Sicherheitskomplexe und politökonomische Befindlichkeiten im militär-industriellen Westen.

Schrittweise Eindämmung Asiens Spielräume für Operationen werden derzeit durch eine Reihe von nationalen Strategien weltweit abgesteckt. In diesem Zusammenhang sind auch die ‚deutsche Nationale Sicherheitsstrategie‘ und die ‚deutsche China-Strategie‘ zu sehen.

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Die Eindämmung Asiens unter US-Führung mit der Hilfe westlich-industrialisierter ‚Marketender-Staaten‘ läuft.

Die Eindämmung Asiens, mit Fokus auf China, Russland, denkbar auch Indien, und potenziell erweiterbar in den Pazifik und in die zentral-asiatischen oder arabischen Regionen, ist nur möglich, wenn die Teile des eurasischen Kontinents von ihren gemeinsamen geografischen, ökologischen, historischen und kulturellen Interdependenzen getrennt werden.

Der Spielraum für Operationen des ‚US-MIK‘, auch direkt zu verorten in Netzwerken wie G7, MSK, WEF, NATO, Teilen der EU, im Aufbau von AUKUS, QUAD etc., werden derzeit durch eine Reihe von nationalen Strategien weltweit abgesteckt.

In diesem Zusammenhang sind auch die deutsche ‚Nationale Sicherheitsstrategie‘ und die ‚deutsche China-Strategie‘ zu bewerten.

Zur weiteren Orientierung hier eine kleine Auswahl der derzeitigen globalen politischen Aktivitäten. Es gibt da mehr.

Parallel zu den kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine und der Spaltung Eurasiens, wird durch strategische Abstimmung und populäre Medienarbeit an einem weiteren Kulminationspunkt im oder am Pazifik vorgearbeitet.

Dort wird sich voraussichtlich schrittweise eine mit der Ukraine-Russland vergleichbaren Ereigniskette aufbauen lassen, die in etwa einem Jahrzehnt zur ‚militärischen Reife‘ gelangen dürfte.

Abhängig von der Geschwindigkeit und der Intensität von durch den Klimawechsel hervorgerufenen Ereignissen werden diese Strategien lokal auseinanderfallen oder zeitlich verstärkt werden.

Insgesamt wird die strategische Zielsetzung jedoch vor allem an der damit verbundenen erheblichen (Allzeit-) Versorgung und Logistik von Energie, Rohstoffen, militärischer Infrastruktur scheitern.

Anmerkung:

Sämtliche Überlegungen und Aktionen im Zusammenhang mit ‚Frieden in der Ukraine‘ sind derzeit weitgehend in dieser Logik zu beurteilen, dies ist die strategische Logik des US-Hauptakteurs, die jetzt durch verschiedene nationale Sub-Strategien bei den 'Marketender-Staaten' örtlich angepasst und diversifiziert wird.

Das klimapolitische Leitbild - Beispiel Arktis

Die Regierung von US-Präsident Joe Biden hat im Oktober eine neue Arktis-Strategie bekannt gegeben, die die zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels und den zunehmenden ‚Wettbewerb‘, sprich ressourcenorientierte Militarisierung, in der Region widerspiegelt.

Die Ankündigung kommt, während sich zuvor geschlossene Gebiete für die Schifffahrt öffnen und neue Möglichkeiten für Länder mit neokolonialen Interessen schaffen, um Ressourcen und Einfluss zu konkurrieren.

„Die Strategie skizziert die Vision der USA für die Arktis als eine, die friedlich, stabil, wohlhabend und kooperativ ist“. Sie umfasst vier Hauptsäulen: Sicherheit, Klima- und Umweltschutz, nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung und internationale Zusammenarbeit.

Durch die Strategie verpflichten sich die Vereinigten Staaten, „Bedrohungen für das US-Heimatland und unsere Verbündeten abzuwehren“ und zielen auch darauf ab, ihr „Verständnis für Operationen in der Arktis zu verbessern“.

Angesichts der zunehmenden Auswirkungen der globalen Erwärmung möchte Washington Alaska – seinem nördlichsten Bundesstaat – dabei helfen, Widerstandsfähigkeit aufzubauen und sich anzupassen, und zielt auch darauf ab, internationale Initiativen zur Minderung der Emissionen in der Arktis zu verfolgen.

„Es gibt einige Herausforderungen für die Zusammenarbeit in der Arktis, die sich jetzt aus Russlands Krieg in der Ukraine ergeben“.

"Gleichzeitig setzen sich die Vereinigten Staaten immer noch dafür ein, die Institutionen zu erhalten, die wir für die Zusammenarbeit in der Arktis haben."

Das Papier „erkennt auch den zunehmenden strategischen Wettbewerb an, den wir in der Arktis in Bezug auf Russland und (China) in den letzten zehn Jahren gesehen haben, und … versucht, die USA so zu positionieren, dass sie effektiv konkurrieren und auch diese Spannungen bewältigen können.“

https://www.spacedaily.com/afp/221007130006.ea6c4v2y.html

US to announce new Arctic strategy as climate threat grows.

Das globale Leitbild durch die USA

Die amerikanische Diplomatie wird weiterhin die konkurrenzlosen Netzwerke von Verbündeten und Partnern des Landes nutzen, um die stärkste und weitestmögliche Koalition von Nationen aufzubauen.

"Gemeinsam werden wir diese Vision in einem Moment vorantreiben und verteidigen, in dem revisionistische, autoritäre Mächte den internationalen Frieden und die internationale Stabilität untergraben

... und wir vor beispiellosen, gemeinsamen Herausforderungen wie der Klimakrise und Pandemien stehen, die das Leben und die Lebensgrundlagen aller unserer Völker bedrohen.

Dies ist ein entscheidendes Jahrzehnt für die Vereinigten Staaten und die Welt."

https://www.state.gov/release-of-the-presidents-national-security-strategy/

Die Gewichtung der Relation zu Kanada.

Kanada hat sich verpflichtet, ein noch aktiverer, engagierterer und zuverlässigerer Partner im Indopazifik zu sein.

Kanada wird daran arbeiten, seine bestehenden Beziehungen zu vertiefen und neue Verbindungen zu knüpfen.

Kanada wird mehr diplomatische, wirtschaftliche, militärische und technologische Unterstützung anbieten und dem Ruf regionaler Partner nach einem tieferen Engagement nachkommen.

https://www.international.gc.ca/campaign-campagne/indo-pacific-pacifique/index.aspx?lang=eng

"Radical anti-Chinese forces"

oder "Partner, competitor and systemic rival". Oder was? Und warum und wieso?

Falls die USA eine „Eindämmung“-Strategie des Kalten Krieges gegen China anwenden, wäre dies möglicherweise ein Fehler, denn

- die Eindämmungsstrategie wurde vor 75 Jahren während des ideologischen Konflikts zwischen dem westlichen Kapitalismus und dem sowjetischen Sozialismus enthüllt, und

- diese Strategie wäre nicht so einfach wirksam gegen den „Sozialismus chinesischer Prägung“ und eine chinesische Wirtschaft, die die der USA überflügeln wird.

https://www.scmp.com/comment/opinion/article/3186883/why-us-using-cold-war-containment-strategy-against-china-would-be

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Weitere Referenzen:

https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9074

https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9087

„Die Strategie für das entscheidende Jahrzehnt“

Auswärtiges Amt legt Strategieentwurf für Eskalation im Machtkampf gegen China vor, plant enge Einbindung Taiwans und ökonomische Zwangsmaßnahmen – etwa den Boykott ganzer Regionen.

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Einige Passagen übernommen aus dem Englischen.

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Geschrieben von

man.f.red

„Wenn einer, der mit Mühe kaum, gekrochen ist auf einen Baum, schon meint, dass er ein Vogel wär, so irrt sich der.“ permakultur auf manfredstaab.

Geographer, Geo-Ecologist, Mekong River Basin.

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