Menschenunwürdiges Altern in Deutschen Pflegeheimen

Vertuschen, Wegschauen Wer schützt eigentlich die Schutzbedürftigen?

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Wer arm ist und in ein Pflegeheim muss, hat vielleicht Glück. Er hat Vollpension, ein Dach über den Kopf. Für max. 7,- EUR täglich gibt es leckeres Essen, drei-vier Mal täglich. Satt, Sauber, Sediert!. Der Verpflegungssatz in Tierheimen beträgt für deren Bewohner durchschnittlich 9,- EUR.

Die Politik hat in den zurückliegenden Monaten Verbesserungen für Pflegeheimbewohner beschlossen. Geringere Eigenanteile an den Heimkosten.

Die Wahrheit ist: Bewohner von Pflegeheimen, die bereits verarmt sind und von Sozialleistungen abhängig sind, gehen leer aus. Die "Verbesserung" kassiert das Sozialamt. Wer noch nicht arm ist, dem steht mit dem Umzug in ein Pflegeheim dieses kurzfristig bevor.

Rentenerhöhungen ändern ebenfalls nichts an Armut in den Pflegeheimen. Die Rentenerhöhung geht komplett in den Heimkosten unter.

Es bleibt somit ein monatliches Taschengeld von 121 EUR.

Davon werden dann Friseur, Pflegeartikel, Zuzahlungen für Medikamente usw. bezahlt.

Menschenwürdiges Leben im Alter, Teilhabe an Kultur und sozialen Kontakten, nur eine leere Worthülse.

Stattdessen werden die Menschen viel zu oft gegängelt, bevormundet, verängstigt. Isolation statt sozialer Kontakte, Angst schüren durch Impfkampagnen, Testorgien. Wer nicht spurt bekommt keinen Besuch, Besuch, der nicht spurt, kommt nicht rein.

Hitzewellen in Deutschland, in deutschen Pflegeeinrichtungen Schwitzen und Leiden. Monatlich werden durch die Bewohner Investitionskosten gezahlt, diese verschwinden in dunkelste Kanäle merkwürdiger Heimbetreiber. Deutschland 2022, Klimaanlagen in deutschen Pflegeheimen ? Überwiegend Fehlanzeige. Stattdessen Berichte über Hitzetote, über Probleme beim nicht ausreichenden Trinken pflegebedürftiger Menschen. Die Politik wünscht es so, Änderungen sind entweder eine ziemliche Luft-und Lachnummer oder aber nicht in Sicht.

Die Würde des Menschen ist unantastbar, oder altersabhängig.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Martin Kusch

Rechtsbetreuer, Mitglied der Pflegeethik Initiative Deutschland

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