Rechthaben ist nicht genug

DEUTSCHER STOLZ Die Leitkultur-Debatte wird mit gröberen Mitteln weitergeführt. Der letzte Aufrechte ist Jürgen Trittin. Aber er hat wieder mal eine wichtige Chance vertan
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Wieder einmal sehen Parteistrategen ihre Wahlkampfpläne durchkreuzt: der Satz "Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein" ist unerwartet zum Finalthema vor der Entscheidung in Stuttgart und Mainz geworden. Dass Laurenz Meyer ihn für die CDU reklamierte und Jürgen Trittin darin rechtsradikale Mentalität fand, treibt nun viele Fernsehjournalisten mehr um als die "Sachfragen". Muss man das beklagen? Es wird sich jedenfalls auf den Wahlausgang auswirken. Ein Politikbeobachter wie Daniel Goeudevert hätte lieber Trittins Versagen als Umweltminister erörtert gesehen. Fritz Kuhn, der grüne Parteichef, muss die Hoffnung auf einen Wahlkampf im Zeichen der neuen Landwirtschaftspolitik begraben. Ja, davon können CDU- und FDP-Politiker jetzt "ablenken", indem sich ihr