Linkes Leben ohne Reue

Familienbetrieb Eric Hobsbawm hat mit "Gefährliche Zeiten" eine Autobiografie geschrieben, die man tatsächlich lesen kann
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Historiker schreiben zwar gerne dicke Bücher, aber nur selten Autobiographien. Sie verbringen lange Jahre ihres Lebens in Archiven und studieren Quellen und Statistiken. Aufregend oder mitteilenswert ist das nicht. Hinzu kommt, dass die Autobiographie das am meisten misshandelte Genre der Zeit ist. Die Beschreibung eines einzelnen Lebens in der Form von Bekenntnissen, die den Lesern einen Spiegel vorhalten, in den zu schauen eine persönliche Bereicherung darstellt - das ist selber eine archivarische Aussage geworden, die so gut wie keine empirische Grundlage mehr hat. Ein kurzer Blick in Buchhandlungen, auf den dort gestapelten Schwachsinn, verleidet einem das Genre gründlich.

Aber es gab die begründete Vermutung, dass die Autobiographie Eric Hobsbawms eine Ausnahme dars