Das Leben nach dem Tod

Freiheit Die Reaktion der ­Norweger auf den Amoklauf ­beeindruckt die Welt. Wie ­machen die das? Eine Suche nach der Quelle der Gelassenheit
Exklusiv für Abonnent:innen

Am 23. Juli erhielt ich eine SMS: „Liebe Freunde, ich schreibe, um euch wissen zu lassen, dass ich, meine Frau und unsere Nächsten am Leben sind. Mir fehlen die Worte für das, was passiert ist“. Sie stammte von meinem besten Freund, einem Norweger.

Norwegen ist ein kleines Land. Jeder vierte Norweger war direkt von Anders Behring Breiviks Attentat betroffen. In meinem norwegischen Bekanntenkreis verlor einer seinen Bruder. Einer war als Nothelfer vor Ort. Drei meiner Freunde sind mit Breivik aufgewachsen. Was sind die Folgen eines solchen Attentats für sie? Für ihr Land? Deshalb reiste ich nach Oslo, um herauszufinden, ob es ein Leben nach dem Tod gibt.

Die Reise ins Post-Breivik-Norwegen beginnt im Regierungsviertel Oslos, dort, wo die Bombe hochging. Zwei Mo