Edathy und die Welt der Skandale

Gesellschaft Der Umgang der Öffentlichkeit mit Affären sagt mehr über unsere Normen als über die Betroffenen aus
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 50/2014
Sebastian Edathy wird bald noch vor viel mehr Mikrofonen stehen
Sebastian Edathy wird bald noch vor viel mehr Mikrofonen stehen

Foto: Thomas Trutschel/Photothek/Getty Images

Der Fall des ehemaligen Abgeordneten Sebastian Edathy, der Aktfotos von Knaben übers Internet bestellt haben soll, löst einhellige Empörung aus und ist also ein Skandal. Am 18. Dezember sprach der Sozialdemokrat, dessen Parteimitgliedschaft ruht, vor einem Bundestags-Untersuchungsausschuss und vorher vor der Bundespressekonferenz, die gut besucht war. Dabei war kaum zu erwarten, dass man dort viel anderes erfährt als aus dem Spiegel-Interview mit Edathy, das im März veröffentlicht wurde. Interessant war schon damals die Begründung, weshalb er sich unschuldig verfolgt glaubte, und die Debatte, die sich daran anschloss. Sie zeigte, wie wir uns in unseren Skandalen spiegeln. Skandale sind nicht bloß eine Frage des Rechts und Unrechts. Sie können da