Die letzte Brücke auf dem Weg zurück

Afghanistan Der sowjetische Rückzug aus Afghanistan 1989 bietet kein Muster, könnte dem Westen aber aktuell einige Anstöße für Exit-Strategien aus dem Krisengebiet liefern
Exklusiv für Abonnent:innen

Es gäbe ein „vorübergehendes Übergewicht“ der Mudschaheddin, konstatiert das sowjetische Oberkommando in Afghanistan am 16. Juli 1987 in seinem Tageskommuniqué. Eine kleine Sensation? Zumindest hat es ein solches Eingeständnis zuvor nie gegeben. Die Lage des eigenen Afghanistan-Korps – es umfasst um diese Zeit etwa 105.000 Soldaten – muss prekär sein. Die im Jahr 1980 formierte Islamische Front, eine Sieben-Parteien-Allianz des Widerstandes, ist im Osten und Süden des Landes auf dem Vormarsch, weil die sowjetischen Piloten ihre Lufthoheit nicht mehr ausspielen können. Seit September 1986 verfügt die Guerilla über von den USA gelieferte Luftabwehrraketen des Typs Stinger, die wegen ihrer mobilen Abschussmöglichke