Als man das Lesen lernte

Epoche Ulrich Raulffs sehr schönes und sehr eigenwilliges „Wiedersehen mit den Siebzigern“
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 41/2014
Die Bilder dieses Spezials sind Arbeiten des Streetfotografen Siegfried Hansen
Die Bilder dieses Spezials sind Arbeiten des Streetfotografen Siegfried Hansen

Foto: Siegfried Hansen

Neulich erstellte eine Menge Menschen bei Facebook eine Liste mit den für sie wichtigsten zehn Büchern, und man fand darin nur wenig Theorie. Fänden sich solche Listen aus den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, wäre das Bild wohl ein anderes. Wenn Ulrich Raulff in seinem wunderschönen kleinen Buch von den „wilden Jahren des Lesens“ erzählt, dann meint er zwar nicht nur Theorie. Er hat schon auch Belletristik gelesen, aber die dann mit „dem sachlichen Blick des Historikers oder Philosophen“. Umgekehrt las er die „wissenschaftliche Literatur mit den Augen des Ästheten“. Wer so las, landete im Strukturalismus, bei Roland Barthes, bei Michel Foucault, den Raulff ins Deutsche übersetzte. Außerdem hat sich de