Michel Houellebecq, Chems-Eddine Hafiz und Frankreichs jüngstes Drama

Frankreich Der Schriftsteller Michel Houellebecq führt ein Gespräch mit einem anderen sich radikalisierenden älteren Herrn, u.a. über den Islam. Was folgt, ist ein Drama in drei Akten, das viel über das Frankreich der Gegenwart verrät
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 02/2023
Dargeboten wurde ein Drama, das zu dem populären Genre „Älterer Herr radikalisiert sich“gehört
Dargeboten wurde ein Drama, das zu dem populären Genre „Älterer Herr radikalisiert sich“gehört

Foto: Philippe Matsas/Opale.Photo/Laif

Ein Moslem, ein Jude und ein Atheist gehen einen Kaffee trinken – was wie der Beginn eines Witzes klingt, ist der reale letzte Akt der jüngsten Affäre um den französischen Schriftsteller Michel Houellebecq. Die Rollenverteilung in der Posse geht so: Houellebecq gibt den Atheisten mit nostalgischen Gefühlen für den Katholizismus vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil. Sein Gegenspieler ist Chems-Eddine Hafiz, Anwalt und Rektor der Großen Moschee von Paris. Den Vermittler mimt Haïm Korsia, Oberrabbiner Frankreichs. Er lud die beiden Donnerstag vorige Woche, neun Uhr, zum Kaffee ein.

Aber eins nach dem anderen – zurück zum ersten Akt dieses Dramas, das zum populären Genre „Älterer Herr radikalisiert sich“ gehört. Vorh