Im Hungerstreik

Oktoberfest 1 Die DDR-Volkskammer wird bald für immer auseinandergehen. Bevor es soweit ist, wird sie Mitte September 1990 erst einmal besetzt und kommt aus dem Tritt
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Reinhard Schult (links, Neues Forum) und Indrid Köppe (2.v.l., Bündnis 90/Grüne) während der Debatte über die Stasi-Akten
Reinhard Schult (links, Neues Forum) und Indrid Köppe (2.v.l., Bündnis 90/Grüne) während der Debatte über die Stasi-Akten

Foto: imago images / Kundel-Saro

Alles muss schnell gehen. Regierungshandeln in der abzuwickelnden DDR steht im September 1990 permanent unter Zeitdruck. Seit klar ist, dass der Sozialismus auf deutschem Boden am 7. Oktober keinen 41. Jahrestag begehen darf und am 3. Oktober der Anschluss an die BRD fällig ist, muss die DDR-Volkskammer dringend den Einigungsvertrag verabschieden.

Doch die Debatte dazu beginnt erst. Am 13. September ist dazu die 35. Tagung der Legislative anberaumt und kommt nicht vom Fleck. Immer wieder gibt es Unterbrechungen, geplante und unvorhergesehene. Unter anderem will Treuhandchef Detlev Carsten Rohwedder im Plenum reden. Die im Einheitsjahr inzwischen auf mehr als 600.000 Menschen gewachsene Zahl der Arbeitslosen im Osten sorgt für Unruhe und Protest. Sie wird besonders seiner Behö