Willi Sitte: Maler der Arbeiterklasse

Kunst Willi Sitte gehörte zu den großen Vier in der DDR. Urgroßneffe Aron Boks hat nun ein Buch über ihn geschrieben
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 23/2023
„Die rote Fahne – Kampf, Leid und Sieg“, 1975/76
„Die rote Fahne – Kampf, Leid und Sieg“, 1975/76

Foto: akq-images/picture-alliance

Die Heilige Familie. Das Gemälde sticht heraus aus den Habseligkeiten, die die Familie bei ihrer Umsiedlung aus der Tschechoslowakei in die sowjetische Besatzungszone mit sich führt. Ein paar Kartoffeln, ein paar Rüben und das Notdürftigste an Kleidung hat man gepackt. Aber dann ist da dieses Bild, gemalt von Willi Sitte, dem Sohn, dem Bruder. Einige Jahrzehnte später wird der Journalist Aron Boks das Bild von seiner Großmutter präsentiert bekommen. Es ist noch kein typischer Sitte, da ist nichts von Kampf und Fleisch und roher Ausdruckskraft zu sehen. Aber es ist doch ein Sitte. Aus der großmütterlichen Enthüllung wird ein Buch, Nackt in die DDR heißt es. Boks nähert sich dem Künstler, der ringt, mit sich, mit dem System und