Auf und davon

Ausstieg Die Bundeswehr hat ihr Camp in Kunduz und damit einen Teil Nordafghanistans aufgegeben, der immer wieder umkämpft war. Dieser Rückzug wirkt wie eine Teilkapitulation
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Kanzlerin Merkel und Verteidigungsminister de Maizière während eines Besuches im Lager Kunduz Anfang Mai
Kanzlerin Merkel und Verteidigungsminister de Maizière während eines Besuches im Lager Kunduz Anfang Mai

Foto: Kay Nietfeld / AFP - Getty Images

Der Ausflug der Bundeswehr nach Afghanistan trug viele Namen. Aus einer „humanitären Stabilisierungsmission“ wurde ein „robuster Stabilisierungseinsatz“ wurde ein „nicht-internationaler bewaffneter Konflikt“ wurden „kriegsähnliche Zustände“ wurde „ein Krieg am Hindukusch“.

Man konnte sich darauf verlassen, dass die Reflexion dieses Einsatzes seiner Realität nie das Wasser reichen konnte – und sollte. Fast scheint es, als habe Verteidigungsminister de Maizière diesem Brauch entsagt, wenn er bei der Aufgabe des deutschen Feldlagers in Kunduz davon spricht, dass die Bundeswehr am Hindukusch „kämpfen gelernt“ habe. Auch töten und sterben, schützen und helfen, zerstören und