Ach und Krach, Europa!

Medientagebuch Der Grand Prix als Versuch, Old Europe als kulturelle Attraktion zu präsentieren
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Einerseits gilt die schöne These des britischen Historikers Eric Hobsbawm, dass heutzutage Kultur entweder amerikanisch ist oder provinziell. Andererseits gibt es den Grand Prix d´ Eurovision de la Chanson.

Andererseits? Ganz abwegig ist der Versuch einer Antithese nicht, denn schließlich wurde die Weltkarriere der schwedischen Band Abba durch ihren Grand-Prix-Sieg mit Waterloo im Jahr 1974 begründet. Aber die Relativierung folgt schnell: Abba wurde berühmt, weil sie guten Pop lieferten und musikalisch den Weltmarkt bedienten, im Sinne Hobsbawms also amerikanisch agierten.

Am vergangenen Wochenende gewann Sertab Erener aus der Türkei. Ihr Lied heißt Everyway that I can, was vordergründig für die Abba-Weltmarkt-These spräche, zumal Choreograph