„Das sind Ammenmärchen“

Interview Die Fixierung auf technische Lösungen verstellt den Blick auf die Drastik der Klimakatastrophe, sagt die Philosophin Eva von Redecker
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 34/2021

Eva von Redecker ist sich sicher: Ein Grüner Kapitalismus sei weit davon entfernt, Lebensräume menschen- und planetenfreundlich zu behandeln. Mit Marx und Hannah Arendt im Gepäck erklärt sie, was der Weltverlust mit der Eigentumsfrage zu tun hat.

der Freitag: Frau von Redecker, Sie sind auf einem der ersten Biohöfe in Schleswig-Holstein groß geworden. Als wir uns für das Gespräch verabredet haben, sagten Sie, eigentlich seien Sie im Grünen Kapitalismus aufgewachsen. Das hat mich etwas irritiert, ich denke da zuerst an Tesla. Wie haben Sie dieses Aufwachsen im Grünen Kapitalismus erlebt?

Eva von Redecker: Tatsächlich als sehr zerrissen zwischen den zwei Polen. Da war die Naturnähe und diese Erfahrungsfülle, als jüngeres Kin