Leichenkosmetiker

SCHRÖDERS ZWEITE HALBZEIT Die Regierung fühlt sich den Kriterien rationaler Problemlösung nicht mehr verpflichtet, dafür aber dem Mumienkult
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Bei diesem Thema ist es wichtig, in welcher Zeitung es erscheint, ob im Spiegel oder im Freitag. "Was not tut" in Schröders zweiter Halbzeit, wissen die Hamburger Redakteure ja wieder ganz genau: Privatisierung des Gesundheitswesens, Rente mit 67 oder später ... Die Taten der Regierung werden dem, was die größten Journale fordern, wieder ähnlich sein. So ist es ja auch bisher gewesen. Wo sollte ein Gerhard Schröder denn sonst seinen Maßstab hernehmen zur Einschätzung dessen, was die Wirklichkeit ist? Dass seine schneidigen Reformen der letzten zwei Jahre - Steuern, Renten, Sparhaushalt - nicht populär waren, ist ihm wohlbewusst. Nicht viel mehr als ein Fünftel der Wählerschaft verbindet Hoffnungen damit. Aber Wähler können ja