Streams - a new sitcom. Über treibende Ballons und geplatzte Röhren.

Panta rhei. Alles fliesst. Auch: Ein Männlein steht im Walde? Verstehen die Teutonen die angelsächsischen Signale etwa nicht richtig?

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

Was kommt woher, wo strömt es hin?

Über den Atlantik.

Von treibenden Ballons und geplatzten Röhren.

-

Die deutsche Außenpolitik (Welt-Innenpolitik), und die Dominanz-bestrebten, kulturellen und wirtschaftlichen Elemente in der dazugehörenden Gesellschaft, tun sich oft schwer, andere Kulturnetze richtig zu verstehen, deren Ausprägungen zu deuten, diese zu interpretieren. Das gilt nicht nur für die ach so exotischen Kulturen in der Ferne, sondern auch für die mehr direkten Nachbarinnen.

Besonders auffallend an Deutschland – wenn man für solche Variationen eine Antenne hat, empfängt man das – ist das unterschiedliche (Heraus)-Lesen der Signale, die aus den angelsächsischen Ländern kommen.

Bei all ihrer imperialistischen Politik sind die USA außenpolitisch keine eigentlichen Geheimniskrämer, da wird zwar sehr kräftig manipuliert, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln, aber im Grunde genommen sagt die US-Außenpolitik üblicherweise relativ klar, was und wie sie es will.

Und sie sagt das auch stets mit dem unerschütterlichen (tief internalisierten) Glauben an den eigenen 'Exceptionalism' (den es in Varianten auch in anderen Ländern gibt, auch in Deutschland).

-

Europa besteht aus mehreren Kulturregionen, die sich zwar überlagern können, die nichtsdestotrotz jedoch vielfältige historische, gegenwärtige, unterschiedliche ‚zentrale Orte‘ haben.

-

Die große Aufgabe Europas bestand nach dem II WK darin, in dieser Vielfalt irgendwie gerecht und politisch egalitär zu balancieren. Seit der Neuauflage der BRD, nach der Vereinigung mit der DDR, werden Deutschlands Beiträge zu diesem Equilibrium qualitativ zunehmend bedeutungs- und wertloser, bei simultaner Zunahme eines formalen, buchhalterischen Übergewichts.

Die vorläufigen Tiefen dieser Europa-schädlichen ‚Berlinisierung‘ des imperialen Geistes in der deutschen, und damit auch in der zentraleuropäischen Politik, wurden im arroganten, anmaßenden Umgang mit Griechenland und England (Brexit) erreicht. Die Standortverlagerung von Bonn nach Berlin mag hier mehr als nur ein Symptom bedeuten.

Gerade die Ernennung und Unterstützung einer deutschen Militär-Politikerin zur Präsidentin der EC zeigt die eklatante Fehleinschätzung in den politischen Prioritäten einer gemeinsamen EU-Politik im Gesamtinteresse Europas, auch als kleiner Teil des eurasischen Kontinents.

-

Falls diesen Entwicklungen nicht – politisch bewusst - gegengesteuert wird, werden sich Nordeuropa und andere Nordländer ‚regional verdichten‘, dies auch gefördert durch die kommenden gemeinsamen Erfahrungen und Herausforderungen einer eisfrei werdenden Arktis.

Ähnliches wird im romanischen, südlichen Europa passieren, aus anderen Gründen, mit elementarer Aufwertung der alten Türkisch-Arabischen Brückenfunktion zu Zentralasien und China.

Womit wir auch bei der ‚neuen Seidenstraße‘ wären.

In der Mitte Europas 'ruinieren' derweil einige Germanen die Slawen, und umgekehrt, und werden dabei noch von allen Seiten großzügig mit dem dazu notwendigen schweren Gerät beliefert.

-

Click.

Es ist kaum anzunehmen, dass die anderen Länder Europas, Nord oder Süd oder West, und auch manche im Osten, dazu neigen, Ramstein als Ersatz für Straßburg zu akzeptieren.

-

Click.

Und dann wäre da noch über den Pazifik zu reden, und wie die US-Außenpolitik das dortige „Theater“ gestaltet.

-

Click.

Das Land, das m.E. dieses ‚innere Seelenleben‘ der US-Außenpolitik am besten versteht, ist Australien, gefolgt von der UK, mit den vielen Verästelungen hinein in das alte Commonwealth.

-

Man spricht hier von "kommunizierenden Röhren".

-

...

https://www.youtube.com/watch?v=6Y2QgaD1Y0Y

Ein Männlein steht im Walde

-

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

man.f.red

„Wenn einer, der mit Mühe kaum, gekrochen ist auf einen Baum, schon meint, dass er ein Vogel wär, so irrt sich der.“ permakultur auf manfredstaab.

Geographer, Geo-Ecologist, Mekong River Basin.

man.f.red