Wider die imperiale Logik

Erster Weltkrieg Wer die Schuld der Mittelmächte verneint, hat offenbar etwas vergessen: Vertragsbruch bleibt Vertragsbruch
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 43/2014

Lernen wir aus dem Ersten Weltkrieg? Zwei Tendenzen beherrschen die aktuelle Diskussion. Zum einen wird massiv wie nie zuvor angezweifelt, dass es sinnvoll ist, die Frage nach der Schuld am Krieg aufzuwerfen. Wenn sie denn aber aufgeworfen wird oder wenn man an ihrer Stelle nach dem Verursacher des Kriegs fragt, plädiert man zum andern für die Auffassung, alle europäischen Großmächte hätten ihren größeren oder geringeren Anteil gehabt. Dass der deutsche und österreichische Anteil größer war als etwa der französische, wird meist noch eingeräumt, am größten erscheint aber neuerdings der serbische (Christopher Clark, Herfried Münkler), wenn nicht gar der russische Anteil (Sean McMeekin). Ist es richtig oder falsch