Unmögliche Existenz

Solitär Franz Kafka zu sein, war auch nicht ganz einfach. Neue und alte Bücher anlässlich seines 125. Geburtstags am 3. Juli
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In der aktuellen Kumulation biographischer Arbeiten über Franz Kafka besteht eine gewisse Konsequenz. Spätestens nachdem der Freund und Nachlaßverwalter Max Brod die Fragment gebliebenen Romane Das Schloß, Der Prozeß und Amerika kurz nach Kafkas Tod Mitte der zwanziger Jahre herausgegeben und als Trilogie der Einsamkeit beworben hatte, umgab die Person hinter den Texten ein Rätsel. Wer dieser zu Lebzeiten kaum bekannte Autor war, konnte in den nachfolgenden Jahren beginnender Prominenz des früh verstorbenen Prager Schriftstellers immerhin in Grundzügen rekonstruiert werden. Wie es aber kam, dank welcher biographischen Logik diese seltsamen, teilweise fantastischen Werke möglich wurden, entzog sich den gewohnten Erklärungsmustern, die in all