Égalité, toujours

Wahlkampf Frankreich sehnt sich nach der Vergangenheit. Links und rechts, oben und unten aber gelten nicht mehr. Eine Reise zu jenen Franzosen, die auf einen Aufbruch warten
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Vor ein paar Tagen stand François Hollande auf einer Bühne vor dem Schloss Vincennes und bebte. Es war sein letzter großer Auftritt vor der französischen Präsidentschaftswahl am kommenden Sonntag. Lange hat der Kandidat der Sozialisten die Umfragen klar angeführt, doch nun holt Amtsinhaber Nicolas Sarkozy immer mehr auf. Hollande musste in Vincennes also alles richtig machen.

„Wir sind in Paris, der Stadt, die für die ganze Welt das Symbol der Revolution ist!“, ruft er seinen Anhängern zu. Er erinnert an die Résistance, an die „großen Männer“ und François Mitterrand. Er redet laut, mitreißend, pathetisch – und dennoch befremdend nostalgisch. Selbst wenn er über die Gegenwart spricht, klingt e