„Kompetenzen bedeuten für mich Würde“

Frankreich Die Schriftstellerin Saphia Azzeddine weiß, dass sie es leichter hatte als andere Migranten. Trotzdem wird auch sie mit Vorurteilen konfrontiert
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 12/2013

Im leeren Speisesaal eines Hotels in der Nähe des Ku‘damms. Saphia Azzeddine trägt zum Interview Wollpullover und Schal. Es ist kalt an diesem Märztag in Berlin, und die 33-Jährige kommt gerade aus Katar. Sie sagt, sie habe ein bisschen Hunger. Pfirsichkuchen? Davon hat sie noch nie gehört. Und Tea please, Darjeeling. Während des Gesprächs rührt sie den Kuchen dann kaum an.

Der Freitag: Frau Azzeddine, hat man es als schöne Frau leichter?

Saphia Azzeddine: In der westlichen Welt öffnen sich einer schönen Frau sicher alle Türen. Hier bringt man schon Kindern bei, sich zu schminken, wie Mama auszusehen, sich verführerisch zu verhalten. Ich finde das gefährlich. Man nimmt ihnen die Unschuld.

Jbara, die Heldin Ihres Roman