Warum denn?

Großbritannien Auf der Jahreskonferenz lässt sich Labour nicht von der Brexit-Frage vereinnahmen. Die Partei sollte den EU-Ausstieg als Einstieg in einen sozialen Umbruch nutzen
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Jeremy Corbyn mit Schatteninnenministerin Abbott (l.) und Schattenaußenministerin Thornberry (r.) in Liverpool
Jeremy Corbyn mit Schatteninnenministerin Abbott (l.) und Schattenaußenministerin Thornberry (r.) in Liverpool

Foto: Oli Scarff / AFP - Getty Images

Weshalb sollte sich die Labour-Party ausgerechnet jetzt auf eine zweites Referendum festlegen? Die Partei hat das auf ihrer Jahreskonferenz in Liverpool offen gelassen und recht daran getan. Sie ist nicht dazu da, für eine bisher äußerst unerfreuliche Brexit-Story aufzukommen, die allein von den Konservativen zu verantworten ist.

Diese Geschichte beginnt nicht erst am 23. Juni 2016 mit dem Referendum und einer Mehrheit von 52 Prozent für den Ausstieg. Es war Tory-Premier David Cameron, der Unterhauswahlen im Mai 2015 gewinnen wollte und mutmaßlich triumphieren konnte, weil er ein Plebiszit über den Verbleib des Landes in der EU versprach.

Cameron wollte auf einer Stimmungswoge reiten, die sich seinerzeit gegen die EU auftürmte und viel damit zu tun hatte, d