Zerwürfnisse

Zeitschriftenschau Die österreichische Zeitschrift "Wespennest" wird 35 Jahre alt
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Im kleinen österreichischen Literaturbetrieb gibt es seit je so viele Platzhirsche, dass das eifersüchtige Dauergezänk zur üblichen Verkehrsform zwischen den Akteuren geworden ist. Lange Jahre war das ein erbittertes Hauen und Stechen zwischen "Avantgarde" und "Realismus", zwischen den Jüngern der Wiener Gruppe auf der einen Seite und den prononciert politischen und ihrerseits wieder zerstrittenen Autoren um Michael Scharang, Werner Kofler oder Josef Haslinger auf der anderen Seite der Frontlinie.

Das unterhaltsamste Zerwürfnis der letzten Jahre liefern indes seit 1997 Gustav Ernst und Walter Famler, der alte und der neue Herausgeber der Literaturzeitschrift Wespennest. Bei ihrer Erfindung im Jahr 1969 war die von Peter Henisch und Helmut Zenker begründet