Ich bin einer der Menschen, die den Kinobesuch dem Gang ins Theater vorziehen, ihre Neigung aber mit einem schlechtem Gewissen bezahlen. Als ich hörte, dass im Berliner Maxim-Gorki-Theater Friedrich Dürrenmatts Besuch der alten Dame in einer Neufassung gespielt werde, sah ich deshalb eine gute Gelegenheit, der Pflicht schuldig zu werden. Die Idee zu seinem Jahrhundertstück war Dürrenmatt vor fast sechzig Jahren auf seinen Zugfahrten durch das Berner Seeland gekommen, die ihn an den "beiden kleinen trostlosen" Bahnhöfen von Ins und Kerzers vorbeiführten. Ich kenne diese beiden Bahnhöfe aus eigener Anschauung, in meinem Kopf ist Dürrenmatts Besuch der alten Dame für immer an diese Symbole des Wartens, Weggehens und Wehklagens der Bleibenden geküpft.
Wie schön, dass das Stück in der Bearbeitung von Armin Petras mit der Videoeinspielung eines nicht minder trostlosen Bahnhofs einsetzt. Der Schauplatz wurde von "Güllen" in ein von der Welt vergessenes ostdeutsches Kaff namens "Fga" verlegt, das nach der Wende, die hier "freundliche Verwandlung" heißt, auf den Aufschwung wartet. Das macht Sinn. Die Parabel über den ungleichen Kampf zwischen Verlangen (nach Geld, Gerechtigkeit) und Verzicht (auf Geld, Gerechtigkeit) ist so allgemein, dass sie überall angesiedelt werden kann, wo eine Gemeinschaft durch materielle Glücksversprechen korrumpierbar ist. Die deutsche Nachwendegesellschaft scheint diese Bedingung ideal zu erfüllen.
Existenzielle Wucht
Der Plot muss dazu nicht groß verändert werden: Claire Zachanassian – die bei Petras Clara heißt – wurde als junge Frau schwanger, der Geliebte verleugnete die Vaterschaft, sie ging weg, und kehrt nun dreißig Jahre später als steinreiche Dame zurück, um sich zu rächen. Sie verspricht, die Bewohner der Stadt mit Geld förmlich zuzuscheißen, wenn diese ihren damaligen Geliebten Alfred Ill töten, was sie erst empört verneinen, dann aber doch geschehen lassen.
Was heißt es, dass der Mensch käuflich ist? fragte mit existenzieller Wucht Dürrenmatt, der Griechen-lesende Pfarrersohn aus Konolfingen bei Bern. Später wurde die Frage in leicht veränderter Fassung zum Gegenstand von Privatfernsehsendungen und Smalltalk: Schöne Ehefrau, würden sie für eine Million mit einem Fremden ins Bett gehen?
Etwa auf halber Strecke, besser gesagt, auf halber Treppe, scheint die Frage in dieser, in Kooperation mit dem Staatsschauspiel Dresden entstandenen Fassung zu stecken: Der beeindruckende Chor und das karge Bühnenbild symbolisieren Antikes (Antigone, Medea). Das Bühnenbild imitiert eine steinerne Treppe, wie sie vor einem antiken Tempel stehen mochte, und an deren oberen Ende sich die Schauspieler bücken müssen (in fast jedem der wenigen Stücke, die ich in den letzten Jahren gesehen habe, mussten die Schauspieler sich bücken, warum nur?).
Was sich aber auf dieser Treppe abspielt, hat in der Figurenzeichnung überdeutliche Bezüge zur Zone in den Jahren 1989ff. Angefangen beim sympathisch-heruntergekommenen Krämer Alfred Ill (Andreas Leupold) und dessen Familie, die in prekären Verhältnissen lebt und eine derbe Sprache spricht ("Ich könnte kotzen"), über den Geliebten der in Stresssituationen nervtötend schreienden Tochter (Anne Müller), einem Polizisten mit Stasi-Vergangenheit (Matthias Reichwald), bis hin zum Bürgermeister, großartig gespielt von Wolfgang Michalek, der alle schmieriger Lokalpolitiker und Investoren(alp)träume dieser Wendewelt verkörpert.
Racheengel
Vollends hybrid wird das Stück aber durch die alte Dame herself, die hier gar keine alte Dame ist, sondern ein sehr schöne Frau in den besten Jahren: Wenn Christine Hoppe als Clara eines ihrer Lieder singt, glaubt man einen Nachkriegsvamp aus einem Film von Fassbinder vor sich zu haben, oder einfach eine weitere glaubhafte Verkörperung der berühmten Songzeile von Kraftwerk: "Sie wirkt so kühl, an sie kommt niemand ran".
Nun ist diese Kälte natürlich nur die Kehrseite des heißen Wunschs nach Rache, der einzig am Leben hält. Wie Christine Hoppe da im kalten Wind über der Szene schwebt, hätte man sie am liebsten eingefroren. Aber vielleicht komme ich auf diese Assoziation nur, weil es an diesem Premiereabend schneite wie selten und kalt schien wie in den zuvor gesehenen, extrem suggestiven Videoeinspielungen, die es wohl heute braucht, um ein Stück für einen Theatermuffel wie mich attraktiv zu machen.
Zuhause dann den Computer hochgefahren und bei Nachtkritik.de die Bestätigung des Experten gefunden: Die Hauptfiguren haben tatsächlich einen "Dreh ins Cineastische bekommen". Aber zugegeben, mein Theaterbesuch hat mich vor allem animiert, Dogville wieder einmal auszuleihen, Lars von Triers brillanten Bastard aus Bühne und Kino, samt deutlicher Anleihen an Dürrenmatts Stück, wenngleich ohne Bahnhof.
Die nächste Aufführung des Stücks "Der Besuch der alten Dame" ist im Berliner Maxim Gorki Theater am Freitag, dem 29. Januar, um 19.30 Uhr zu sehen. Mit anschliessendem Publikumsgespräch.
Kommentare 41
"Dogville" = ******
So echt. Einer meiner absoluten Favs.
Auch ein guter Film:
"Dogtown"
Hübsche, sportliche Jungs. U.a. mit Heath Ledger.
Ja, ja. Aber haben Sie denn kein gutes Theaterstück auf Lager?
Leider. Ich bin kein großer Theater-Fan. Aber ich liebe Shakespear. Nun, für die aktuelle, sehr beliebte bewunderte Inzsenierung in HH,kann ich mich aber trotzdem nicht erwärmen. Denn ich fürchte, ich könnte evtl. zu früh den Laden wieder verlassen.Dieses Hysterische auf der Bühne. Erbärmlich.
Ganz wiederlich finde ich Kommödien. So, wenn dann alle so tun, als ob sie Engländer seien. Auf der Bühne.Selbst "Ohnsorg" sehe ich lieber zu Hause im TV.
Musicals sind für mich Folter.Obwohl ich gegen einen geringen Kostenbeitrag ( manchmal auch für lau )Gast sein könnte, bleibe ich weg. 2 Stück mußte ich aber schon sehen.Deshalb weiss ich, wovon ich rede.
Mit Schauspielern die nix anderes können, komme ich überhaupt nicht klar. Auch Berufstänzer finde ich oft sehr seltsam. Z.B. Detlef Soest...
Bühnentechnik finde ich allerdings wieder interessant.
Ich habe mal in der Schaubühne West in subalterner Position gearbeitet, und kann nur Gutes über die Bühnentechniker sagen. Es ist ein sehr angenehmer Menschenschlag. Die Bühnentechnik selbst, das Gehäuse, wie mein Kollege Dell sagen würde, ist für mich als Laien allerdings nicht so interessant.
Wollen Sie nicht einen Blog-Beitrag über ihre Theaterverachtung machen, die in Wahrheit natürlich eine Selbstverachtung ist? Es ist doch so: wir Verächter wollen endlich erlöst werden, also das Theater so lieben können, wie wir es bei den Theaterliebhabern bewundern, denn nicht nur die Bühnentechniker sind ein sehr angenehmer Menschenschlag, auch die Theaterliebhaber sind es.
@ Michael Angele
Hm, ich könnte Seiten lang Blogs über meine absurden Begegnungen mit Schauspielern schreiben.
Oder anderen Promis.
Oder die aller, allerschrecklichste Theatergeschichte. Die Hauptrolle spielt auch noch "Black Rider". Ein Stück, was mir auch nicht besonders gefallen hat. Das stufe ich mal unter Musicals ein. Damit sind es 3. oder 4.
Meine Geschichten sind so absurd. Die glaubt mir keiner. Ausserdem schäme ich mich dafür.
Deshalb fange ich gar nicht erst damit an.
Und hoffe, dass ich bald wieder malen kann.
Wenn Sie wüssten...
Einen habe ich aber noch:
Unser damaliger Klassenlehrer zwang uns in eine Vorstellung von "Prawda".
Mit meinen Kumpels stand ich draussen rum hatte mir gerade eine Zigarette angezündet, als ein TV-Team auf mich zu stürmte. Die dränten sich um mich. Ich konnte nicht weg. Wollte ich auch gar nicht. Denn ich dachte, dass sei ein Scherz gehöre zum Stück. Meine Kumpels waren aber sofort weg.
OK. Dann drückte man mir ein Mikro ins Gesicht und ich plapperte souverän los. Einfach so.
Das Blödeste war aber, dass mir dieses Team den ganzen Abend nach gerannt ist. Was mich von meiner Klasse isolierte. Die andere Sache war, das Team gehörte gar nicht zum Theater. Die waren vom NDR.
Das lief dann irgendwann. Mit meiner Fresse. Nur den Text hatten die raus geschnitten.
Wie bereits erwähnt, bin ich ja kein Theater-Fan.
Herr Angele,
ich habe es mir gut überlegt. Und ich freue mich über Ihre Anregung Ihr Interesse an einem von mir erstelltem Theater-Blog.
Sie könnten mir ein Stück aussuchen. Eine fürchterliche Idee wäre z.B. Winterhunder Kommödie.
Da wohnt allerdings meine Freundin um die Ecke. Wegen Unterkunft...
Auch das Ein-Personen Stück wäre gemein.
Eine Bitte hätte ich aber, wenn Sie mir eins ausgesucht haben, könnte ich dann auf die Gästeliste gesetzt werden?
Weil ich mich sonst durch den Bühneneingang schmuggeln müßte.
Wirklich aufmerksam von Ihnen. Da freue ich mich aber.
Ich würde sie gerne in die Provinz schicken. Ins Anklamer Theater.
Gutes Stück - meine ich: Jesus von Texas
a href="http://www.theaterhaus-frankfurt.de/inc/index.php?n=1,10,show=222" target="_blank">www.theaterhaus-frankfurt.de/inc/index.php?n=1,10,show=222
Wie die frankfurter Inszenierung ist, kann ich nicht beurteilen. Ich sah das Stück 2005 in der Schlosserei Köln - da war es sehenswert.
Anklam? Da wollte ich ja immer mal hin. Gibt es da auch ein Holiday-Inn?
Und Sie, Herr Angele? Sie dürfen mal nach Hamburg kommen. Sie kriegen einen Ehrenplatz und müssen:
"Ich war noch niemals in New-York" ertragen.
Leser für unsere Blogs werden wir dann wahrscheinlich keine haben.
@ Michael Angele
Ich habe was interessantes gefunden:
termine.hamburg-magazin.de/details.php?p=1=171615=1=thalia=finden=60=13.01.2010 - 14.03.2010=66=In allen Rubriken=10
Elfriede Jelinek Oscar Wilde. 2 von meinen Favoriten.
Wie wäre denn das?
@chrisamar
Mache meiner besten Freunde sind bekennende Jelinke-Fans, ich kann also gar kein Antijelinek sein. Oder anders herum: Wenn Sie es schaffen, mich durch ihre Kritik für dieses Stück so zu begeistern, dass ich dafür nach Hamburg fahre, erstatte ich ihnen die Fahrkosten. Quatsch, mir, oder so. Jedenfalls scheint das Stück gerade auch für Blogger sehr interessant. Werden darin nicht eigentlich Grundfragen des Blogens verhandelt? Lesen Sie das hier:
"In Doppelexistenzen leben sie Dinge aus, die sonst unterdrückt blieben. Namen, Identitäten, Liebe, Gefühle, Geschlechter scheinen verwechsel- und auswechselbar. Kalauernde Wortdrehereien, Pointen, die kein Ende nehmen, Schlagfertigkeiten aller Art decken die seelischen und sexuellen
Notstände der Figuren auf. Und alles kreist um die Frage: Wer bin ich?"
Ich denke, schon deshalb müssten sie darüber bloggen
@ Michael Angele
Ja. Darum habe ich das Stück ja auch gewählt. Problem ist, es ist ausverkauft. Und ich kenne dort nur den Aushilfs-Beleuchter. Den mag ich nicht anrufen...Pressekarte? Oder Sie gehen selbst hin. Im Februar.
Dann bin ich aber wieder "iip Lunn". Also im Ausland.
Lieber Freitags-Gott,
vergib mir meine Sünden. Ich versuche niemanden mehr als unklug, Langschwein, Patient oder Zombie zu bezeichnen.
Wenn...
Wenn Herr Angele es schafft, mir eine Karte für morgen Abend zu besorgen.
Gesegnet seien die Vermaledeiten.
Om / Amen
Deine
Chrisamar
Bum Shankar...
Es hat funktioniert.
Was soll ich sagen?
Ich sage mal: Vielen, herzlichen Dank an Michael Angele.
Haleluja!
Ich werde alles geben. So wahr mir Gott helfe.
@ chrisamar
Na, den Theaterbesuch haben Sie sich verdient!
Ich sag mal: Glückwunsch!
Die Aussicht, Sie nicht mehr fluchen zu sehen, hat ja auch was.
(war ja auch deutlich: "wenn Herr A. es schafft, mir eine Karte zu besorgen, dann..." Aber nur d a n n !)
Hallo Herr Angele,
lese gerade diesen blog nebst Kommentaren mit Erstauen.
Ihre Kritik des Stückes finde ich ansprechend und anschaulich. Ich habe das Stück mal in einer anderen Fassung gesehen.
Mir fiel auf, dass das Repertoire menschlicher Gefühle und Verhaltensweisen darin schön aufgefächert ist!
Nicht so sehr die monetäre "Bestechung" der alten Dame, sondern vielmehr wie sich eins zum anderen fügt, und so mancher ohnehin den alten Bröddelkopp loswerden wollte, und darum am Komplott mitwirkte, war für mich interessant.
Grüße
W.
Korrektur erste Zeile: ...mit Erstaunen!
Gott hat mir gerade gesagt, auf die Tierwelt bezieht sich mein Gelöbnis nicht.
@ chrisamar
Na, wenn Gott dir das persönlich gesagt hat, dann wirds wohl stimmen!
Glückwunsch zu deinem heißen Draht zum "Projektleiter für höhere Gewalt".
Wer oder was ist eigentlich ein "chrisamar"? Außer dass dieses Wesen Gedanken lesen kann, und gerne Tiere beschimpft, habe ich noch nicht viel darüber rausgefunden.
Ein Zwei-, Vier- oder Mehrfüssler, mit Flossen, Flügeln und/oder Blutsauger-Gebiss?
Sorry, hab wohl zuviel Fantasie heute.
:)
Feli
Ziege
@ chrisamar
"Ziege", ach so.
:)
@Michael Angele
"Der Schauplatz wurde von 'Güllen' in ein von der Welt vergessenes ostdeutsches Kaff namens 'Fga' verlegt, das nach der Wende, die hier 'freundliche Verwandlung' heißt, auf den Aufschwung wartet."
Da hier doch einige Theaterfreunde und sogar -experten mitschreiben, möchte ich gerne eine Frage loswerden: Ist der durchschnittliche Theaterbesucher tatsächlich so bescheuert, daß er nicht in der Lage ist, den Sinn eines Stückes, das in den fünfziger Jahren in der Schweiz spielt, in seinem Hirn auf die eigene Lebensumwelt zu übertragen? Und wenn ja, wieso gerade der Theaterbesucher, als Theaterbesucher? Wenn derselbe Mensch den "Don Quijote" liest, ist er anscheinend mühelos in der Lage, die "Botschaft" in der Story auf seine Erfahrungswelt zu übertragen. Zumindest hat meines Wissens bisher noch kein Übersetzer versucht, den Don Quijote im Mecklenburg-Vorpommern von heute spielen zu lassen.
Die besondere Tücke bei den Transformationen einer Geschichte über Raum und Zeit sind ja die Details. Die Claire, die in den fünfziger Jahren in der ländlichen Schweiz mit ihrem unehelichen Kind in erhebliche Schwierigkeiten kam und sich in die weite Welt flüchtete, ist glaubhaft und nachvollziehbar. Für dieselbe Claire sieht die Sache in den siebziger oder achtziger Jahren in der DDR doch deutlich anders aus. Zum einen war die Möglichkeit für eine legale Abtreibung deutlich einfacher, zum anderen wäre der Fall ins soziale Nichts in der DDR von damals bei weitem nicht so krass gewesen. Von der Möglichkeit, in die weite Welt zu flüchten, will ich gar nicht mal reden.
"Das macht Sinn. Die Parabel über den ungleichen Kampf zwischen Verlangen (nach Geld, Gerechtigkeit) und Verzicht (auf Geld, Gerechtigkeit) ist so allgemein, dass sie überall angesiedelt werden kann, wo eine Gemeinschaft durch materielle Glücksversprechen korrumpierbar ist."
Eben. Die Parabel ist so allgemein, daß die Verallgemeinerung ganz mühelos gelingt, etwa wenn man das Stück selber liest. Kein Mensch braucht diese Nachhilfe der plumpen Art.
Der beeindruckende Chor und das karge Bühnenbild symbolisieren Antikes (Antigone, Medea).
Jeh - suß! Bei soviel Kreativität kranzelts dir ja die Zehennägel hoch.
(in fast jedem der wenigen Stücke, die ich in den letzten Jahren gesehen habe, mussten die Schauspieler sich bücken, warum nur?).
Damit sie die Demut lernen vor dem Reschieschenie?
"...wie in den zuvor gesehenen, extrem suggestiven Videoeinspielungen, die es wohl heute braucht, um ein Stück für einen Theatermuffel wie mich attraktiv zu machen."
Ich habe ja eher den Verdacht, daß der Regisseur weder zur suggestiven Kraft des Textes noch zu jener seiner Inszenierung Zutrauen hat.
Ciao
Wolfram
@Michael Angele
"Ja, ja. Aber haben Sie denn kein gutes Theaterstück auf Lager?"
Ich hätt ja eins, aber das will keiner aufführen. Säufts.
Ciao
Wolfram
@chrisamar
"Ganz widerlich finde ich Komödien."
Ist nicht "Der Besuch der Alten Dame" auch eine Komödie?
"So, wenn dann alle so tun, als ob sie Engländer seien. Auf der Bühne."
Du meinst wahrscheinlich Boulevardkomödien, und zwar jene, die aus lauter Bonmots bestehen.
Ciao
Wolfram Heinrich
@chrisamar
"Unser damaliger Klassenlehrer zwang uns in eine Vorstellung von 'Prawda'.
Mit meinen Kumpels stand ich draussen rum hatte mir gerade eine Zigarette angezündet, als ein TV-Team auf mich zu stürmte."
Glück gehabt. Stell dir vor, die Schauspieler wären gekommen und hätten...
In Niederbayern ist es üblich, daß die Männer während der Sonntagsmesse draußen stehen und plaudern, während sich drinnen die Frauen für die ganze Familie spirituell abmühen. Eines Tages kam nun der Pfarrer von Eggenfelden samt den Ministranten während der Messe raus und hat den Männern draußen gepredigt. Das war denen so peinlich, daß sich geraume Zeit der Brauch aufhörte.
Kein Scheiß, ist wirklich passiert.
"Die drängten sich um mich. Ich konnte nicht weg. Wollte ich auch gar nicht. Denn ich dachte, dass sei ein Scherz gehöre zum Stück."
Das ist das Kreuz mit dem heutigen Theater. Wenn da einer vom Balkon in den Zuschauerraum kackt weißt du nie, ob das jetzt ein Irrer ist oder ob das noch zum Stück gehört, Stichwort: Betroffenheit durch Stuhlgang.
Ciao
Wolfram
@HoppelPoppel
"Begeistert hat mich im letzten Jahr Katharina Thalbachs Inszenierung von 'Was ihr wollt'. Vielleicht war es auch der Sekt, den ich ungeniert in der Einzelloge einnehmen konnte oder der ansehnliche Busen, oder ich bin einfach leicht zu begeistern. Jedenfalls haben mich die Weiber beeindruckt."
Weiber sind nie schlecht im Theater.
Warn die wenigstens nackt, wie sich das gehört bei großen Reschissören? Oder kann die Thalbach was als Regisseurin und hat dergleichen nicht nötig?
"Die riesigen Geschlechtsmerkmale an den Kostümen sind lediglich charakterbedingt grotesk überdimensioniert."
Je männer der Mann desto schwänzer der Schwanz?
Ciao
Wolfram
@wolfram heinrich, vermutlich haben Sie in allem Recht, was Sie schreiben. Andererseits kann ich mich schon in die Perspektive von Petras versetzen, den es eben offenkundg gereizt hat, den Stoff des Stücks in einen anderen, wie er meint, aktuellen Kontext zu stellen.
Für mich war das Ergebnis auch durchaus zwiespältig, aber was ich vielleicht oben zu wenig beschrieben habe, ist, dass er die komödienhaften Züge des Stücks erfolgreich neu gezogen hat - gemessen an den Lachern im Publikum.
Zu Don Quijote: Nach Mecklenburg-Vorpommern vielleicht nicht, aber mir ist eine kinematographische Übertragung in die Schweiz bekannt, von Franz Hohler. Hab den Film allerdings nicht gesehen. Er heißt "Dünki Schott". Sehr witzig.
@ Wiedehopfin, wieso lesen Sie das "mit Erstaunen"? Und: "Ich habe das Stück mal in einer anderen Fassung gesehen". War die auch aktualisiert?
LG
@Michael Angele
"Zu Don Quijote: Nach Mecklenburg-Vorpommern vielleicht nicht, aber mir ist eine kinematographische Übertragung in die Schweiz bekannt, von Franz Hohler. Hab den Film allerdings nicht gesehen. Er heißt 'Dünki Schott'. Sehr witzig."
Der Unterschied ist allerdings der, daß Franz Hohler nicht den "Don Quijote" von Cervantes verfilmt hat und dies auch nie behauptet hat. Nach Motiven des Romans hat er einen Film gedreht, der ein völlig eigenständiges Kunstwerk ist. Was immer mir daran gefällt oder nicht gefällt - ich muß es Hohler zuschreiben, nicht Cervantes. Und jedem ist das klar.
Wenn ein Regisseur ein Stück verfremdet aufführt, in dem er etwa den Woyzeck als Philosophieprofessor auf die Bühne bringt und ihn in einem New Yorker Nachtclub Striptease tanzen läßt, dann kann daraus eine wunderbare Theateraufführung werden. Eine Aufführung von Büchners "Woyzeck" ist das aber nicht; so wenig wie "Pictures at an Exhibition" von Emerson, Lake and Palmer eine Aufführung von Mussorgsky ist oder der "Faust Rap" von Tobias Mann (www.youtube.com/watch?v=m0yTtzGmHro) eine Lesung aus Goethes Stück ist.
Ciao
Wolfram
@wolfram heinrich
Sie haben Recht. "nach Motiven von" wäre aber im Fall der Petras'schen "alten Dame" zu wenig gewesen. Es gibt wohl eine Grauzone.
@ Michael Angele
"Sie haben Recht. 'nach Motiven von' wäre aber im Fall der Petras'schen 'alten Dame' zu wenig gewesen. Es gibt wohl eine Grauzone."
Zu fragen bliebe natürlich, warum eine bestimmte Art von Regisseur so wenig Zutrauen zum Text hat, daß ständig dran rumgeschnippelt, hinzugefügt und verändert werden muß. Es ist ja nicht so, daß ansonsten kein Spielraum für kreative Entfaltung bliebe.
Na ja, mir kann es wurscht sein, ich lese Stücke.
Ciao
Wolfram
ich glaub', ich geh' mal besser holzfällen mit den thomas b.(um nicht mit der intell. axt im walde herumzufuchteln), denn wat anderes kenn' und kann' ich nicht. dabei können die burgschauspiele wenigstens selbst entscheiden, ob sich sich einen st*** oder holzpf** in den ***** , ähh, ***.
@ Wolfram
Also, wirklich!
Es würde mich nicht wundern, wenn Deine Finger jetzt braun sind und stinken.
Fäkalien habe ich nicht so gerne im Kopf. Geschweige denn an den Fingern oder im Mund.
So geht es vermutlich vielen hier.
Lass das doch einfach weg. Bitte.
@chrisamar
"Also, wirklich!
Es würde mich nicht wundern, wenn Deine Finger jetzt braun sind und stinken.
Fäkalien habe ich nicht so gerne im Kopf. Geschweige denn an den Fingern oder im Mund.
So geht es vermutlich vielen hier.
Lass das doch einfach weg. Bitte."
Das bezieht sich vermutlich auf meine Anmerkung: "Das ist das Kreuz mit dem heutigen Theater. Wenn da einer vom Balkon in den Zuschauerraum kackt weißt du nie, ob das jetzt ein Irrer ist oder ob das noch zum Stück gehört, Stichwort: Betroffenheit durch Stuhlgang."
Der Punkt ist bloß, daß ich das nicht erfunden habe, das gibt’s wirklich und ich habe das bloß aufgeschrieben.
Ich habe unter "kacken Theater" schnell mal gegoogelt und bin dabei auf folgenden, im übrigen sehr lustig zu lesenden Artikel gestoßen:
blogs.taz.de/lottmann/2009/07/31/regietheater/
Ein paar Auszüge:
"DÜSSELDORF, SCHAUSPIELHAUS
(...)
Da das Wort ‘Schmuddeltheater’ von derselben Zeitung (FAZ, W. H.) schon vor zehn, 20, 30 Jahren verwendet wurde und somit nicht mehr trennscharf ist, mußte ich mir selbst ein Bild vor Ort machen. Als erstes Shakespeares ‘Macbeth’ in Düsseldorf, von Gosch, das auch zum Theatertreffen in Berlin eingeladen wurde.
MACBETH UND DAS SCHMUDDELTHEATER
Es ist Ekeltheater von Anfang an. Die minderjährigen Kalbsköpfe haben sich noch nicht richtig hingesetzt, als ihnen schon meterhoch die Scheiße entgegenspritzt. Was mag in ihnen nun vorgehen? Der Lehrer hat ihnen etwas anderes versprochen. Auch die Mädchen hatten eigentlich Shakespeare erwartet. Nun sehen sie Blut und Schlimmeres. Aber sie kotzen nicht, das tun ja schon die Schauspieler.
Von der ersten Sekunde an stehen alle Schauspieler nackt auf der Bühne. Nur der König trägt etwas, nämlich eine verrutschte Papierkrone auf dem Kopf, damit man ihn erkennen kann. Der Zuschauerraum ist hell ausgeleuchtet, damit niemand unbemerkt fliehen kann. Die Pause fällt aus, aus demselben Grund. Gäbe es eine, wäre anschließend das Haus leer - bestimmt hat man das schon oft ausprobiert.
Quälendes Nichtstun wechselt sich ab mit kreischender action. Schwule ficken minutenlang miteinander, und dann gleich nochmal, weil’s so schön war, jeder geht jedem an die Hose, alles ist Karneval. (...) Soviel pisswarme Körperlichkeit gibt es im wahren Leben nicht einmal unter der Gemeinschaftsdusche des FC Bayern nach dem Champions-League-Sieg.
Müll, Scheiße, Papierfetzen, totaler Dreck liegt auf der Bühne, (...) Bei einem Stück von über drei Stunden Länge ist die fehlende Pause mehr als nur eine Frechheit. Um das dem mehrheitlich uralten und blasenschwachen Publikum aufzuzwingen, braucht man schon kriminelle Energie. (...) Während ich darüber meditiere, wird minutenlang auf der Bühne gepinkelt. Erst der eine, dann der andere, dann noch einer, dann furzen sie (Tonband aus dem Off), dann scheißen sie einen halben Akt lang, und so weiter. Im Publikum ist nun echtes Unbehagen. Kopfschütteln, Frauen verziehen das Gesicht. Einer Schülerin ist schlecht, sie will raus. Auch andere wollen raus, trotz der gnadenlosen Scheinwerfer. Ein Rinnsal von Flüchtenden bildet sich, Vertriebene aus dem Theaterland, Alte, Gebrechliche, Enttäuschte, manche weinen. Etwa ein Drittel des zahlenden Publikums verläßt das Haus in den ersten zwei Stunden, trotz der Schikane. Der Regisseur sieht es mit sardonischem Lächeln. Für ihn ist das Publikum Verfügungsmasse,Teil seiner Inszenierung, Teil seiner Pläne. Das Publikum hat zu parieren, hat entsetzt zu sein, hat den Schock zu dokumentieren. Und den letzten Kritiker beißen die Hunde, so soll es sein. Der heutige Rgie-Guru verachtet sogar seine Schauspieler. Sie sollen nichts mehr ‘können’, sondern biegsam sein.
(...)
Dann redet er vom ‘Rübenrauschtheater’: Alles, was dem Regisseur während der Proben durch die Rübe rauscht, wird umgesetzt. Ohne daß es durch den Text überprüft werden könnte. Es handelt sich folglich um völlige Beliebigkeit.
(...)
Nächster Versuch: Goethes ‘Egmont’ in der Goethestadt Frankfurt. Das dortige Theater hat die Sprachverhunzung schon im Namen, wie ein Programm: ’schauspielfrankfurt’, kleingeschrieben und zusammen. Da ahnt man die offene Bühne, das Weglassen der Pause, den Verzicht auf Kostüme und Bühnenbild schon beim Kauf der Karte.
(...)
Denn wieder sehe ich diese ganz und gar selbstgeschnitzten Blödmannszenen, dieses Punk- und Rock-Zeug, alles vom Regisseur geschrieben, von Goethe nur die Stichworte, das sogenannte ‘Material’. Jeder blöde Regie- und Probeneinfall wird intuitiv und nicht überprüfbar umgesetzt, genau wie Stadelmaier es gesagt hatte. Männer- und Frauenrollen werden zusammengefaßt, oder Männer von Frauen gespielt oder Frauen von Tunten, oder das Klärchen von von einer Hure in Sex-Pistols-Klamotten, oder der Egmont von einem, der wie Campino aussieht. IST es Campino? Er soll ja inzwischen Theater spielen. IST es Egmont, oder ist das der andere Schauspieler, der Penner mit den Plastiktüten, der Minuten später als spanischer Konquistador hereinstelzt?
Der Regisseur hat das Wort ‘Vaterland’ im Goethe-Text entdeckt. Hey, Mann, ‘Vaterland’! Das heißt natürlich: Pflichtprogramm. Nämlich 35 Minuten lang ‘patriotische’ Stellen von allen deutschen Klassikern und Nichtklassikern ins Publikum schreien. Die circa 40 Schauspieler bilden einen Chor und brüllen los. Am deutschen Wesen soll die Welt genesen oder so ähnlich. Deutsch sein heißt eine Sache um ihrer selbst Willen zu tun, und so weiter. Brüll! Kreisch! Donner, schepper!
(...)
Daß auch wieder ‘die Sau rausgelassen’ wird, interessiert mich nun kaum noch. Ich nehme es, ehrlich gesagt, gar nicht mehr wahr. Der Schock hat sich durch den Macbeth am Vorabend verbraucht. Nachdem ich sechs alten nackten Männern beim Kacken auf dem Donnerbalken zugeschaut habe, endlos lange und im Dienste Shakespeares, kann mich jetzt das wilde Ficken des Campino-Lookalikes mit dem Punk-Klärchen im nassen Schlamm nicht mehr erreichen. Ich langweile mich. Ich spüre meine Wirbelsäule, vor allem die mittleren Wirbel. Das Klärchen zieht sich aus, der Egmont zieht sich aus, aber Klärchen ist häßlich und Egmont ein Mann. Einmal las ich, daß sich im Theater immer die Falsche auszieht. Und tatsächlich: die wunderbare Georgia Stahl, phantastisch gebaut und einziger Lichtblick der Aufführung, zieht sich NICHT aus. Als wenn ich es nicht geahnt hätte! Maßlose Wut steigt in mir auf. Ich möchte lauthals “Schiebung!” rufen, wie beim nicht gegebenen Elfmeter im Fußballstadion.
(...)
Bloß schnell weg. Auf nach Hamburg, hoffentlich zu keinem weiteren Blut- und Hoden-Gig, sondern dem Horvath-Klassiker “Zur schönen Aussicht”. Horvath war ja nun wirklich ein ganz besonders lieber, klarer, einfacher Mensch, ein kindliches Genie - dem wird man keine Ferkeleien andichten können!
(...)
Zu früh gefreut. Ein dicker Mann zieht sich aus, stellt sich nackt und breitbeinig mit gezogenem Glieg vor den Kopf einer liegenden jungen Frau, schreit sie an, sie solle seinen Pimmel in den Mund nehmen und so weiter, steigert sich dabei in einen Schreikrampf, und das als ‘verklemmt’ bekannte Hamburger Publikum buht.
(...)
Ciao
Wolfram
Zitat: "Zu fragen bliebe natürlich, warum eine bestimmte Art von Regisseur so wenig Zutrauen zum Text hat, daß ständig dran rumgeschnippelt, hinzugefügt und verändert werden muß."
Wenn ich mich mal kurz einmischen darf, ohne die vorherigen Kommentare gelesen zu haben: Theatertexte sind Handlungsvorschläge für die Aufführung. Sie werden so gut wie nie ganz und ohne Veränderung aufgeführt. Dazu sind Theatertexte auch oft viel zu lang. Der Regisseur (oder Dramaturg) kürzt und verändert das Stück also immer (gibt seltene Ausnahmen die aber über die Qualität der Aufführung nichts aussagen). Er beginnt schon in der Auswahl der Textpassagen mit seiner Interpretation des Stücks. Er lässt Handlungsfiguren weg, addiert gegebenenfalls neue hinzu, verändert Textpassagen. Ein Regisseur (und die ganze Theater-Crew) arbeitet mit dem Text. Sie werden kaum mal irgendwo ein Shakespeare-Stück aufgeführt sehen, wo der ganze Text drin vorkommt. Das würde einige Stunden dauern und ist auch gar nicht Sinn der Sache. Theatertexte gehören im übrigen immer aufgeführt. Den Text nur schnöde vor sich hin zu lesen, ist ein schlechter Ersatz.
@wahr
"Wenn ich mich mal kurz einmischen darf, ohne die vorherigen Kommentare gelesen zu haben: Theatertexte sind Handlungsvorschläge für die Aufführung. Sie werden so gut wie nie ganz und ohne Veränderung aufgeführt."
Das ist mir schon klar, dagegen ist auch gar nichts einzuwenden. Wenn im Stück 15 Personen vorkommen, das Theater aber nur 12 Darsteller hat, muß man halt 3 Personen rausstreichen oder die drei zu einer machen oder...
Im "Raub der Sabinerinnen" legt Herr Striese einmal sehr ausführlich diese Schwierigkeiten dar, als er aus der Tullia (gesprochen: Dullja) des Stückes erst einen Dulljus und - als auch das nicht praktikabel ist - einen Dulljum (einen Knaben also) macht, um schließlich die ganze Botenfigur nur noch als zufällig gefundenen Brief stehenzulassen.
Die ganzen Veränderungen sollten aber so gestaltet sein, daß bei der fertigen Aufführung das gespielte Stück noch gut erkennbar bleibt. Wenn ich den "Hamlet" sehe, dann will ich am Ende Shakespeares "Hamlet" gesehen haben.
"Theatertexte gehören im übrigen immer aufgeführt. Den Text nur schnöde vor sich hin zu lesen, ist ein schlechter Ersatz."
So schlecht ist der Ersatz gar nicht, mein Hirntheater inszeniert ganz ordentlich. Aber du hast natürlich recht, ein Theater ist kein schlechter Platz für einen Theatertext.
Ciao
Wolfram
Danke für die ausführliche Antwort.
Zitat: "Die ganzen Veränderungen sollten aber so gestaltet sein, daß bei der fertigen Aufführung das gespielte Stück noch gut erkennbar bleibt. Wenn ich den "Hamlet" sehe, dann will ich am Ende Shakespeares "Hamlet" gesehen haben."
Tja, da fangen die Schwierigkeiten schon an: Bis zu welchem Punkt bleibt das gespielte Stück "gut" erkennbar? Ab wann wird aus der "Hamlet"-Vorlage kein "Hamlet"-Stück mehr? Man kann es eigentlich nur individuell für sich selbst beantworten. Als Gegenstand für Diskussionen taugt es meiner Ansicht nach nicht. Diskutieren kann man dagegen über die Aufführung selbst. Spannend? Erkenntnisreich? Mitreißend? Dazu müsste man die Aufführung aber gesehen haben.
@wahr
Tja, da fangen die Schwierigkeiten schon an: Bis zu welchem Punkt bleibt das gespielte Stück "gut" erkennbar? Ab wann wird aus der "Hamlet"-Vorlage kein "Hamlet"-Stück mehr?
Regeln gibt es da sicher keine. Die braucht es aber auch nicht.
Diskutieren kann man dagegen über die Aufführung selbst. Spannend? Erkenntnisreich? Mitreißend?
Freilich. Aber wenn ich - übertrieben gesagt - auf dem Plakat eine Inszenierung von "Hamlet" ankündige und dann "Pension Schöller" spiele, dann wird es vielleicht doch etwas merkwürdig, auch wenn "Pension Schöller" hinreißend gespielt wird.
Ciao
Wolfram
"Aber wenn ich - übertrieben gesagt - auf dem Plakat eine Inszenierung von "Hamlet" ankündige und dann "Pension Schöller" spiele, dann wird es vielleicht doch etwas merkwürdig, auch wenn "Pension Schöller" hinreißend gespielt wird."
Na gut, das stimmt sicherlich.
:-)
@ Wolfram
Du, Herr Angele ich wissen schon, warum wir Theatermuffel sind.
Danke für Deine ausführliche Stellungnahme. Zum Deutschen Thaterbetrieb habe ich eine Meinung. Wie sich jeder denken kann.
Z. B., warum der Pförtner mehr verdient als die Tänzerin? Obwohl die Leute doch wegen der Tänzerin ins Theater gehen. Und nicht wegen dem Pförtner?
Danke für deinen ausführlichen Kommentar.