwiegend in Armut und Dunkelheit verbracht. Die Trennung von Privat- und Produktionssphäre (und damit verbunden Begriffe wie z. B. Freizeit) gibt es erst seit etwa 150 Jahren.“
Richtig, das sollten sich die auf der Zunge zergehen lassen, die nur über das Schweinesystem meckern.
„Um diese Lebensweise fortsetzen zu können, müssten wir das ganze System einer Generalrevision unterziehen. Neue Wohnformen, die alle Generationen aktiv mit einbeziehen und sie zur gesellschaftlichen Teilhabe (in begrenztem Mass) verpflichten, zum Beispiel.“
Sehe ich ganz genauso.
„Der Mensch muss wieder mehr ins Zentrum gerückt werden, nicht das Wirtschaftsmodell. Wir leben schliesslich in einer Zivilgesellschaft und nicht in einer Aktiengesellschaft! So liesse sich auch mehr Geld für den Faktor Mensch generieren.“
Auch da bin ich an Bord und ich glaube, wir sind da nicht mal Sonderlinge.
Jean Ziegler, ja. Den habe ich immer gerne gelesen. Das ist unser Genfer Aushängeschild für internationale Beziehungen und soziale Fragen. Ein richtiger Linker von altem Schrot und Korn!
„Die neuen Herren der Welt“ haben es im Rahmen der neoliberalen Erleuchtung geschafft, den Faktor Arbeit konsequent zugunsten des Faktors Kapital zu entwerten. Damit sind wir u. a. bei den Dividenden. Und Aktien-Rückkaufprogrammen. Ob es die neuen Herren der Welt (kennst du dieses Buch von ihm?) tatsächlich in Form eines Masterplans gibt, sehe ich als genau so wenig gesichert an, wie die Existenz einer unsichtbaren Hand als sozialem Kitt, der alles zusammenhält und den Menschen per Definition zum nutzenoptimierenden Tier reduziert, dem berühmt-berüchtigten Homo Oeconomicus nämlich. Ich denke, es gibt weder unsichtbare Mächte noch unsichtbare Hände.
Gruss an den Weisswurstäquator ;-)
Korr: wie peinlich, Geschäftsgebaren solls sein...
... ähem, ja - den grüss ich ...
und Du mir den Dschungel ...mit allem was so kreucht und fleucht ...
Das mit den „sicheren“ Staatstellen kennen wir also beide. Gegen Ende meiner Erwerbstätigkeit habe ich dann mehr als nur ein paar Mal miterleben müssen, wie gestandene Angestellte im Zuge von Reorganisationen zwischen verschiedenen Institutionen hin und her geschoben wurden, wie Vieh im Stall. Ältere Mitarbeiter, nota bene, nicht selten Familienväter. Ganz hässlich. Ja, der Lack ist ab beim Staat. Und die Bezahlung ist bestenfalls mau.
Ich denke, mit kreativen Ansätzen in der Städte- und Zonenplanung, bei der Neugestaltung vom Verhältnis zwischen Staat und Markt, der Digitalisierung, einem neu ausformulierten Gesellschaftsvertrag und einem Green Deal, der auch diesen Namen verdient, schaffen wir den Weg aus dieser tiefgreifenden Struktur- und Umweltkrise. Diese Liste ist natürlich alles andere, als vollständig.
Revolutionen sind i.d.R. lediglich eine blutige und ineffiziente Neuordnung, bzw. Fortsetzung bestehender Machtverhältnisse mit anderen Mitteln. Womit wir auch gleich bei der usrprünglichen Akkumulation wären, so, wie sie Marx einst ausformuliert hat. Ich hielt diese These lange für ideologischen Kram. Aber da ist durchaus Fleisch am Knochen, wie die Geschichte zeigt.
Hier findet eine Diskussion über eine (sicher auch) lebensbedrohlich veränderte Lebenswirklichkeit im Sinne einer biblischen Plage statt, die selbstverständlich eine individuelle Anpassungsleitstung erfordert, wie Menschen überhaupt nur überleben können, wenn sie zu angemessenen Anpassungsleistungen fähig sind.
Das Thema hier allerdings ist die entgleiste Anpassungsleistung von Individuen, die mit ihrer Insuffizienz die eigene Psychohygiene zerstören, also ein gegen sich selbst gerichtets Verhalten zeigen. Die Anpassungsleistung, die der Professor meint, ist eine, die das eigene Wohlbefinden nicht beeinträchtigt. - Das ist das Ziel.
„Und mit Optimismus meint er, sich Impfen zu lassen.“
Das habe ich aber ganz anders gelesen:
Er meint, dass sich mit Impfen eine Perspektive eröffnet (anders, als z.B. bei Kriegen, denen man ausgeliefert ist, Anm.). – Und damit hat er absolut recht, vor allem, wenn man – wie er es getan hat – primär über seine Patientinnen und Patienten berichtet, die mit (unangemessener) Angst-Störung und depressiven Syndromen auf die Corona-Pandemie reagiert haben. Die Frage an ihn lautete: »Herr Prof. Adli, wie geht es Ihren Patient*innen zur Zeit?«
By the way:
WHO: Millionen leiden an Depressionen
»Die Zahl der Menschen mit Depressionen steigt weltweit rasant. Nach einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) waren 2015 rund 322 Millionen Menschen betroffen, 4,4 Prozent der Weltbevölkerung. Das waren gut 18 Prozent mehr als zehn Jahre zuvor.
Der Anstieg sei vor allem auf das Bevölkerungswachstum zurückzuführen und die längere Lebenserwartung, da besonders ältere Menschen betroffen seien, sagte einer der Autoren der Studie, Dan Chisholm, heute in Genf. „Depression ist heute weltweit die Hauptursache für Lebensbeeinträchtigung.“
Für Deutschland schätzt die WHO die Zahl der Menschen mit Depressionen auf 4,1 Millionen, 5,2 Prozent der Bevölkerung. 4,6 Millionen Menschen lebten mit Angststörungen. (Datum: 23. Februar 2017 – also drei Jahre vor Beginn der Corona-Pandemie)
Dieses Mal bin ich ganz bei Ihnen, Flegel. Sie weisen auf eine wichtige Folgeerscheinung dieser Pandemie hin, die viele entweder nicht sehen wollen oder können. Selbst hier auf den Philippinen steigt die Zahl von Menschen mit Angststörungen und Depressionen spürbar. Dies gilt es in die Gesamtrechnung mit einzubeziehen. Irgendwann werden wir diese Pandemie vollständig aufarbeiten müssen. Dabei darf nichts unter den Tisch fallen. Nur die Zahl der über die Massnahmen verhinderten (Todes)fälle sagt nämlich alleine nicht genug aus. Man muss schon wissen, zu welchem Preis dies überhaupt möglich war. Ich hoffe, wir werden dann auch so penibel über jeden einzelnen Selbstmord auf dieser Welt, über jede einzelne Einweisung in eine Klinik, usw. aufgeklärt, wie über jene, die sich infiziert haben oder sogar an Covid gestorben sind. Hier erwarte ich Ticker-Qualität, Real Time, versteht sich! Alles andere wäre wirklich absurd.
Ich kann mich den Ausführungen im Grunde nur anschließen, durchaus auch der positiven Grundstimmung, ich denke, es wachen immer mehr Menschen auf und nehmen ihr Schicksal selbst in die Hand, wie Sie es ja im Grunde auch tun und ich im kleineren Rahmen.
Da kreisen so viele gute Ideen und immer wieder gibt es Menschen und Gemeinschaften, die sie umsetzen.
„Revolutionen sind i.d.R. lediglich eine blutige und ineffiziente Neuordnung, bzw. Fortsetzung bestehender Machtverhältnisse mit anderen Mitteln. Womit wir auch gleich bei der usrprünglichen Akkumulation wären, so, wie sie Marx einst ausformuliert hat. Ich hielt diese These lange für ideologischen Kram. Aber da ist durchaus Fleisch am Knochen, wie die Geschichte zeigt.“
Ich bin nach wie vor unsicher, was Marx angeht. Original habe ich wenig von ihm gelesen und die Ansicht von Marxisten, was er angeblich sagte und meinte ist ein bunter Strauß, der hübsche Blüten und die Blumen des Bösen enthält. Ich denke immer, dass man die guten Ideen ja bergen kann und sollte, aber insbesondere den Wachstumszwang habe ich nie verstanden (obwohl ich noch Binswanger dazu gelesen habe), ich fand das war vornehmlich eine Behauptung.
Jetzt lese ich gerade ein Buch – mangels Zeit hänge ich da seit Tagen irgendwo auf Seite 80 – von Eske Bockelmann zum Thema Geld und unseren Vorstellungen von Wert und seinem Tausch und allmählich fällt der Groschen, wobei ich eher nicht denke, dass er in eine marxistische Richtung gehen wird, seine Idee ist, das Geld insgesamt zu überwinden und seine Argumente haben ich wenigstens verstanden,
Kann man super einflechten in Ideen von neuen Gemeinschaften, Wohnformen, Formen der Sorge und Pflege usw. die mir vielversprechender vorkommen. Bockelmann versorgt uns historisch klug und selten präzise argumentierend und kritisierend mit übrig gebliebenen archaischen Mustern der Verpflichtungen gegenüber der Gemeinschaft, bei denen er darstellt, warum sie kein Kauf waren und auch kein Tausch von Wert gegen Wert, also jener Idee, die sich so sehr in unserem Bewusstsein ausgebreitet hat, dass wir uns gar nicht mehr vorstellen können, wie das Zusammenleben den sonst funktioniert haben könnte. Das ist wirklich ungeheuer spannend und geht m.E. weit auch über die richtigen Aspekte des Marxismus hinaus.
@Reinkarnation:
Das ist ja ganz was Neues, dass der Dauerlockdown enorme psychische Flurschäden verursacht! Wer hätte das bloß gedacht? Genau deswegen ist der einzige vernünftige Ansatz - wenn man nicht genug Impfstoff und massenhaft Schnelltests hat - ja eben ZeroCovid. Damit der Spuk nach 2 Wochen vorbei ist.
Diese Pandemie ist das beste Beispiel, wie wenig man leider individuell ausrichten kann gegen derart große Probleme. Nur vernünftiges kollektives Handeln könnte helfen. Ansonsten bleiben nur noch Durchhalteparolen und Resilienz, Resilienz, Resilienz. Na prima!
@Moorleiche:
Wie kann man denn bitte am Wachstumszwang in unserem System zweifeln?!? Dieser liegt bei Kapitalgesellschaften natürlich immer vor. Weil die Unternehmenseigentümer nur am Profit interessiert sind. Und weil die Zinsen für Fremdkapital bedient werden müssen.
„Wie kann man denn bitte am Wachstumszwang in unserem System zweifeln?!?“
In dem man sich fragt, worin – über die Behauptung, dass es so sei, hinaus – der Zwang bei dem Zwang besteht.
Ich kann mir vorstellen einen Betrieb zu haben mit soundso vielen Angestellten, bei dem die Frage aufkommt, expandieren oder nicht und man sich entscheidet, auf Qualität, begrenzte Stückzahlen usw. zu setzen.
Weil die Kohle reicht, man seine Angestellten gut bezahlen kann, man sein Hobby zum Beruf gemacht hat und die Mischung aus Stress und Entspannung stimmt.
Ob man E-Gitarren, Leberwurst, Ölgemälde, Wein oder Rennräder herstellt. Man hätte sich hier bewusst gegen Wachstum entschieden, bei einem Zwang ginge das nicht.
Gesamtgesellschaftlich kann ich mir vorstellen, dass man den Trend zu immer mehr Wachstum kritisch sieht und sich davon abwendet, indem man alternative Modelle lebt, die gar nicht alles über den Leisten des Wirtschaftswachstums ziehen (warum sollte man?) und andere Größen mit betrachten: Nachhaltigkeit, Sozialverträglichkeit, Gesundheit. Bruttoinlandsglück, Klimaneutralität, Bewusstseinsentwicklung um nur ein paar zu nennen.
Welchen Teil genau von "Kapitalgesellschaft", "Profit", "Fremdkapital" und "Zinsen" hast Du nicht verstanden...? Das ist nicht dasselbe, wie wenn Du Einzelunternehmer bist. Wenn die Rendite anderswo besser ist, verabschiedet sich das Kapital der Anteilseigner ganz schnell wieder. Und wenn Du Deine Kredite nicht bedienst (Fremdkapital), weißt Du wohl, was passiert.
Mann, Mann, Mann! Denk Dir doch keinen Knoten in den Kopf! Sonst kommt noch so was raus wie bei diesem Unternehmensberaterdeppen nebenan...
„Irgendwann werden wir diese Pandemie vollständig aufarbeiten müssen. Dabei darf nichts unter den Tisch fallen.“
Da war wohl der Wunsch der Vater des Gedankens. An genau diese Form der Aufarbeitung glaube ich eben nicht, da Menschen in den Überlegungen der monetären Machthaber und ihrer politisch/medialen Vasallen nicht mehr Wert sind, als das Vieh, dass sie in den Schlachthöfen schlachten. Menschen sind für die Mittel zum Zweck der Mammon-Verehrung.
Wissen Sie, die Gesundheitsdienstleister der BRD verteilen täglich eine Milliarde EURO untereinander, insgesamt im Jahr 2018 390,6 Milliarden Euro oder 4.712 Euro je Einwohnerin bzw. Einwohner und sind doch nicht in der Lage, eine adäquate flächendeckende Impfversorgung der Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten. – Ein Armutszeugnis! Sie sehen, Mangelverwaltung zur Disziplinierung der Bevölkerung, bis diese die Schnauze voll hat. Doch hierüber müssen in Deutschland mindestens drei Generationen gestorben sein.
Ja, wer Kommunist ist, sollte nicht zu viel denken, das ist ein guter Tipp. ;-)
Was für ein sinnfreies Gelaber! Ihr geht mir hier mit wenigen Ausnahmen immer mehr auf den Sack!
Lauter halsstarrige, alte, weiße Männer eben, die sowieso nur noch auf den Tod warten.
Dein neues Zuhause soll hier sein. Ich freue mich auf das erste Bekennerschreiben von dir ;-)
„… Resilienz, Resilienz, Resilienz. Na prima!“
Jetzt passen Sie mal auf, Sie Klugscheißer:
Dieses Blog ging ursprünglich über eine kleine Stichprobe von Patientinnen und Patienten, die auf die pandemischen Ereignisse mit Angststörungen und Syndromen aus dem depressiven Formenkreis reagierten, um eine Population also, die die WHO mit Datum vom 23. Februar 2017 für Deutschland mit ca.10 Prozent angab. Ich selbst ging von einer Prävalenz psychischer Störungen von schlechterdings 20 Prozent aus (alle Störungen zusammengenommen – hören Sie?)
Das heißt im Umkehrschluss, dass der weitausgrößte Teil der Bevölkerung – nämlich ca. 80 Prozent – Anpassungsleistungen vornahm, die sich NICHT GEGEN SICH SELBST richteten, wie das bei Angststörung und Depression der Fall ist.
Doch dann kamen Sie mit dem großen Rundumschlag, der zu Ihrem Namen so gar nicht passt und beschimpften sogar Teilnehmer, die Ihre Kalauer als das bezeichnen, als was sie sind, nämlich Kalauer (Siehe Ihre Antwort auf meine Replik zu Ihrer völlig untauglichen SPIEGEL-Referenz)
Sie sind das Paradebeispiel eines halsstarrigen, alten, weißen Mannes, der sowieso nur noch auf den Tod wartet.
Wir müssen alle "Anpassungsleistungen" an eine unmenschliche Situation abliefern! Aber doch nie ernsthaft was gegen das System an sich unternehmen.
Typisch deutsch!
Genau, am besten alle erschießen, dann ist Ruhe im Kattong.
Das Prädikat halsstarrig passt auch gut zu Ihnen.
„Wir müssen alle "Anpassungsleistungen" an eine unmenschliche Situation abliefern! Aber doch nie ernsthaft was gegen das System an sich unternehmen.“
Wir haben jede Menge Gründe, ernsthaft gegen das System an sich etwas zu unternehmen. Z.B. die vernichtenden und verkommenen Zerstörungs- und Eroberungs-Kriege des Wertewestens (Deutschland einbegriffen), die Prekarisierung ganzer Bevölkerungsschichten, die verkommene Welt des Kapitalmarktes, die massiven Defizite im Bereich der deutschen Gesundheitsversorgung und des gesamten Dienstleistungsbereiches und noch vieles mehr.
Aber um die Probleme jener Individuen, die hier in Rede stehen, wollen Sie sich nicht kümmern.
Was Sie außerdem außer Acht lassen, ist die Tatsache, dass KEINE SYSTEMÄNDERUNG DER WELT vor dem Entstehen pathologischer Reaktionsmuster schützt.
Jetzt reden wir hier mal Tacheles! Und es beeindruckt mich übrigens nicht im Geringsten, wenn Ihr senilen Typen hier zu zehnt auf mich einhackt.
Ich bin 42 Jahre alt und habe eine Tochter. Sie kann kein menschenwürdiges Leben haben, wenn wir nicht endlich komplett umsteuern in dieser Gesellschaft. Diese "Anpassungsleistung" auf eine Klimaerwärmung von vielleicht 3 Grad kann persönlich NIEMAND in würdiger Form bringen. Darum geht es.
Meine Generation hat sich nicht hervorgetan, aber Eure Generation der über 60-Jährigen ist die verkommenste Generation aller Zeiten! Jaja, Ihr seid alle nur Individuen, schon klar. Aber Ihr tragt eine kollektive Verantwortung mit, die Ihr nicht wegwischen könnt. Ihr hattet die längste Friedenszeit seit Ewigkeiten in Europa. Ihr habt in Saus und Braus gelebt, musstet Euch um nichts sorgen (außer der abstrakten Bedrohung durch einen nuklearen GAU oder einen Atomkrieg). Es ist seit 50 Jahren bekannt (Club of Rome), wohin die Reise geht.
Und was habt Ihr unter dem Strich erreicht? NICHTS, nur Rückschritte in fast allen wesentlichen Fragen! Ihr seid erbärmlich! Das Mindeste wäre, Eure Arroganz abzulegen und die Jugend aktiv zu unterstützen, damit meine ich nicht mich.
Und das Mindeste wäre, so viel Restverstand aufzubringen und #ZeroCovid sowie einen Generalstreik zu unterstützen. Nicht mal dieses Thema, das 5-Jährige verstehen, bekommt diese Drecksgesellschaft gebacken!
Ich bin kein Psychiater, wie soll ich mich denn konkret um diese Menschen kümmern?
Natürlich gibt es kein perfektes System, und es wird immer eine gewisse Zahl von psychischen Störungen geben. Aber natürlich EXORBITANT WENIGER als in unserem Kaputtalismus, wenn Sie sich mal Naturvölker anschauen. Das hat z.B. Erich Fromm auch schon vor gefühlt tausend Jahren gesagt.
The sickness is the system.
Also – was mir imponiert, ist die Wut, die Sie hier hinausschreien, und da will ich Sie weder bremsen und schon gar nicht rügen. – Denn Sie haben in Ihren Anschuldigungen einfach nur recht.
Wenn das Ihr Antrieb ist, so kann ich das gut stehen lassen. Allerdings ist Ihre Motivation, sich mit den dramatischen Ereignissen auseinanderzusetzen nicht legitimer als meine. Zu meiner Rehabilitation möchte ich Sie auf meine persönliche Homepage hinweisen, die Zeugnis dafür ist, dass ich mich schon sehr lange mit jenen Themen kritisch auseinandersetzte, die auch Sie bewegen.
Beste Grüße
Danke.
Natürlich ist das mein Antrieb. Und das sollte er doch wohl von jedem "Linken" sein, möchte ich meinen.
Es tut mir leid, wenn ich über's Ziel hinausgeschossen sein und Sie beleidigt haben sollte.
Generell finde ich eben, wir müssen als Kollektiv endlich handeln, endlich radikal denken (ohne Gewalt, aber von der Idee her radikal). Und es macht mich manchmal wahnsinnig, dass da so wenig vorangeht.
Schönen Sonntag noch!
P.S.: Ich bin zumindest insofern hoffnungsvoll, was die Gesichter der CDU-Leute heute abend anbelangt. :-)
" „Und mit Optimismus meint er, sich Impfen zu lassen.“
Das habe ich aber ganz anders gelesen:
Er meint, dass sich mit Impfen eine Perspektive eröffnet"
Also liegen wir mit Ihrem letzten Satz doch nicht soweit entfernt. Nur ist das Impfen umstritten, macht vielen berechtigterweise Angst. Schon allein der Zwang dazu und des Nichtzulassen von anderen Meinungen zu Gesundheit und Gesunderhaltung. Das Impfen muss hinterfragt werden. Das darf nicht die einzige Perspektive sein. Die Volksgesundheit hängt absolut nicht allein vom Impfen ab.
Und jetzt noch eine Diskussion aufmachen, dass es Menschen gibt, die psychisch nicht gefestigt sind, vielleicht noch selbst schuld sind an ihren Depressionen sind, weil sie nicht optimistisch genug sind. Die Menschen sind nun nicht alle gleich. Sie sind unterschiedelich sensibel. Sie nennen ja selbst Zahlen. Sie als Analyst werden mir vielleicht rechtgeben, dass die staatlich verordnete Gesundheitshysterie und die anderen überzogenen Massnahmen die Menschen krankmachen. Das ist wesentlich und muss sich ändern.
60? Also bitte: Davon bin ich noch weit entfernt! Ich bin lediglich Frührentner- aus freien Stücken, nota bene. Unter anderem auch deshalb, weil ich gemerkt habe, dass mir der Kaputalismus in Form meines Angestelltendaseins immer feindseliger gegenüber tritt. Ich will frei sein! Aber das ist natürlich zugegebenermassen ein Lebensstil, den sich nur Wenige leisten können.
„vielleicht noch selbst schuld sind an ihren Depressionen sind, weil sie nicht optimistisch genug sind.“
Auch das habe ich so nicht gelesen, dass sie „vielleicht noch selbst schuld sind an ihren Depressionen sind“.
Ein Psychiater, der so einen Unsinn verlautbart, wäre für seinen Job in der Tat ungeeignet.
Sie gehören offensichtlich zu den Privilegierten – Glückwunsch!
Bitte um Verzeihung, junger Knabe! :-)
Ich teile die Prognose für den Finanzmarkt von Investment-Legende Michael Burry ("The Big Short"):
https://www.youtube.com/watch?v=1jC-wOZLjWw
Mein jetziges Leben ist die Summe vieler richtiger Entscheidungen. Dazu noch eine Prise Frugalismus. Ich dachte und denke immer noch in Jahrzehnten. Ja, und das schweizer Vorsorgesystem hat mir auch noch auf meinem Weg aus der Knechtschaft geholfen. Dann noch meine Herkunft. Und nicht zuletzt: Mit Geld muss man umgehen können. Ich bin und war z. B. immer ein ganz schlechter Konsument. Gäbe es nur Konsumenten wie mich, dann würde das ganze Wirtschaftssystem zusammenbrechen. Das schreibe ich auf einem Fauteuil, den ich vor 30 Jahren gekauft habe. Im Licht einer Lampe, die ich vor 20 Jahren gekauft habe. In Khaki-Shorts, die 18 Jahre alt sind. Und einem T-Shirt, dass mir ein Vietnam-Veteran 1996 in Cebu geschenkt hat. Es war schon damals gebraucht.
Sollen wir Dir jetzt ein Denkmal bauen?
"Mein jetziges Leben ist die Summe vieler richtiger Entscheidungen." Etwas mehr Demut wäre wohltuend, denn schließlich gehört zum Erfolg immer auch viel Glück, auch bei Dir.
Ok, es sei dir verziehen ;-)
Ja, Michael Burry. Derzeit stark in Wasser investiert. Hyperinflation? Die war noch nie ein flächendeckendes Problem. Derzeit Venezuela. Kürzlich Simbabwe. Nach dem Zweiten Weltkrieg ganz kurz auch auf den Philippinen. Und noch andere Länder mehr. Eine Hyperinflation ist immer ein auf einzelne Länder beschränktes Phänomen. Sollte eine kommen, dann wird es sicher spannend sein, wie sie sich auf mich auswirkt, weil ich mein Konto in der Schweiz in CHF habe aber auf den Philippinen mit PHP bezahle. Die Japanisierung unserer Volkswirtschaften halte ich für das grössere Problem.
Vollkommen richtig: Glück. Warst du auch schon einmal obdachlos? Ich schon.
Was die Lampen betrifft, (Lichttechnik), ist ein wenig mein Hobby. Die Laterne hier, auch mit aufladbaren zu betreiben, ist ein feines Lichtwerk. Der Druckknopf macht noch halbe Lichtleistung möglich. Ist kompakt, leicht und vielseitig verwendbar.
'Einfach leben' muss ja nicht gleich smarte Technik außen vorlassen. :-)
Nein, ich war noch nie obdachlos.
Ich will Dich nicht ausquetschen. Aber es wäre natürlich wirklich interessant zu erfahren, wie es zu Deiner Obdachlosigkeit kam, wie Du das erlebt hast, wie lange das ging - und v.a. wie Du wieder rauskamst?
Was genau meinst Du mit Japanisierung?
Ich bin auch nicht sicher mir der Hyperinflationsthese, halte es für einen ziemlich gewagten Tipp. Aber wenn der Dollar als Weltleitwährung fällt und China als neue Supermacht aufsteigt, dürfte das schon ziemlich spektakulär werden und ist insofern denkbar.
Die Hauptprobleme sind aus meiner Sicht die exorbitante Verschuldung aller Marktakteure, die aufgeblähten Bewertungen sämtlicher Vermögensklassen, die riesige Vermögensungleichheit und dadurch verursachte zunehmende politische Instabiliät. Und es geht erst einmal alles immer so weiter, bis es wohl knallt. Die Zentralbanken haben die Dinge nicht mehr in der Hand. Sie können die Zinsen nicht erhöhen, das würde das ganze Kartenhaus zum Einsturz bringen. Und so werden die ganzen Vermögenspreisblasen immer noch weiter aufgebläht...
„wobei ich eher nicht denke, dass er in eine marxistische Richtung gehen wird, seine Idee ist, das Geld insgesamt zu überwinden“
Das genau ist die Idee der marxistischen Revolution, die die Basisstruktur dieser Gesellschaft, die Herrschaft des entfremdeten Abstrakt-Allgemeinen, den Wert als Organisationsprinzip negiert. Marx behauptet, eine humanistische, aufgeklärte Gesellschaft ist nicht mit kleinen Korrekturen an der kapitalistischen Klassenspaltung zu erreichen. Diese strukturelle Revolution muß sein. Das ist gut durchdacht, aber es läßt sich auch weltweit empirisch beobachten, man muß schon blind sein wollen, um das nicht zu sehen. Oder eben so vom Konsumrausch vernebelt, daß man in einer Fantasiewelt lebt. Die Revolutionen aus den Gewehrläufen sind dagegen, aus leicht einsehbaren Gründen, fast immer illusionär. Gewalt allein kann die Gesellschaft nicht von (in unserem westlichen Fall struktureller) Gewalt befreien, in der Regel konserviert sie die Gewaltförmigkeit.
Das Entscheidende ist der Paradigmenwechsel, der sich durch die Krise und den Legitimationsverlust des Systems unabweisbar aufdrängt. Da braucht man nicht nach Henne und Ei fragen, Strukturwandel und Paradigmenwechsel gehören untrennbar zusammen. Bricht der Kapitalismus wegen unbeherrschbarer ökologischer Krise oder durch die nicht mehr ausgleichbare Schieflage einer auf das Kartenhaus einer auf das Geld aus dem Nichts gegründeten Scheinwelt zusammen, wird der Kapitalismus nicht mehr strukturell mit dem alten Bewußtseinsparadigma rekonstruierbar sein. Die einzige Alternative ist: ein wirklich neuer Gesellschaftsvertrag oder ein sehr langes, katastrophales, möglicherweise etwas ganz Neues ausbrütendes Chaos.
Insofern hat Meine Wenigkeit recht: ein einzelner Kapitalist kann aus dem „Systemzwang“ ausbrechen, wobei Systemzwang gar nicht das richtige Wort ist, denn der Kapitalist empfindet es nicht als Zwang, sondern geradezu als überlegene Vernunft. Wenn dieser einzelne Kapitalist ausbricht, wird es sehr schwer sein, sich im kapitalistischen Haifischbecken zu behaupten, aber auch wenn, wird sich das System nicht ändern. Und wenn die Besitzlosen auf einer kleinen Insel etwas anderes ausprobieren wollen, werden sie es noch schwerer haben, und werden irgendwann resigniert aufgeben. Sich davon eine nachhaltige Änderung des Systems zu erhoffen, halte ich für Wunschdenken.
Eine komplette Abschaffung von Geld halte ich aber auch für illusorisch. Es ist nun mal ziemlich praktisch als Tauschmittel.
Und die totale Allmende funktioniert meistens auch nicht. Ich finde, ein gewisses Maß an materiellen Unterschieden ist in Ordnung und insgesamt sogar förderlich für das System, als Motivation für Leute, die sich was machen aus Geld und Status. Wenn ein CEO das 20-fache eines einfachen Arbeiters verdienen würde, wäre das etwas anderes wie die heutigen Verhältnisse, wo er auch mal das 1000-fache verdient. (Bezos sicher noch weit mehr...)
Wichtig ist aus meiner Sicht, dass die Geldmenge im Gleichschritt mit der Produktivität steigt. Und dass es keine Zinsen mehr gibt (oder nur sehr geringe). Weiterhin darf es keine Kapitalgesellschaften mehr geben.
„Das genau ist die Idee der marxistischen Revolution, die die Basisstruktur dieser Gesellschaft, die Herrschaft des entfremdeten Abstrakt-Allgemeinen, den Wert als Organisationsprinzip negiert. Marx behauptet, eine humanistische, aufgeklärte Gesellschaft ist nicht mit kleinen Korrekturen an der kapitalistischen Klassenspaltung zu erreichen.“
Argumentiert Marx gegen den Wert oder den Mehrwert? Bockelmann argumentiert gegen die Idee vom Tausch, ist sich aber bewusst, dass diese Idee uns alle prägt. Ich weiß aber nicht, wie er zu Marx' Ideen steht, das wird er aber sicher behandeln, dann kann ich darüber berichten. Der Clou bei ihm ist, die Idee, dass es sich bei der Idee des Tauschs nicht um eine uralte menschliche (gar die Menschheit determinierende) Eigenschaft handelt, die dann einfach von materiellen Gütern in mehr oder minder abstraktes Geld überführt wurde, sondern, dass die ganze Tauschidee, ein Geburt des späten europäischen Mittelalters ist.
Dieses Geld muss dann immer wieder getauscht werden, was die an sich schädliche Praxis weiter befördert und das ist sein eigentliches Argument, dass das Geld immer in Bewegung bleiben muss.
„Insofern hat Meine Wenigkeit recht: ein einzelner Kapitalist kann aus dem „Systemzwang“ ausbrechen, wobei Systemzwang gar nicht das richtige Wort ist, denn der Kapitalist empfindet es nicht als Zwang, sondern geradezu als überlegene Vernunft. Wenn dieser einzelne Kapitalist ausbricht, wird es sehr schwer sein, sich im kapitalistischen Haifischbecken zu behaupten, aber auch wenn, wird sich das System nicht ändern. Und wenn die Besitzlosen auf einer kleinen Insel etwas anderes ausprobieren wollen, werden sie es noch schwerer haben, und werden irgendwann resigniert aufgeben. Sich davon eine nachhaltige Änderung des Systems zu erhoffen, halte ich für Wunschdenken.“
Meine Idee passt ganz gut zu der von Bockelmann, der geht aber noch einen Schritt weiter. Ich hätte einfach weitere alternative Werte eingeführt, bzw. betont, wobei man sich ehrlich machen muss und auch reflektieren, dass man eben mit Geld nicht alles kaufen kann, Gesundheit, Lieben, Freundschaft, Aufrichtigkeit … sind nur einige Werte, die nicht ganz unwichtig sind. Wenn man sich klarer macht, was es für Geld nicht gibt, aber durchaus eben auf anderen Wegen, kann man sich darauf konzentrieren, unabhängig von der Geldmenge.
Inwieweit das auch Bockelmanns Idee ist, kann ich nicht sagen, seine Beispiele sind archaische 'Geschenke' und ihre Rituale, der Brautpreis, oder Mitbringsel oder die Vergeltung für einen Getöteten in einer Familie, die eben nicht auf der Wert gegen Wert Idee fußen, sondern auf der Unterbrechung von Ketten des Tötens und Widertötens, des Gastgeschenks, für das man eben nicht genauen Gegenwert erwartet (auch keiner Seite), sowie Praktiken des Weiterreichens bestimmter Güter (in archaischen Kulturen) bei denen es um die Tradition des Weiterreichens zum geeigneten Zeitpunkt geht und nicht darum, dass etwas ein für allemal in den Besitz eines Einzelnen übergeht.
Die Wert gegen Wert Brille ist eine, die wir erst sehr spät aufgesetzt haben, im Spätmittelalter, wer auch immer da der Erstgeborene war, diese letztlich funktionalistische Idee, die dann auch noch nach eigenen Vorteilen sucht, sehe ich als das Hauptproblem an, Kant ja auch, Marx vielleicht auch. Wer da letztlich der Erstgeborene ist, ist mir auch egal, aber man muss klar machen, wo das Problem liegt und wenn man mehrere Ebene hat auch denen man ansetzen kann, dann umso besser.
Auch kleine Veränderungen schließen ja nicht aus, dass irgendwann große kommen, zudem heilen die großen eben nicht alles, vom Mindestlohn oder Verzicht auf Geld wird die Umwelt auch nicht besser.
„Das genau ist die Idee der marxistischen Revolution…“
Um das pervertierte Gegenwartssystem abzulösen, braucht es zunächst einmal eine effiziente Revolution, nicht den Rückgriff auf den Ismus. Wir brauchen für die Alltagsprobleme situationsspezifische Alltagslösungen und nicht Karl Marx.
Wenn Strolche für die Gewinnmaximierung Deutschland hinsichtlich seines Bedarfs an medizinischen Versorgungsgütern vom billigen Asia-Markt resp. China so sehr abhängig gemacht wird, dass es selbst die ausreichende Versorgung seiner eigenen Bürgerinnen und Bürger nicht mehr gewährleisten kann, dann ist das nicht in Ordnung und gehört abgestellt.
Wenn Strolche von Bankstern so sehr betrügen, wie sie das in den 15 Jahren vor der Lehman-Pleite getan haben, gehören Sie zur Rechenschaft gezogen und zum Schadenersatz mit ihrem Geschäfts- und Privatvermögen verpflichtet zu werden, statt deren Risiken in öffentliche Schulden zu überführen.
Wenn Halunken wie Obama, Biden und Konsorten Massentötungen vornehmen, dann gehören sie vor dem Internationalen Strafgerichtshof zur Rechenschaft gezogen zu werden.
So einfach ist das – und es braucht nur den gesunden Menschenverstand, keine Ismen.
Ich nehme an, das ist auch im Sinne von „Meine Wenigkeit“.
Nachtrag:
Die USA haben den Internationalen Strafgerichtshof nicht anerkannt und verfügen seit 2002 sogar über ein Gesetz, das es den US-Militärs „erlaubt“, eine Invasion der Niederlande durchzuführen und amerikanische Staatsbürger zu befreien, wenn diese in Den Haag vom ICC angeklagt und inhaftiert werden. Eine weitere Unglaublichkeit, die nur sehr, sehr selten thematisiert wird.
Ich meine, wenn wir schon mal vom Ursprungsthema abweichen.
"Wenn Strolche von Bankstern so sehr betrügen, wie sie das in den 15 Jahren vor der Lehman-Pleite getan haben, gehören Sie zur Rechenschaft gezogen und zum Schadenersatz mit ihrem Geschäfts- und Privatvermögen verpflichtet zu werden, statt deren Risiken in öffentliche Schulden zu überführen."
Da liegt der Hase im Pfeffer, ja. Allerdings sehe ich nicht, wie das möglich sein soll ohne letztlich ein Verbot von Kapitalgesellschaften - also Enteignung (mit Entschädigung nur für Kleinanleger) und Verstaatlichung, ggf. auch Abwicklung im Falle von gesellschaftlich wenig relevanten oder umweltschädlichen Aktivitäten.
Begründung: Wenn die durchschnittliche Haltedauer von Aktien nur noch der Bruchteil einer Sekunde ist und die Eigentümer quasi theoretisch ständig wechseln: Wie wollen Sie diese denn zur Rechenschaft ziehen? Noch dazu, wenn sie auf der ganzen Welt verteilt sind. Außerdem heißt es ja (im juristischen Sinne) nicht ohne Grund z.B. "Gesellschaft mit BESCHRÄNKTER HAFTUNG"...
„sehe ich nicht, wie das möglich sein soll…“
Ein Großteil der Staatsschulden sind ehemalige Privatschulden dieser monetären Machthaber, die als z.B. Bankeneigentümer verbrecherisches Personal beschäftigen, damit man den Staat auf sich fixieren kann. Die sogenannte Lehman-Pleite hat es zutage befördert. Keiner von den Ganoven-Bankeneigentümern wurde in die Verantwortung gestellt und musste mit seinem Privat- resp. Geschäftsvermögen resp. mit beidem den Kopf hinhalten. Die Staaten haben vielmehr Kredite aufgenommen und den Bankstern in den Hintern geschoben, haben private Schulden sozusagen aufgekauft und den Bürgerinnen und Bürgern auf’s Auge gedrückt.
Politik hätte durchaus die Alternative zur Verfügung gestanden, die Bankeigentümer zum Schadensersatz heranzuziehen. Stattdessen wurden die Betrugsinstrumente Bail in und Bail out geschaffen, die den Bankstern Zugriff auf staatliches Geld oder auf das Geld der Einleger gewährleisten.
Politiker in den Organen von Staaten bzw. die Parlamente in Vertretung des Souveräns sollten Banken unter Strafe dazu verpflichten, nicht mehr Geld zu verleihen, als ihre Anteilseigner an eigenem, auch privatem Vermögen vorweisen können, mit denen diese auch für die Risiken ihrer „Belegschaften“ zu haften hätten.
Anteilseigner von Banken sollten verpflichtet werden, mit ihrem Geschäfts- UND Privatvermögen Schadensersatz zu leisten und damit für kriminelles Handelns ihres Personals geradezustehen.
Wie das möglich sein soll, ist mir völlig egal. Jedenfalls ist das die Forderung. Ohne Revolution wird das sowieso nix. Außerdem habe ich noch andere Beispiele genannt, von denen ich annehme, dass man die nach einer Revolution mit gesundem Menschenverstand regeln kann.
Ich verstehe ja, dass Sie sich auf dieses Thema kapriziert haben, aber ich habe keine Lust, mir anderer Leute Kopf zu zerbrechen. Die gehören weggejagt.
Freut mich, dass ich Sie ein bisschen anstecken konnte mit meinem Zorn. ;-)
Aber "die gehören weggejagt" reicht ja nun nicht als Programm. Sonst könnten wir auch die AfD wählen... Und wie das möglich sein soll, ist wichtig. Richtig, man kann das alles mit gesundem Menschenverstand regeln. Man muss sich aber über die Ziele ziemlich genau klar sein für die Revolution, aus meiner Sicht - jedenfalls über die Kernpunkte.
https://www.freitag.de/autoren/meinewenigkeit/das-neue-europa
"aber ich habe keine Lust, mir anderer Leute Kopf zu zerbrechen."
Ich schon. Wenn wir eine echte (direkte) Demokratie wollen, müssen wir uns auch um die wichtigen Fragen selbst kümmern. Und auf die Köpfe von Spahn oder Scheuer beispielsweise - oder hier eher Scholz und Altmaier - möchte ich mich garantiert NICHT verlassen müssen.
„müssen wir uns auch um die wichtigen Fragen selbst kümmern.“
Ich dachte, dass ich Sie mit meinem Link zu meiner persönlichen Homepage davon überzeugen konnte, dass ich mir kritische Gedanken genug mache, auch zu Europa.
Siehe hier
Ja, danke. Ganz kann ich Ihre Seite aber noch nicht auswendig. ;-)
Aber hier hatten wir es ja jetzt von der Haftung von Eigentümern (von Banken, u.a.), von Kapitalgesellschaften, usw.
Haben Sie meinen Beitrag gelesen? Da geht es nicht "nur" um Europa, sondern u.a. auch um die Struktur der Wirtschaft, Haftung, usw.
„Haben Sie meinen Beitrag gelesen?“
Nein, habe ich nicht, nur überflogen. Ich fühle mich für derartige Entwürfe nicht verantwortlich, zumal sie eine Sisyphos-Arbeit ist insofern, dass sie nach einer Revolution sowieso keine Rolle spielen, da dann zunächst eine Übergangsphase eintreten wird, die durch Chaos gekennzeichnet ist.
Ich begnüge mich mit Kritik an den pathologischen Lügengeschichten des Wertewestens, dessen Gegenwartsbeschreibung amnestisch/manipulatorisch verfremdet ist, um das eigene Image zu polieren. Ich betreibe Demaskierung und liefre den fehlenden Part. Das muss genügen. Und ich wehre mich gegen Kriegstreiberei.
Die ganzen Verfehlungen des Westens und unseres Systems kenne ich bis zum Abwinken. Sicher nicht alle, aber sehr viele. Es hat natürlich seine Berechtigung und ist wichtig, aufzuklären.
Ich finde aber, es braucht dringend auch eine positive Vision - und dann auch Taten. Wieso bezeichnen Sie das als "Sisyphos-Arbeit"? Perfektion ist kaum zu erreichen - aber es ist doch kein Hexenwerk, sich z.B. auf 10 oder 20 Kernforderungen zu verständigen, wie es auch die Gelbwesten gemacht hatten.
Eine hundertprozentig durchorgansierte und geordnete Revolution gibt es wohl nicht. Aber es ist sehr wichtig zu wissen, was man möchte. Das wussten die erfolgreichen Revolutionäre in der Sowjetunion und in Kuba auch, als Beispiel. Das Problem war dann u.a. eher, dass die Macht zu stark zentralisiert war auf einzelne Protagonisten. Genau das muss verhindert und strukturell ausgeschlossen werden, von Anfang an! Nicht einmal mich selbst würde ich gerne als allmächtigen Diktator sehen. :-)
Es muss Sisyphusarbeit heißen.
Heute nennt man jedenfalls eine Aufgabe/Arbeit, die trotz großer Mühen nie abgeschlossen wird, Sisyphusarbeit.
Und jetzt gehe ich ins Bett. Gute Nacht, auch Ihnen.
Das weiß ich auch, was das heißt.
Die Arbeit ist schon gemacht, mein Konzept steht. Und es ist das beste, das ich kenne.
Genau das ist das Frustrierende für mich, dass fast niemand empfänglich ist für ein alternatives Konzept. Oder wenigstens interessiert an einer Diskussion.
Ewiges Aufdecken von immer gleichartigen Verfehlungen der Politik und Konzerne wird den Planeten jedenfalls leider nicht retten. Das macht auf Dauer nur begrenzt Sinn.
Kopflose Revolten bringen natürlich sowieso nichts.
Gute Nacht!
Ich schulde hier noch einigen Foristen eine Antwort, ich verzichte aber darauf, weil es mir nicht darum geht, Marx zu rechtfertigen, wer sich für die Marxsche Position interessiert, kann das nachlesen, aber das war ja nicht das Beitragsthema. Wer meint, sich ohne Marx und die nachfolgenden kritischen Denker die Welt gut erklären zu können, dem sei das unbenommen. Ich hatte mich hier überhaupt nur eingemischt, um die genuin soziologische Sicht zu fördern. Nur soviel:
Wer glaubt, die Gesellschaft sei zu retten, wenn man sie nur von den paar bösen Buben befreit, ist naiv, unterschätzt sträflich die Macht des Systems. Wer Wert, Tauschwert und Profit (Kapital) nicht versteht, begreift nicht, in welcher sozialen Schrumpfform wir heute leben. Wer nicht die Bedeutung des Finanzkapitals versteht, kann sich die Absurditäten, die offen zutage liegen, nicht erklären.
Eine prinzipielle Erläuterung zu @ Moorleiche.
Es gibt, unreflektiert, aber intuitiv, wahrscheinlich seit Urzeiten, in denen das symbolische Denken entstand, die Prinzipien des reziproken Tauschens und des einseitigen Schenkens (nicht zu vergessen den Potlatsch, das eine in einer kuriosen Form des anderen). Es dürfte allbekannt sein, daß Kleinkinder in einem bestimmten Alter ohne es lernen zu müssen wissen, was ein gerechter Tausch ist, und in einer je eigenen Durchdringung von Eigeninteresse und Gerechtigkeitssinn sehr empfindlich auf die Verweigerung der Reziprozität reagieren. Aber fundamentaler noch ist die Erfahrung des einseitigen, bedingungslosen Gebens, Schenkens, die fundamentale Erfahrung der selbstlosen (Mutter-/Eltern- und sogar Fremden-)Liebe, die zum Urvertrauen führt, ohne das ein menschliches Wesen sich nur defizitär entwickeln kann. Die bürgerlich-kapitalistische Gesellschaft hat das utilitaristische Referenzmodell des do-ut-des über alles gestülpt, aber auch diese Gesellschaft könnte nicht mehrere Generationen existieren, wenn sie wirklich auf Liebe (zumindest in der Mutter-Kind-Dyade), auf vorteilsfreies Handeln verzichtete; man hat darum soziologisch von den notwendigen nichtkontraktuellen Momenten gesprochen.
Profit ist systematischer Diebstahl in Form des Äquivalententauschs, aber schon der Wert reduziert den Austausch auf die Form der Reziprozität, da erkennen sich die Menschen zwar als prinzipiell gleich an, aber sie verhalten sich gegeneinander gleichgültig, vielleicht gerecht, aber nicht solidarisch. Die Marxsche Kritik zielt daher auf beides, 1. auf den Mehrwert, das ausbeuterische Kapitalverhältnis, und nur es erklärt die rastlose Bewegung des Geldes, die Akkumulation, aber 2. auch schon auf die Entfremdung, die mit der Wertabstraktion verbunden ist, mit dem argusäugigen Blick, ob man nicht übervorteilt wird. Gerechtigkeit ist das Minimalziel, die Pflicht, Solidarität ist die Kür. Ich wiederhole es immer wieder gern: Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen. Die Menschen sind verschieden, Gerechtigkeit zementiert nur diese Verhältnisse, Solidarität macht sie irrelevant. So lieben wir die uns Nahestehenden, so lieben wir die Natur, die Tiere und Pflanzen, und so können wir alle lieben. Wenigstens ein bißchen. Das ist gar nicht so schwer, auch wenn das heute ziemlich verrückt klingt. So verrückt ist unsere Gesellschaft.
Sie meinen ich bin privilegiert, weil ich einen Impftermin habe. Ob das ein Privileg ist? Vielleicht mehr ein Risiko.Gehören Sie etwa zu den Linken, die die Geschichte vom Killervirus und der Pandemie ohne wenn und aber glauben?Das ist ja auch die große Enttäuschung. Die Partei Die Linke zeigt sich nicht mehr als großer Analyst und Aufklärer. Zeigen kaum noch Profil. Wir sehen es wieder an den Wahlergebnissen.