Die Zwangsbeglückten

Bestandsaufnahme Das Theater geht in die neue Spielzeit, und die Entfremdung von Bühne und Publikum wächst
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 39/2015

Es ist eine Saison, die keinen monothematischen Schwerpunkt setzt, so viel ist schon mal klar. Wirtschaftskrise, NSU-Prozess – was in den Nachrichten noch allgegenwärtig ist, hat das Theater während vergangener Spielzeiten abgehakt. Jetzt herrscht wahlweise Beliebigkeit oder Vielfalt. Vom öffentlichen Interesse her gesehen, dürfte das Stück der Saison zweifellos Ferdinand von Schirachs Terror werden, das den Abschuss eines entführten Passagierflugzeugs auf moralische, juristische sowie psychologische Fallstricke durchleuchtet. Mehr als ein Dutzend Theater wollen es zeigen.

Ein Überraschungserfolg könnte Die Netzwelt der hierzulande fast unbekannten US-Amerikanerin Jennifer Haley werden, mit dem das Residenztheater München an diesem Wochenen