Postillon d’Arme

Stellvertreterkrieg Kehrt mit dem bewaffneten Konflikt in der Ostukraine ein Phänomen des bipolaren Zeitalters zurück?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 29/2014
Allgegenwärtige Sowjetunion: ukrainische Soldaten in Slawjansk zu Füßen Lenins
Allgegenwärtige Sowjetunion: ukrainische Soldaten in Slawjansk zu Füßen Lenins

Bild: Genya Savilov / AFP

Selbst seine ärgsten Kritiker sollten inzwischen begriffen haben, dass Wladimir Putin über keinen Masterplan zum Umgang mit der Ukraine verfügt. Zumindest keinen, der dem Krim-Szenario folgt. Die Ostukraine anschließen zu wollen, käme weltpolitischem Harakiri gleich. Die Variante, dank vorwiegend russischer Aufständischer den ukrainischen Staat permanent zu destabilisieren, würde dessen Bankrott beschleunigen. Dies wäre ebenfalls kaum ratsam. Pleitiers begleichen keine Schulden, was russischen Gläubigern – von Banken bis zu Energieunternehmen – nicht gefallen wird. Sicher sind die Aufrührer in der Ostukraine auf Moskau angewiesen, aber nicht dessen willige Kreaturen und Einflussfilialen schlechthin . Allein, was ihnen mit den