Polizeigewalt ist keine Gewalt - über harte Hunde und Schnäuzer

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

Mal was Lokales. Da die liebe Luzieh aus gewissen Gründen keine Barfrau mehr ist, kann ich nun auch offen über die Stadt sprechen, aus der ich komme. Wer die Stadt nämlich gut kennt, wird aus meinen Bargeschichten ableiten können, um welch bar es sich handelt und hätte mich -theoretisch- aam Tresen aufsuchen können.

Hin und wieder hört man ja etwas vonstaatlicher Repression. Meistens mit einem Protagonisten: dem deutschen Polizisten. Selten trägt dieser allerdings einen Schnäuzer - das ist nun wirklich ein übles Klischee.

In meiner Wahlheimat ist gerade Wahlkampf an der Uni. Das interessiert solange niemanden, bis der RCDS (seines Zeichens Sammelbecken für Verbindungsstudenten, Burschis und deren Freundinnen) den niedersächsischen Innenminister zu einer Podiumsdiskussion einlädt. Die Reaktionen waren vorprogrammiert. Eine Gruppe rief zur konstruktiven und kritischen Auseinandersetzung mit dem Uwe auf. Die andere Gruppe zu kreativem Protest. Wieder eine andere hatte nicht vor, den Uwe in der Uni reden zu lassen und bot ein spontanes Blockadetraining an.

Alles wie gehabt. JedeR hat da so ganz eigene Vorstellungen.

Den Uwe zu fragen, ob und wie er angesichts solcher Geschichten noch schlafen kann, hätte sich sicher gelohnt. Aber das mit der direkten Auseinandersetzung war nicht drin, denn ab etwa 17h waren die Junge Union und der RCDS bereits im Hörsaal und es wurde niemand mehr hereingelassen. Es war eine öffentlich beworbene Veranstaltung, mit einer schlecht formulierten Ankündigung. JedeR hätte dort hingedurft, so ganz prinzipiell.

Um 18:15h sollte es losgehen. Ich war um 17:30 vor Ort, wollte ich doch hören und sehen, was so passiert. Nur von der Menge bin dann recht früh an den rand des Geschehens getreten. aus Sicherheitsgründen und weil ich mir einen besseren Überblick verschaffen wollte.

Kreativen Protest gab es.

Dazu gab es auch vorher eine Ankündigung . Hervorragend!

Und so lief eine Gruppe geschniegelt wirkender junger Menschen hinter den Polizeitrupps her und skandierte Slogans

wie: „Ein hoch auf uns're deutsche Polizei - kommt zur Abschiebung, seid dabei!

oder: „Sturmfest und erdverwachsen - Heimatschutz für Niedersachsen!

Als dann das hier ohne ersichtlichen Grund passierte, lief besagte Gruppe konsequent hinter den dunkelblauen Leuten her und rief: „Polizeigewalt ist keine Gewalt!“ und traf damit den Nagel auf den Kopf. Nicht, dass das so stimmen würde, aber so wird es ja von deutschen Gerichten immer wieder beurteilt.

Zu den Fragen an Uwe ist es nicht mehr gekommen, aber ganz ehrlich: natürlich schläft er gut. Er ist ja schließlich ein ganz harter Hund.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

luzieh.fair

work in progress

luzieh.fair

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden