Nahe an der Kernschmelze

Überhitzte EU Die Angriffe auf die Gemeinschaftswährung in der Eurozone erschüttern die gesamte Europäische Union derzeit sehr viel mehr als das Verfassungsfiasko von 2005
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Lange Zeit schien es so, als sei das vergemeinschaftete Europa auf Erfolgsgeschichte abonniert, als führe die von einem Integrationsschritt zum nächsten, von einem Vertrag zum anderen. Auf die Einheitliche Europäische Akte von 1986 folgte der Maastricht-Vertrag, durch den 1992 die EU geschaffen wurde. 1997 kam der Wachstums- und Stabilitätspakt. Ab 2002 besaßen zwölf EU-Staaten mit dem Euro ein neues Zahlungsmittel.

Die 2005 gescheiterte EU-Verfassung freilich ließ die Gemeinschaft erstmals spürbar durchsacken beim Steigflug nach oben. Auch der jüngst mühsam durchgesetzte Lissabonner Reformvertrag wirkte mehr als Krisensymptom denn Fortschrittssymbol. Wie auch immer das europäische Narrativ ausfällt, ob es für Skepsis oder Eup