Vergeltung und Geltungsmacht heißt die Devise, der sich Frankreichs Präsident verschrieben hat. Dabei erfand François Hollande in dieser Woche das Format Gipfel in Serie. Er traf sich mit David Cameron, Barack Obama, Angela Merkel und Wladimir Putin. Als sei westliche Führungsmacht von Washington nach Paris umgezogen.
Frankreich will mit Großbritannien, den USA und Deutschland – Russland wird noch auf Abstand gehalten – auf der Schwelle zu einer neuen „Koalition der Willigen“ stehen. Diesmal nicht gegen Saddam Hussein, sondern den Islamischen Staat (IS). Die Entente soll an militärischer Schlagkraft aufbieten, was möglich ist. Wie deren Flaggschiff kreuzt der Flugzeugträger Charles de Gaulle bereits vor der syrischen Küste, als wollte Hollande sagen: Ich habe schon entschieden, wo und wie man diesen Konflikt austrägt. Tatsächlich? Wird nicht für einen Krieg getrommelt, ohne zu wissen, wie man ihn führen soll, um siegreich zu sein? Mit Bodentruppen oder nicht? Vorerst nicht, später vielleicht doch, ist zu hören.
Instumentalisierte Opfer
In Anlehnung an Carl von Clausewitz ließe sich sagen, Krieg kann die Fortsetzung von Symbolpolitik mit militärischen Mitteln sein, über deren Sinn sich streiten lässt. Will heißen, bei allem Verständnis für den Drang der französischen Regierung, die Schuldigen am Inferno von Paris zu bestrafen, sind Zweifel angebracht. Sie resultieren nicht nur aus dem Eindruck, dass Hollande in seinem bellizistischen Furor überzieht und nicht wahrhaben will, weshalb der Islamische Staat ergebene Anhänger unter den Erniedrigen und Beleidigten französischer Vorstädte findet. Es verstärkt sich das Gefühl, die Attentatsopfer vom 13. November in Paris werden instrumentalisiert für eine Feldzug, der weit über den Anlass hinausgeht. Frankreichs postkoloniale Eskapaden in Westafrika haben die Region weder befriedet noch ökonomisch gestärkt. Werden sie jetzt auch noch forciert, dürften sich islamistische Kampfverbände dadurch erst recht herausgefordert wähnen.
In diesem Sog einer messianisch anmutenden Selbstermächtigung ist auch Deutschland dabei, eine rote Linie zu überschreiten. Es lässt sich zum Krieg bitten, nicht aus Not oder akuter Bedrohung, sondern aus politischer Opportunität und aus dem bei einigen Politiker seit langem keimenden Verlangen, einem nach außen gerichteten „Gestaltungswillen“ auf diese Weise Nachdruck zu verleihen. Mit sechs Tornado-Aufklärern, Systemen zur Luftbetankung und Satellitenaufklärung sowie einer Fregatte wird ein Syrien-Paket geschnürt, mit dem ein Kombattanten-Status winkt. Der wurde schließlich oft genug reklamiert.
Mut zur Zurückhaltung
Man erinnere sich der Reden, die Anfang 2014 auf der damaligen 50. Münchner Sicherheitskonferenz von Bundespräsident Gauck, Außenminister Steinmeier und Verteidigungsministern von der Leyen gehalten wurden. Sie hatten den gleichen Tenor: Wir müssen unser weltpolitisches Format mit mehr Willen zur Verantwortung tragen – dazu gehören mehr Militärmissionen, vor allem Kampfeinsätze.
Noch 2003 zählte Deutschland nicht zur „Koalition der Willigen“, die George Bush bei seinem Krieg und einer verheerenden Besatzungszeit im Irak sekundierten. Sowohl bei der Libyen-Intervention einiger NATO-Staaten ab März 2011 als auch bei einem sich abzeichnenden US-Angriff auf Syrien im Spätsommer 2013 vermied es Kanzlerin Merkel, sich derart zu exponieren, dass direktes militärisches Engagement unausweichlich war.
Es wurde in Berlin mit Erleichterung aufgenommen, als russische Vermittlung und das Angebot der Assad-Regierung, die eigenen Giftgas-Bestände – international verifiziert – vernichten zu lassen, zur Deeskalation führten. Präsident Obama verzichtete auf einen Militärschlag, von dem er selbst nicht überzeugt zu sein schien.
Die seinerzeit geübte Vorsicht hat Deutschland nicht nur Kritik wegen „Feigheit vor dem Feind“ oder mangelnder Bündnissolidarität, sondern auch Einfluss und Respekt eingetragen. Es gab statt eines Mangels an Haltung den Mut zur Zurückhaltung. Natürlich vorwiegend aus eigenem Interesse. Die Risiken im Irak und in Libyen galten als enorm, innenpolitische Kollateralschäden einer Kriegsbeteiligung sollten vermieden werden.
Warum also jetzt? Ist der Partner Frankreich wirklich in einer solch prekären Lage, dass ihn Notwehr zum Handeln treibt? Träfe das zu, hätte der Bündnisfall nach Artikel 5 der NATO erklärt werden müssen.
Eigentlich sollte die afghanische Lektion doch Warnung genug sein: Asymmetrische Krieg gegen islamistische Gegner lassen sich weder mit Panzern noch mit Bombern gewinnen. Schon gar nicht werden dadurch die betroffenen Regionen oder Staaten stabilisiert – das Gegenteil ist richtig. Zumal es für einen Einstieg in den syrischen Krieg kein UN-Mandat geben wird. Also wird das Völkerrecht übergangen wie 1999 beim Krieg gegen Jugoslawien.
Nur war bei dieser NATO-Intervention absehbar, dass Serbien recht bald kapitulieren würde. Diesmal wird ein Krieg geführt, von dem alle wissen, dass er aus der Luft nicht gewonnen werden kann. Da mutet der Tornado-Einsatz wie ein Vorspiel an – wie der erste Schritt zu einer "Mission Creep" mit ungewissem Ausgang.
Kommentare 18
Angesichts dieser Nachrichten über den nächsten Kriegseintritt der Bundesrepublik Deutschland erinnerte ich mich an etwas, was Otto Köhler in Ossietzky 14/2012 schrieb: "Die schlechte Nachricht: Thomas de Maizière, der effektivste Kriegsminister dieses Landes seit Franz Josef Strauß, drohte am 30. Juni im ostdeutschen »Mitteldeutschen« Rundfunk, es gebe keine Regionen auf dieser Welt, in denen Deutschland nichts zu suchen habe. Auslandseinsätze der Bundeswehr seien darum überall möglich. Und das wissen wir seit dem nie bestraften Massaker des Obersten Georg Klein auch: Bundeswehrsoldaten sind zu allem fähig, wenn sie glauben, daß es irgendwo etwas zu suchen gibt.
Die gute Nachricht: Die deutsche Rüstungsindustrie tut das, was ich für ihre patriotische Pflicht halte. Sie liefert Waffen von sehr eingeschränkter Brauchbarkeit. Das ist ein Fortschritt. In der Nazizeit war Deutschland noch auf die Sabotage durch Zwangsarbeiter angewiesen, damit dem deutschen Soldaten untaugliche Tötungsinstrumente geliefert werden konnten. Heute ist die endogen gewordene Unfähigkeit der deutschen Industrie, brauchbare Produkte zu schaffen, gewiß kein Verdienst. Aber auf das Ergebnis kommt es an. ..."
Die Wahrheit stirbt angeblich im Krieg zuerst, die Hoffnung aber angeblich immer als Letzte, und wenn sie sich in den Zynismus rettet ...
Und nochwas dazu: Auch gegen Rest-Jugoslawien kamen zuerst die Aufklärungs-Tornados mit dem Balkenkreuz. Heute ist mit dem Kosovo ein Teil des zerstörten Landes quasi westliche Kolonie, ohne Perspektive für deren Bevölkerung, aber auch mit Bundeswehr-Soldaten vor Ort zur Absicherung der Kolonie mit dem größten US-Stützpunkt auf europäischem Boden und vielen mutmaßlichen IS-Kämpfern ...
Dafür lohnt es sich doch nochmal ...
Der Kapitalismus trägt den Krieg in sich wie die Wolke den Regen (Jean Jaurès).
Es geht nicht um terroristische, kriminelle Gotteskrieger, die in Europa Anschläge verüben, dafür gäbe es Polizei. Es geht um Einflusszonen der Dollar-Weltmacht und der mit ihr durch die NATO Verbündeten und um den Versuch Russlands, mit Iran und Syrien dort präsent zu bleiben. Der Weltmacht jenseits des Atlantiks scheint es ins Konzept zu passen, mit Syrien der Region einen weiteren zerfallenen, unregierbaren Staat hinzuzufügen. Mit dem daraus folgenden Elend, der Flucht und/oder Vertreibung der dort Lebenden müssen sie sich nicht befassen, den atlantischen Ozean wird kein Flüchtlingsboot überqueren.
Die Waffengeschäfte in der Region laufen seit Jahrzehnten glänzend, neue Waffen können - auch durch Russland - erprobt werden, alte Waffen müssen nicht mühsam in den Herkunftsländern entsorgt werden, ein Markt, ein Ziel in Afghanistan, Irak, Libyen, Syrien, Jemen, Mali usf. wird sich garantiert finden.
Die absatzfördernde "kommunistische Bedrohung" ist mit dem Imlodieren der Sowjetunion vorbei, die neugefundene, erfundene "terroristische Bedrohung" bleibt immerwährend. Taliban, Boko Haram, IS ... Irgendeinen "Terror" durch aufgehetzte, irregeleitete Überzeugungstäter wird es in unregelmäßigen Abständen weiterhin geben.
Den satten Wohlstandsbürgerin der TTIP-Region wird eine Mixtur aus immerwährendem 1984 und Brave New World geboten.
Die privelegierten Abendlandser bekommen ihr Soma und niemand hat die Absicht eine Mauer gegen die Flüchtlinge zu bauen.
Die privilegierten Abendlandser ...
Syrien lässt sich nicht mit Afghanistan vergleichen. Es gibt keine hohen Gebirge, keine Höhlen und riesigen Gebiete ohne Straßen - das Land ist somit relativ leicht zu kontrollieren. Wenn es gelingt, mit Luftangriffen den IS von jeglichem Nachschub abzuschneiden, braucht es keine nennenswerten Bodentruppen in diesem Krieg: Die irakischen Söldner des Kalifats werden desertieren und dieses wie ein Kartenhaus zusammenfallen lassen.
Dieser Krieg richtet sich nicht gegen den IS. Es geht darum, diejenigen in die Schranken zu verweisen, die Syrien weiter destabilisieren wollen - und das können Flugzeuge durchaus.
em Nachschub abzuschneiden, braucht es keine nennenswerten Bodentruppen in diesem Krieg: Die irakischen Söldner des Kalifats werden desertieren und dieses wie ein Kartenhaus zusammenfallen lassen.
Dieser Krieg richtet sich nicht gegen den IS. Es geht darum, diejenigen in die Schranken zu verweisen, die Syrien weiter destabilisieren wollen - und das können Flugzeuge durchaus.
man sieht sich das so an, wie sich das gegenseitig abfackelt, das mit der aufklärung, und bleibt bekümmert.
schade eigtl.
man sieht sich das so an, wie sich das gegenseitig abfackelt, das mit der aufklärung, und bleibt bekümmert.
schade eigtl.
Es gewisser Zynismus ist in anbetracht der politischen Lage auch durchaus angebracht. Vor allem wenn man versucht die Splitter zusammenzusetzen. Holland steht vor einem unzufriedenen Volk, welches Ihn bei einer nicht Handlung als Kastrat betrachtet. Er hat sozusagen einen Zugzwang, aber ob dieser Zug der Richtige ist, dies kann bezweifelt bleiben. Zur Verteidigung mal unserer Bundesregierung sollten Sie mal gucken, wie viele Anschläge von Schläfern in Deutschland schon verhindert wurden, von religiösen Fanatikern, also die Riege in der sich auch die IS einreiht. Die IS ist aber in diesem Fall etwas komplexer aufgebaut. Ein Krieg braucht eine finanzielle und Waffenspeisung. Solange die stattfindet kann sich ein symmetrischer und ein asymetrischer Krieg aufrecht erhalten. Da diese Gruppierung in Grunde ihr eigenes Marktwirtschaftssystem sich erbauen, können wir es mit Finanzsanktionen schon einmal knicken. Vor allem da kein Lieferant so günstig die Ressourcen verschleudert. Vor allem das mit den Bombern bzw Kampfflugzeugen finde Ich etwas schwierig. Heute ist es eigentlich durch unsere Technologie möglich, zivile Opfer bei fast 0 zu halten. Wenn Sie wüssten wie raffiniert unsere elektronischen Systeme inzwischen sind. In Grunde kann man eine Bombe auf dem Schnabel eines Kollibris landen lassen. Daher kommen Ausreden wie: ,,Die Treffsicherheit sei nicht 100% möglich" eine Ausrede. (man denke an Dresden...) Zu den minderwertigen Waffen der deutschen Industrie, die trifft nicht nur Käufer im Ausland, sondern auch die Bundeswehr. Ich glaube vor längeren einen Bericht darüber gesehen zu haben. Die Treffsicherheit und die Überhitzung sei ein Problem, ebenso wie das Verklemmen des Schussmechanismus. Die Bundeswehr hat sich bereits schon über diese Serie beschwert. Ist es ein emotional getragener Krieg? Ein politischer? Ein humantärer Drang? Eigentlich gibt es den Letzteren fast nie. Der letztere ist einer der Gewalt anwendet um weitere Wilkür zu unterbinden. Manchmal leider notwendig. Tyrannen und Dispoten sind nicht sonderlich gute Diplomatiepartner. Was sich leider bei unserer Bundeswehr in letzter Zeit stark auszeichnete, waren die sadistischen Truppen. Da wir nun eine Freiwilligen Armee haben, kommen jene oft die sich durch Arien der Gewalt wohl fühlen, was den potenziell moralischen Menschen fern hält. Durch Änderung im Entlassungs und Bestrafungsverfahren von Sadisten kann man solche Unmenschlichkeiten wie in Afghanistan verhindern. Durch die Mehrheit der Sadisten hat sich eine Lobby von Sadisten gebildet. Es gibt aber wissenschaftlich nachgewiesen Menschen, diese der Macht nicht erliegen. Herauszufinden, welche es sind, würde den Ruf der Bundeswehr gut tun und jene aussortieren die sich durch Gewaltherrlichkeit auszeichnen. Der Kapitalismus ist Ursache und Lösung in diesem Paradoxen Fall. Was der Kapitalismus nicht erfässt, kann nicht integriert werden, somit ist es ausgesondert und isoliert. Was die Armut erzeugt, ebenso wie die Konflikte. Der Kapitalismus im internationalen Geschehen funktioniert, nur teilweise durch die Integration eines Souverän zu einem nicht Souverän. Ich denke sogar der Kapitalismus würde sich zähmen lassen, würde man die Aktienbörsen der Welt abschaffen. Dieses System bleibt dennoch zerstörerisch, aber das Raubtier wäre damit ein paar Zähne los. Nun die Amerikaner haben auch ökonomische Motive die Sie verfolgen. Amerika ist durch die Bush Ära enorm verschuldet, eigentlich könnten Sie sich finanziell keinen zweiten Krieg erlauben, durch nicht legitimierte Kredite aber schon. Sie kurbeln die Wirtschaft dadurch erstmal an und ändern die Stärke ihres Dollars, durch die Überproduktion. Das bringt ein zeitweiligen Aufschwung, dieser aber durch die Zeit und mangelnden Logik innerhalb der Wirtschaft, wieder zusammenbricht. Die Amerikaner haben wie wir auch, die reichen europähische Staaten das Problem mit dem Dollar/Euro Rain. Geld muss in Bewegung bleiben. Wobei immer bedenkt werden muss. Präsident sein, ebenso wie Bundeskanzler sein, nicht bedeutet eine alleinherrschaft zu haben, man braucht eine Lobby hinter sich. Wir hatten schon einmal die Abwählung eines Bundeskanzler. Ich denke man sollte die Akteure auf ihre wirkliche Handlungsfreiheit betrachten und danach beurteilen. Man sehe Merkel die sich weigert das Asylrecht zu ändern und die Gräbenkämpfe innerhalb der CDU und CSU. Da macht die Dame etwas richtiges, da fliegen ihr die Sachen um die Ohren. Man muss es in Zusammenhang mit der Türkei als Natopartner aber nun vorsichtig betrachten. Geographisch ist die Türkei als Bastion gegen gewaltätige Ströme nach Europa zwar richtig, jedoch auch um Flüchtlinge dort am langen Arm krepieren zu lassen. Das es alles recht spontan war glaub Ich auch nicht, weil es kaum einen Zeitabstand gab, als die Usa die Unterstützung für die PKK gestrichen haben. Die Impfung bringt nichts mehr, die Krankheit hat sich festgesetzt. Prävention zur Gewalt, während der Gewaltarie zu bringen ist eigentlich sinnbefreit. Der Zug ist da leider abgefahren. Leider sind viele Anhänger wie schäumende Hunde die ihrem Reißtrieb nachgehen. Es sollte Sie in diesem Zusammenhang aber nicht enthumanisieren. Ein sich selbst tragender Asymetrischer Krieg ist bislang etwas neues. Gab es in diesem Ausmaß auch nicht. Bei einem gewöhnlichen müsste man nur die Geldquellen und Waffenquellen kappen. Da aber eine eigene Finanzdynamik durch Raub und Beschlagnahmung entstanden ist, ist damit eine finanzielle Unabhängigkeit entstanden. Was aber gleichzeitig eine Symetrie verursacht, weil sich Organisationen wie diese damit zentrieren. Wenn die Ölquellen z.B in Agypten und im Irak sind, dann ist ihr Quell dort zentriert, ebenso wie ihre Präsenz, was eine Konfrontation erstmal möglich macht. Da es aber kein staatliches Souverän ist, kann es nach der Zerstörung der Zentralisierung, sich dennoch erhalten, da es keine nationale zentrierte Identität besitzt. Im nächsten Schritt müsste man herausfinden, wo Sie ihre Produkt und Finanzquellen haben. Da kommen nun die Russen und Amis in Spiel. Die müssen klar machen, da dies kein Angebot sei, sondern eine Forderung. Man muss politische Interesse, über wirtschaftliche stellen. Somit die Unterstützer nötigen ihre finanziellen Zuwendungen zu beenden. Danach einen Fond erstellen aller Staaten dieser die heruntergewirtschafteten ähnlich dem deutschen Vorbild wieder aufbaut (ähnlich nicht gleich.) Nach der Beendigung jener Konflikte muss ein globales Wirtschaftsrecht her. Durch die Unterbindung von Verkäufen an dritten fanatischen Gruppen, werden auch terroristische Aktvitäten jeder Sorte erschwert. Es bildet sich ein Schwarzmarkt, dieser aber leichter bekämpfen lässt, da dieser zentrale Quellen bezieht und es kein dezentralisiertes Bild von Lieferanten dann mehr gibt. Eine Wirtschaftsunion ist gut, jedoch müssen die Spielregeln sehr eng gestrickt sein (Ttip ist z.B eher schwammig in seinen Grenzen, aber in seinen Forderungen außerordentlich Präzise, also nicht dies als Vorbild für eine Wirtschaftsunion.) Beliefern die Deutschen z.B die Saudis nicht mehr, wer hindert dann Staaten in Osteuropa daran? Durch die grenzenlose Freiheit der Gier, gibt es einen grenzenlosen Missbrauch von Wirtschaftlichkeit. Daher müssten Waffenlieferungen über eine internationale parlamentarische Genehmigung laufen, diese erstmal den Kauf erlauben müssen, bevor die Waffen an Dritten weitergegeben werden darf. Eigentlich sollte man alle Waffen verbieten, doch solange Sadisten und bösartige gierige Menschen gibt, wird es schwer, ohne dabei selbst Kopf und Kragen zu riskieren. Daher verstehe jeden Antiwaffenaktivisten, aber dennoch braucht es globale soziale Reformen um dieses noble Vorhaben umsetzen zu können. Es verhält sich wie mit der Abrüstung während des kalten Krieges. Es müssen alle Atomländer gleichzeitig absetzen. Kein rationaler denkender Mensch, vor allem in der Politik, würde sich in einer politischen Ohnmacht steuern lassen. Verständlich sogar. Es wäre daher zu empfehlen den Aufbau nicht halbherzig in nahen Osten stattfinden zu lassen, sondern vollständig durchzuziehen. Die beste Waffe gegen Krieg und Gewalt, ist sozialer Frieden und wirtschaftliches Handlungsvermögen. Afghanistan ist dabei das Paradebeispiel. Nach den Sowjets, den Amerikanern, teilweise den Deutschen, soll dort noch ein Stein stehen? Mal ehrlich. Der nahe Osten ist ein Rekordkonflikt. Da stehen mit Sicherheit nicht mehr viele Steine auf den Anderen. Vielleicht vermäße Ich ja die Tragweite. Ich lasse mich von der Zeit belehren.
Was soll so ein Krieg bringen?
Die Terroristen werden sich wie Ratten in Häuser verkriechen, in denen unschuldige Kinder und Frauen leben. Vielleicht spähen ja deutsche Aufklärer sie auf, und es wird Bomben von der heiligen Allianz gegen den IS auf die Häuser regnen, die Anzahl der Opfer unter den Frauen und Kindern wird die Anzahl der Opfer aus Paris weit übersteigen, wenn man Mord mit Mord aufrechnen will als Zahlenspiel wird die Ungerechtigkeit auf Seiten der Bomber zu finden sein.
Die Terroristen werden sich einbuddeln, jedes Opfer wird als Märtyrer hochgejubelt und zieht etliche frustrierte Jugendliche aus Europa nach sich, weltweit werden sich selbst bei Zerschlagung des IS ganz neue Terrorgruppen bilden, es ist eine Frage der Zeit, wann sie Atombomben in die Hände bekommen.
Wie sollte ich für diesen Krieg sein?
Ich bin dafür den Ölhandel des IS zu bekämpfen, das ja. Den Handel mit Kunstschätzen zu kriminaliseren, das auch.
Und vor allem in Euro Milliardenschwere Programme auf den Weg geben, um den Ausgestoßenen in den Vorstädten eine Chace für ein sinnvolles Leben ohne Sprengstoffgürtel zu geben, das bestimmt.
Auch nach Paris bleibe ich Pazifist, mögen mich die Helden gerade im Internet als feige bezeichnen, ich wünsche mir mehr feige Menschen, die nicht morden wollen.
Übrigens, es ist kein Krieg, es ist ein Terroranschlag geschehen, nichts weiter.
Wer daraus einen Krieg machen möchte, verfälscht eine Geschichte.
Mit historischen Bezügen wird man den aktuellen politischen Monolog der Politik und der Öffentlichkeit in den westlichen Gesellschaften nicht beenden können. Weil die am Tropf des augenblicklichen Status Quo hängen. Weder mit dem Hinweis, dass es Ursachen gibt, die durch Militäreinsatz nicht beseitigt werden, noch unter Bezugnahme darauf, dass rein militärische Verhaltensmuster zu keinem anderen Ergebnis führen werden, als das, was wir nach dem Kosovo Krieg, nach 9/11, nach Irak und Afghanistan erlebt haben. Weil eigentlich alles so bleiben soll wie es ist. Weil es eigentlich auch gar nicht um den Terrorismus geht, der danach immer schlimmer geworden ist und darum, wie man das am effektivsten verhindern könnte. Worum es geht und was diesmal nicht am Hindukusch sondern in Mali verteidigt werden soll, ist das Selbstverständnis, mit dem unser Establishment seinen Opportunismus den militärischen und wirtschaftlichen Strategien der Neoliberalen gegenüber rechtfertigt. Deswegen reagiert die Politik und reagiert die Mehrheit der Bürger genau so, wie sie es tut. Diese Öffentlichkeit hat keine Probleme mit Völkerrechtsverletzungen, mit Kriegen ohne UN-Mandat, mit Folter, Spionage oder Zensur, solange es um die eigenen Interessen geht. Der Terror bedroht alle, sorgt aber in der Politik vor allem deswegen für Verunsicherung, weil er dem Populismus der extremen Rechten entgegen kommt. Hollande musste reagieren, indem er den starken Mann macht. Weil er sonst gar kein Land mehr sieht und die verunsicherten Bürger auf jeden Fall Le Pen wählen. Die CDU/CSU steht vor dem gleichen Problem und Merkel, die in ihrer eigenen Partei unter Druck geraten ist hilft ihm dabei. Das ist im Wesentlichen Innenpolitik. Dass mit diesen Beschlüssen die Wahrscheinlichkeit wächst, dass der IS jetzt auch die Deutschen aktiv "bestrafen" wird und dass dagegen kein Kraut gewachsen ist, interessiert wenig vor dem Hintergrund drohenden Machtverlusts, ausgerechnet an so eine Partei, wie die AfD. Genau so wenig wie das Argumente, dass diese Konzepte nicht helfen werden, den Terror effektiv zu bekämpfen. Leider ist der Terror in dem Zusammenhang nur der Aufhänger für die Strategien, die unterm Strich ja sogar die politischen Prozesse und die gesellschaftlichen Verhältnisse fördern, die ihre Urheber und mit ihnen all die an die Urheber Angepassten erhaltenswert finden. Und sobald man sich mit solchen Menschen inhaltlich auf den Punkt einlassen will, z.B. das militärische Engagement der Deutschen in Syrien zu diskutieren hat man schon verloren. Weil es eben gar nicht darum geht, offen alternative Konzepte gegen den Terror zu diskutieren. Weil man sich genau in dem Moment auf die Strategie derer eingelassen hat, die für diese Situation verantwortlich sind und sie weiterhin für ihre Zwecke genau in dem Sinne einsetzen möchten, wie sie bisher funktioniert haben. Und die deshalb die Auswirkungen ihrer Politik, die gestiegene Bedrohung durch den Terrorismus als Argument dafür ins Feld führen mit dieser Politik weiter zu machen. Genau in dem Moment beginnt die Diskussion, sich in dem Teufelskreis drehen, der den Teufel mit dem Beelzebub austreiben will, der die Symptome mit der Ursache bekämpfen will. Das ist inszeniert, es ist gewollt und es hat Methode.
>>Der Kapitalismus trägt den Krieg in sich wie die Wolke den Regen (Jean Jaurès).<<
Es gilt immer noch die alte Börsenweisheit: „Kaufen, wenn die Kanonen donnern!“
>>Es geht nicht um terroristische, kriminelle Gotteskrieger, die in Europa Anschläge verüben, dafür gäbe es Polizei.<<
Tatsächlich, man höre und staune, ermitteln die französische und belgische Polizei.
>>Hollande steht vor einem unzufriedenen Volk, welches Ihn bei einer nicht Handlung als Kastrat betrachtet. Er hat sozusagen einen Zugzwang,...<<
Ich denke, er hat einfach Angst, dass die „Front National“ die „Parti socialiste“ bei der nächsten Wahl weit unter sich lassen könnte...
So spielen Tornados auf der Weltklimakonferenz keine Rolle.
Sie vergessen dabei leider nur die ganzen einflussreichen und zahlungskräftigen Unterstützer des IS außerhalb von Syrien.
Ganz im Gegenteil: Um nichts Anderes geht es in meinem Post :-)
Jeder echte Militär freut sich insgeheim, wenn mal unter "Ernstbedingungen" das Gerät auch getestet werden kann. Nicht nur immer im Manöver, nein, endlich mal im Krieg. Das ist Doktrin. Die Waffenindustrie stimmt still zu, will sie doch ihre TodesProdukte ständig optimieren. Nach außen wird ein bißchen gejammert, ein bißchen geflunkert, ein bißchen gepokert, aber am Ende heisst es: go! Solidarität mit Frankreich, papalapapp, das sind die unsolidarischsten Länder überhaupt. Rafale, Mirage, Tornado, Eurofighter, na, wer ist denn nun der beste Jet? Gott sei Dank, hat man endlich mal einen echten Feind vor der Flinte! Man darf gespannt sein auf die Testergebnisse!
Das Verhalten der Weltpolitik lässt sich eigentlich nur noch damit rational erklären, dass es irgendwo den Auftrag "an alle" gibt, möglichst viel in Schutt, Asche, Tod und Elend zu legen.
Der proof of concept für diese Annahme ist, dass nirgendwo mehr eine Akivität gefunden werden kann, die ernsthalft und plausibel Frieden im Blick hat.
Ist die Häufung also - Zufall?
https://youtu.be/2_XQ5ITv7p0
In aller Klarheit: die Deutsche Bundesregierung plant ein Verbrechen und der Bundestag hilft dabei! https://wipokuli.wordpress.com/2015/12/04/in-aller-klarheit-die-deutsche-bundesregierung-plant-ein-verbrechen-und-der-bundestag-hilft/
Andreas Schlüter
Soziologe
Berlin