Hinter Gittern

Medientagebuch Konkrete Kunst: Wie die "FAZ" es geschafft hat, auch mit einem Bild auf Seite eins unverwechselbar zu bleiben
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Als die Frankfurter Allgemeine Zeitung sich im letzten Oktober dazu entschied, täglich mit einem Foto auf der Titelseite zu erscheinen, vermuteten nicht wenige einen Gesichtsverlust. 58 Jahre lang hatte die Zeitung nur in Ausnahmefällen zum Bild gegriffen und war am Kiosk darüber unverwechselbar geworden. Nun trabte man der Konkurrenz nach, die mit Nachrichtenfotos einen "Blickfang" bietet, und nahm die Herabsetzung der Hauptschlagzeile in Kauf - als dürfte man fernsehgeschädigten Menschen keine pure Textseite mehr zumuten. Die Leser protestierten prompt.

Doch nach gut einem Jahr lässt sich feststellen: Wenn Bilder den Gehalt der Texte erweitern, ja überbieten, kann niemand unzufrieden sein. Die FAZ lässt offenbar die ästhetischsten Köpfe