Macht's echt!

Thorsten Schoppe braut für Liebhaber, experimentiert mit Chili oder Koriander und trinkt aus edlen Gläsern. Er möchte trotzdem nicht, dass Bier zum Luxusgetränk wird. Ist es das schon?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 30/2013
„Ich spüre selber, wie ich zum Biersnob werde“
„Ich spüre selber, wie ich zum Biersnob werde“

Foto: Lisa Hörterer für der Freitag

Bretterverschläge und Planen überall, noch ist die neue Brauerei auf dem Berliner Pfefferberg eine Baustelle. Die Kupfertanks stehen jedoch schon im Keller, das Eichamt ist an diesem Vormittag zum Vermessen da. So kann das Bier genau besteuert werden. Thorsten Schoppe trägt Zopf, bestellt eine Cola und hat nicht mal den Ansatz eines Bierbauchs.

Der Freitag: Herr Schoppe, Sie sind Kleinbrauer und sagen dem Industriebier den Kampf an?

Thorsten Schoppe: Ich will und kann die Großen ja nicht kaputt machen, aber mein Ansatz ist ein anderer. Ich treffe häufig Leute, die ein ordentliches Handwerk zu schätzen wissen. Ich produziere in einem Jahr so viel Bier wie die Großbrauerei in etwa zwölf Stunden. Es muss ja einen Grund geben, warum ich mir das antue. Dies