Fliegenfreud und Fliegenleid

Liebe und Liedgut im Labor Christoph Marthaler kehrt mit einem dünnen Abend zum großen Gefühl an die Volksbühne zurück
Exklusiv für Abonnent:innen

Nicht enden wollender Beifall. Nach gut einhundertfünfzig Minuten amüsantem Spiel ohne Pause und dem fünften Vorhang nahmen der Regisseur Christoph Marthaler und seine Bühnen- und Kostümbildnerin Anna Viebrock endlich ihren Applaus entgegen. Das Haus am Rosa Luxemburgplatz lag sich in den Armen.

Denn die Volksbühne brauchte nach außen und nach innen hin dringend ein Zeichen. Die erste Hälfte der Saison 2005/06 war bislang mit eher mäßigem Erfolg verlaufen. Der als urwüchsiges Theaterwunder gehypte Ukrainer Andreij Zholdag entpuppte sich in zwei Inszenierungen als geschmacksunsicherer Paranoiker und brachte mit seinem monströs aufgeladenem Bildertheater das Haus an den Rand der Verzweiflung. Von wem also wäre ein solches Zeiche