„Tinder finde ich super“

Interview Was die Liebe à la Disney mit Gewalt gegen Frauen zu tun hat, weiß Brigitte Vasallo
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 02/2020
Liebste einen, liebste alle
Liebste einen, liebste alle

Foto: Entertainmentpictures/Imago Images

Vergangenen November fand zum dritten Mal die Konferenz „Non Monogamies and Contemporary Intimacies“ (Nichtmonogamien und zeitgenössische Intimitäten) in Barcelona statt. Die Autorin Brigitte Vasallo hat sie mit organisiert. Im Gespräch erklärt sie, warum nichtexklusive Liebe auch kapitalistisch sein kann und wieso sie keine Feministin sein will.

der Freitag: Frau Vasallo, macht sich unser Wirtschaftssystem wirklich in unseren Liebesbeziehungen bemerkbar?

Brigitte Vasallo: Ja, der Neoliberalismus macht sich in jeder einzelnen unserer Beziehungen bemerkbar. Der Versuch, eine nichtmonogame Beziehung zu führen, birgt die selben Gefahren wie jede andere Liebesbeziehung. Sie alle sind vom Kapitalismus, vom Patriarchat und vom Exklusivitätsgedanken gepr