Vier Euro für ein Lächeln

Mythos Freibad Es ist voll, laut und oft öde. Warum rennen im Sommer trotzdem alle ins Schwimmbad? Mikael Krogerus macht einen Selbstversuch. Elf Stunden im berühmtesten Freibad Berlins
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7 Uhr 01 Es muss ja nicht immer Alicante sein. Obwohl Alicante für Ferien natürlich viel naheliegender ist als das viel näher liegende Freibad. Aber ich stehe nun in aller Herrgottsfrühe in Kreuzberg vor dem Prinzenbad. Es ist Berlins, manche sagen Deutschlands berühmtestes Freibad, verewigt in Romanen und Kinofilmen. Ich wollte um sieben Uhr der erste hier sein. Ich bin ungefähr der vierundzwanzigste.

„Manche sind schon um halb sieben da“, sagt die Frau an der Kasse. „Gibt es einen Wettstreit, wer zuerst im Freibad ist?“, erkundige ich mich. Sie zuckt mit den Schultern. Dann lächelt sie. Es ist ein offenes, warmes Lächeln. Es kommt etwas unerwartet, um sieben Uhr morgens, in Deutschland – und ich frage idiotisch: „