1933: Kohlenanzünder

Zeitgeschichte Im Reichstagsbrandprozess werden die Urteile gefällt. Dass sie nicht so ausfallen, wie die NS-Führung das will, hat auch mit dem damals kursierenden Braunbuch zu tun
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 49/2016

Hermann Göring verliert die Fassung und schreit: „Ich bin nicht hierhergekommen, um mich von Ihnen anklagen zu lassen. Sie sind in meinen Augen ein Gauner, der längst an den Galgen gehört.“ Der Galgenvogel heißt Georgi Dimitroff, ist bulgarischer Kommunist und einer von fünf Angeklagten, gegen die Ende 1933 das Reichsgericht in Leipzig wegen des Reichstagsbrands vom 27. Februar 1933 verhandelt. Was Göring in Rage bringt, dass er als geladener Zeuge zum aufgeladenen Gangster wird, sind Dimitroffs Fragen nach dem Sinn einer Tat, die den Kommunisten angelastet wird, aber den Nazis so gelegen kommt, dass sie nun die blanke Diktatur vollstrecken können. Dazu verholfen hat ihnen nicht zuletzt ein 24-jähriger Niederländer, der neben Dimitro