Altes Westberlin: Es kracht zwischen Rotlicht-Gangstern und Exil-Iranern

Zeitgeschichte Im Sommer 1970 machen persische Gangs der etablierten Unterwelt Konkurrenz. Es kommt zum Showdown vor dem Restaurant „Bukarest“ in der Bleibtreustraße in Berlin-Charlottenburg
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 23/2023
Für das Kino hinter ihm etwas zu schick: Der Berliner Polizeipräsident Klaus Hübner inspiziert den Tatort in der Bleibtreustraße am 27. Juni 1970
Für das Kino hinter ihm etwas zu schick: Der Berliner Polizeipräsident Klaus Hübner inspiziert den Tatort in der Bleibtreustraße am 27. Juni 1970

Foto: ullstein bild / picture alliance

Im Juni 1970 fliegt der Berliner Unterweltkönig Klaus Speer nach Mexiko, um die Spiele der westdeutschen Elf bei der Fußball-WM zu verfolgen. Der 1944 in Berlin geborene, in Heimen aufgewachsene Speer hat sich vom Lagerarbeiter und Gelegenheitsboxer zum Security-Chef des Bordellkönigs Hans Helmcke hochgekämpft. Nun firmiert er offiziell als Geschäftsführer der Bar Apollo 11 in der Potsdamer Straße. Insgeheim aber ist er der Kopf einer Bande, die etwa vierzig Etablissements dieser Art in der Stadt kontrolliert. Die liegen praktisch in der gesamten City, vorzugsweise aber am Stuttgarter Platz, an der Potsdamer Straße und in Nebenstraßen des Kurfürstendamms. Die Bande erpresst Schutzgelder, platziert ihre Männer in den Bars und verwaltet