Macbeth in Magdeburg

Sachsen-Anhalt Der Streit um den Rundfunkbeitrag legt die Strukturprobleme der ostdeutschen CDU offen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 50/2020
Reiner Haseloff (r.) bringt Holger Stahlknecht zum MDR-Studio im Harz – vielleicht haben die da ja gerade einen Job frei
Reiner Haseloff (r.) bringt Holger Stahlknecht zum MDR-Studio im Harz – vielleicht haben die da ja gerade einen Job frei

Foto: Christian Schroedter/Imago Images

Im Koalitionsdrama von Magdeburg, das ein Drama der dortigen CDU ist, geht es um Macht und Ambitionen, Intrigen und Dolchstöße, Strategie und Taktik. Und es geht, wie so oft in den vergangenen Jahren in Ostdeutschland, um eine zentrale, den Kern der Demokratie berührende Frage: Wie halte ich es mit einer besonders starken, besonders radikalen AfD? Die Entwicklung hat mit den örtlichen Gegebenheiten zu tun, und mit den Eruptionen des vergangenen Jahrzehnts, den wiederkehrenden Krisen, dem Aufstieg des Populismus, der Polarisierung der Gesellschaft. Aber sie lässt sich auch nicht ohne die Eigenheiten der ostdeutschen CDU erklären.

Bislang folgte die Handlung in Sachsen-Anhalt dem Muster des klassischen Dramas. Im ersten Akt, der Exposition, ließen die Koalit