Au Backe

Ausstellung In den USA fand erstmals eine große Schau mit Kunst aus Kuba statt. Sie gab Einblick in ein künstlerisches Ökosystem, das sechs Jahrzehnte Isolation prägten
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 20/2017

Hätte der Fotograf Alberto Korda, als er am 5. März 1960 in Havanna auf den Auslöser drückte, gewusst, dass sein Porträt des Comandante in der Baskenmütze das meistreproduzierte Foto der Geschichte werden sollte – er hätte wohl erst das vom Pilz befallene Objektiv ausgetauscht. So schlich sich auf Ches linker Gesichtshälfte eine leichte Unschärfe ein, die gut den mystischen Nebel einfängt, der die kubanische Revolution von Anfang an umgab.

Verklärung und Entzauberung – zwischen diesen Polen bewegt sich eine umfassende Ausstellung kubanischer Kunst, die derzeit in den USA zu sehen ist. Unter dem Titel Adiós Utopia: Dreams and Deceptions in Cuban Art Since 1950 gibt die Schau in Houston erstmals außerhalb Kubas einen