Unter den Lobgesängen der endlich gefundenen Stuttgarter Tunnelpatin ( auf ihren Mann, Nils Schmidt ) sowie der Bundes-Tunnel-Patin Susanne Ramsauer haben nun laut Pressemeldungen die Bauarbeiten für S21 begonnen. Zwar rund 60 km von Stuttgart und weit von S21 entfernt, und nicht für S21 sondern für die Neubaustrecke Wendlingen-Ulm ( wie als seltene Ausnahme die 'Südwest-Presse' korrekt vermeldet), aber wen stören schon solche leisen Details, wenn medienwirksam sehr laut irgendwo Sektflaschen an die Wand geknallt werden.
Es lebe die freie Presse in unserm Land. Darf publizieren, was sie lustig ist :
Der Tunnelbau für Stuttgart 21 geht los.
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Ad-Hoc-News (Pressemitteilung)-19.07.2013
Stuttgart 21Der erste Tunnel ist angeschlagen
SWR Nachrichten-20.07.2013
Tunnelbau für Stuttgarter Bahn-Projekt S21 beginnt
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Berliner Zeitung-19.07.2013
Panne bei S21-Tunneltaufe: Sektflasche platzt erst beim vierten ...
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n-tv.de NACHRICHTEN-19.07.2013
Stuttgart-21-Patin Ramsauer: Tunneltaufe mit vier Anläufen
STERN.DE-19.07.2013
Startschuss für ersten Stuttgart-21-Tunnel gefallen
BILD - 19.07.2013
Verkehr: Startschuss für ersten Stuttgart-21-Tunnel gefallen
FOCUS Online - 19.07.2013
Und der Volständigkeit halber eine der wenigen korrekten Schlagzeilen :
Offizieller Baustart für Neubaustrecke Wendlingen - Ulm
Südwest Presse - 19.07.2013
Bei diesem Rummel und Sektflaschen-Geknalle beachtet doch keiner mehr die eher unauffälligen Meldungen aus der realen Welt. Bevor in Stuttgart am Hauptbahnhof überhaupt gebuddelt werden dürfte, muß das Grundwasser-Management geklärt und genehmigt sein. Bekanntlich will die DB im Schloßgarten und drum herum "erheblich mehr" Grundwasser (so der übliche Wortlaut der freien Medien !) abpumpen (nämlich ca. 6,8 Milliarden Liter statt 3,2 Mrd. Liter) als ursprünglich bei der Planfststellung angegeben.
Und bevor das passieren kann, muß als allererstes der Düker des Stuttgarter Abwasser-Hauptsammlers mit ca. 6 Metern Durchmesser (der einstige Nesenbach) unter dem geplanten Bahnhofstrog gebaut werden. Sollte eigentlich im Jahr 2010 fertiggestellt sein.( 2 0 1 0 ! ) Aber bis heute findet die DB keine Baufirma die das unkalkulierbare Risiko für das Stuttgarter Mineralwasser übernehmen möchte. Die DB will es auch nicht übernehmen. Wird selbst am besten wissen, warum nicht.
Nun war heute zu lesen (in unserer freien Presse, daß die DB über eine innovative, geänderte Bauweise nachdenkt, in der Hoffnung, das Ding doch noch gebaut zu kriegen.
http://www.kontextwochenzeitung.de/macht-markt/89/das-ewige-wasser-872.html
Bis das fertig zu Ende geplant und wiederum als x-te Planungsänderung genehmigt ist, sind möglicherweise die Tunel für die neue Steilstrecken-Tunnelbahn über und durch die Schwäbische Alb fertig gebohrt. Der Bahnknoten Stuttgart läßt sich dann so oder so daran anschließen. Am besten natürlich der Kopfbahnhof, dann besteht die Chance, das noch in der ersten Hälfte des 21sten Jahrhunderts zu erleben.
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