Georg Wilhelm Pabst: Ein Regisseur arrangiert sich mit dem NS-Staat

Zeitgeschichte Georg Wilhelm Pabst ist neben Fritz Lang und Fritz Wilhelm Murnau einer der renommiertesten Regisseure der Weimarer Republik. Als er im Jahr 1939 aus dem Exil zurückkehrt, darf er in Deutschland weiter Filme drehen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 42/2023
Albin Skoda als Adolf Hitler im Antikriegsfilm „Der letzte Akt“ (1955), bei dem Georg Wilhelm Pabst (rechts) Regie führte
Albin Skoda als Adolf Hitler im Antikriegsfilm „Der letzte Akt“ (1955), bei dem Georg Wilhelm Pabst (rechts) Regie führte

Foto: United Archives Entertainment/Imago Images

Man nannte ihn „den roten Pabst“, obwohl er kein Kommunist war: Den Titel verdiente er sich mit zeitnahen, realistischen Spielfilmen. Pabst drehte klassische Werke des deutschen Films: Die freudlose Gasse mit Greta Garbo, Geheimnisse einer Seele, der erste Film über Psychoanalyse, Die Büchse der Pandora und Tagebuch einer Verlorenen mit Luise Brooks, die Dreigroschenoper nach Brecht/Weill, schließlich Westfront 1918 und Kameradschaft, pazifistische Filme, die – wie die meisten seiner Werke – nach der nationalsozialistischen Machtübernahme sofort verboten wurden. Wie konnte es dazu kommen, dass dieser Mann, der das Glück hatte, sich Anfang 1933 zu Dreharbeiten in Frankreich aufzuhalten, 1939 nach Deutschland zurückkehrte und seine Kunst