In kapitalismuskritischen Kreisen rangieren die Sympathiewerte des Karlsruher Philosophen noch auf dem Level von J.R. Ewing. In seinen 2012 publizierten Tagebüchern hat Sloterdijk diesen Umstand in seiner eigenwilligen Diktion selbst auf den Punkt gebracht: „Nach allem, was man hört, ist meine Imago in ihrer dunklen Hälfte ein anmaßendes Unding, ein Hybrid aus Dieter Bohlen, Muammar al-Gaddafi und Carl Schmitt […] Da ist wieder einer, der die Schwefeldämpfe des Elitismus atmet. Er besucht Oswald Spengler in der Hölle und feiert kaltherzige Champagnerfeste mit den Bösmenschen.“
Nun hat Sloterdijk, der sich einmal als „lebenslanger Sozialdemokrat“ bezeichnete, hart an dieser Reputation gearbeitet. Allen voran mit seinem Vorschlag, das sozialstaatliche Transfersystem von verbrieften Rechten auf philanthropische Almosen umzustellen („Revolution der gebenden Hand“). Überhaupt ist Sloterdijk immer dort schwach, wo er seiner Devise folgt, dass Philosophie nicht mit Diakonie zu verwechseln sei. Spricht er von Krankenkassen als „Wellness-Dienstleistern“, klingt er wie eine schlechte Parodie von FDP-Chef Christian Lindner – der wiederum eine durchaus passable Sloterdijk-Parodie in petto haben soll. Andererseits lohnt es sich dennoch, fast immer, seine Bücher zu lesen. Sein Œuvre ist wesentlich vielschichtiger und ambivalenter, als unterstellt wird. Und bei der Verhandlung linker Ideen gibt er oft den scharfsichtigen Advocatus Diaboli.
So ist Sloterdijk nicht nur ein Virtuose zeitdiagnostischer Sottisen („Hätte der Neoliberalismus Titten aus Zement, er sähe aus wie Heidi Klum“), er liefert im Rahmen seines Entwurfs einer Allgemeinen Immunologie auch eine Fülle von Argumenten gegen die sicherheitspolitisch kostümierte Demontage von Bürgerrechten. Vor allem aber zeichnet sich sein Werk – besonders sein Bestseller Du musst dein Leben ändern – durch die Formulierung einer Lerntheorie aus, die die in marxistischen Zusammenhängen unterbelichtete Tatsache unterstreicht, dass das Individuum einen athletischen Eigensinn besitzt, der sich auch außerhalb der Produktionsverhältnisse bewirtschaften lässt.
Wenn Sloterdijk konstatiert, dass „jedes Lebewesen der Höhepunkt einer Erfolgsgeschichte des Etwas-tun-Könnens ist“, verweist er damit auf eine Ethik der Selbststeigerung, die in psychopolitischer Hinsicht das Gegenteil von neoliberalen Optimierungsimperativen darstellt. Seine Einlassungen sind somit weniger als nietzscheanische Kraftmeierei denn vielmehr als Aufruf zu einem Denksportlertum zu verstehen, ohne das eine kritische Zivilgesellschaft nicht zu haben ist. Sloterdijk, der einst mit rotem Gewand und Holzperlenkette nach Pune pilgerte, um als Jünger Bhagwans die Frankfurter Sozialphilosophie gegen indische Erkenntnistheorie einzutauschen, liefert in seinen guten Momenten deshalb das Korrektiv zu jenem flottierenden Fatalismus, der sich einem Diktum Jean Genets verpflichtet fühlt: „Ich möchte, dass die Welt sich nicht ändert, damit ich mir erlauben kann, gegen die Welt zu sein.“ Als Lehrer für Psychogymnastik vollzieht Sloterdijk somit den methodischen Kurzschluss zwischen Sokrates und Jürgen Klopp.
Vor diesem Hintergrund wirkt sein neues Buch Die schrecklichen Kinder der Neuzeit zunächst ungewohnt kulturpessimistisch. Auf 500 glänzend geschriebenen Seiten werden die Trümmer der Moderne eingesammelt. Entstanden ist so ein Katalog der fortwährenden Verwüstung, den Sloterdijk mit einem berühmten Bonmot der Marquise de Pompadour belegt, der Geliebten Ludwigs XV. und Schattenkönigin Frankreichs: après nous, le déluge. Für kommende Zeiten sollte die achselzuckende Prophezeiung der kommenden Sintflut chronische Wirklichkeit werden. Von der Guillotine über die leninistische „Vermählung von Razzia und Bürokratie“ bis zum zeitgenössischen Terrorismus erklinge die Grundmelodie der Moderne als ein anschwellender Totentanz.
Schuld daran sei die zunehmende Destabilisierung genealogischer Kreisläufe durch jene „schrecklichen Kinder“, die bereit sind, sämtliche Brücken hinter sich abzubrechen. Wo Nachfahren ihr komplettes Erbe ausschlagen, gerate Zukunft zur „Probebohrung des Bodenlosen“. Ideengeschichtlich gesehen, gehen die ersten Schritte dieser aufsässigen Brut von Nazareth aus. Schließlich war es Jesus, „Gottes-Bastard“ und „schrecklichstes Kind der Weltgeschichte“, der mit der Gründung seiner „vitalistischen Wandersekte“ die welthistorische Option des „spirituellen Filiarchats“ eröffnete. Er, der die Herkunft zur Glaubenssache erklärt und die Herrschaft der Söhne ausruft, wird nach seiner Kreuzigung scharenweise „Autodidakten der Himmelfahrt“ rekrutieren, die seine auto-ikonoklastische Botschaft in die Welt tragen. Nach Sloterdijk nimmt in diesen antiken Tagen somit jener „zivilisationsdynamische Hauptsatz“ Gestalt an, der sich in der Moderne vollends verfestigen wird: „Im Weltprozess nach dem Hiatus werden ständig mehr Energien freigesetzt, als unter Formen überlieferungsfähiger Zivilisierung gebunden werden können.“ Das hieße also, dass dort, wo der genealogische Transmissionsriemen reißt, der zivilisatorische Massencrash an Wahrscheinlichkeit gewinnt. Werden deregulierte Ambitionen für kollektive Weltfluchten eingespannt, entpuppt sich dem Denker zufolge die versprochene Zukunft als „Deponie für die Illusionsabfälle einer überforderten Gegenwart“. Meint wiederum, dass „die Kluft zwischen Verlierern und Gewinnern im großen Spiel der immer riskanteren Instabilitätskonstrukte“ stetig weiter aufreißt.
In neoliberalen Zeiten
Ralf Fücks, Leiter der Heinrich-Böll-Stiftung, hat kürzlich in der Welt darauf hingewiesen, dass die Schwäche des Buchs darin bestehe, die emanzipatorischen Errungenschaften der Moderne vernachlässigt zu haben. Prinzipiell hat Fücks damit zwar recht, verkennt aber zwei wesentliche Punkte. Zum einen verhehlt Sloterdijk nicht, dass es sich um ein dialektisches Phänomen handelt. Macht er doch deutlich, dass nicht nur der abendländische Individualismus auf der Möglichkeit von Wahlverwandtschaften beruht, sondern auch die moderne Demokratie nichts anderes ist als die „Propagierung eines psychopolitischen Interesses an den Vorteilen der genealogischen Diskontinuität“. Er problematisiert also nicht den Kulturbruch als solchen, sondern seine Permanenz, zweifelt nicht am Fortschritt, sondern am Vorteil der eschatologischen Instrumentalisierung. Zum anderen sind Die schrecklichen Kinder der Neuzeit zwar kulturkonservativ imprägniert, aber Sloterdijk spielt in keinem Moment die reaktionäre Karte, indem er die „schrecklichen Kinder“ etwa aufs Vaterland verpflichten wollte. Vielmehr schließt er mit einem Plädoyer für mehr gesellschaftliche Widerstandskraft.
Angesichts unserer katastrophischen Gegenwart (Ukraine, Syrien ...) scheint der Ruf nach weniger chaotischen Übergängen nun nicht völlig unplausibel. Darüber hinaus zeigt sich aber auch, dass Sloterdijks Appell zur Regulierung maximal beschleunigter Weltverhältnisse nicht allzu weit von linker Zeitdiagnostik entfernt ist. Offenbart sich doch gerade der Neoliberalismus als Zentrifuge des Realen, in der alles Ständische und Stehende verdampft – von jahrhundertelang erkämpften Arbeitsrechten bis zur humboldtschen Bildungsidee. Frei nach Walter Benjamin, dass die Revolution keine Lokomotive, sondern vielmehr deren Notbremse sei, verfügen heute viele links-ökologische Zukunftsstrategien, vom Postwachstum bis zum Nachhaltigkeitsgedanken, über einen konservierenden Impetus.
Kurzum: Wer Auskunft über emanzipatorische Gesellschaftsentwürfe sucht, ist bei Sloterdijk falsch verbunden. Wer sich hingegen über die Risiken und Nebenwirkungen chronischer Kulturbrüche informieren will, wird gern durchgestellt. Hat der große Ökonom John Maynard Keynes einmal konstatiert: „Nichts führt eine gesellschaftliche Einrichtung mit größerer Sicherheit zum Verfall als ihre Fesselung an den Grundsatz der Vererbung“, so ist dies in politischer und wirtschaftlicher Hinsicht richtig. Dass es in kulturdynamischer Perspektive womöglich anders aussieht, dafür liefert Peter Sloterdijk ein paar gute Argumente.
Die schrecklichen Kinder der Neuzeit Peter Sloterdijk Suhrkamp 2014, 489 S., 26,95 €
Kommentare 14
„Sozialdemokrat“ ist mittlerweile leider mindestens so ein wischiwaschi Wieselwort wie „Neoliberalismus“.
Von Oskar Lafontaine (mittlerweile Die.Linke) bis Wolfgang Clement (wirbt mittlerweile für die FDP) spannt sich ein doch überraschend weites Spektrum, dem man willkürlich andere Parteiabzeichen anheften kann, die genau so gut passen.
Gerade von Philosophen erwarte ich sprach(method)lich eigentlich Anderes als derart markig plazierte Nebelbomben. Bei ehemaligen „Jüngern Bhagwans“, also einer Sekte der gelebten willkürlichen Egozentrik, passt es aber sehr gut in mein (sehr negatives) Bild von diesen Zeitgenossen.
Bei derart schwafelnden Meinungsvertretern assoziiere ich daher eher irgendwelche Silikonkissen als die orginalen Brüste einer Heidi Klum zu deren bildsprachlichen Malereien.
Also, wer Silikonkissen „toll“ findet... ich jedenfalls nicht. Selbst wenn sie wirklich „toll“ aussehen. Zumindest ich sehen immer dass die nicht „echt“ sind und dann ist (bei mir) sofort der Reiz weg.
Ich bin nicht besonders stolz auf meine humanistische Bildung; aber auch außerhalb der Zitate ist der Artikel dermaßen schwülstig formuliert, dass die Absicht des Verfassers, dieses Buch aus den sonstigen Büchern von Peter Sloterdijk positiv hervorzuheben, gründlich gescheitert ist. Warum kann man denn ein philosophisches Buch nicht so reznsieren, dass es auch der Mann und die Frau von der Straße verstehen?
Danke. Das bestätigt meinen Selbstzweifel, ob es nur an meiner nicht akedemischen Bildung liegt, dass ich mit Sloterdijks Denken und Sprache nichts anfangen kann.
Sätze wie „jedes Lebewesen der Höhepunkt einer Erfolgsgeschichte des Etwas-tun-Könnens ist“, haben vielleicht einen im Kontext zu verstehenden Sinn. Als eigentändiger Satz ist er für mein Verständnis unsinnig. Lebewesen haben einen ihnen eigenen Höhepunkt in einem "Etwas-getan-zu-haben" . sind aber nicht der Höhepunkt einer Erfolgsgeschichte.
Das Lebewesen Hund kann seinen Höhepunkt beim Bellen erreichen oder aber beim Zubeißen.
Sloterdijk erreicht seinen Tiefpunkt mit seiner Sprache. Für mich immer zum wegzappen.
Er macht nicht neugierig.
Um mal das Meinungsspektrum etwas zu erweitern. Muss meinen Vorkommentatoren widersprechen, ich fand den Artikel sowohl inhaltlich als sprachlich sehr unterhaltsam zu lesen. ZB: Das lustige Jesus-bashing ('vitalistische Wandersekte') oder auch die Formulierung 'Wer Auskunft über emanzipatorische Gesellschaftsentwürfe sucht, ist bei Sloterdijk falsch verbunden. Wer sich hingegen über die Risiken und Nebenwirkungen chronischer Kulturbrüche informieren will, wird gern durchgestellt.', oder ' leninistische „Vermählung von Razzia und Bürokratie“ '. Man kann ja auch mal ein bißchen mit Sprache spielen ohne jegliche Interpretationsvariante rechtfertigen zu müssen.
Eine Vorbemerkung: Die bisherigen Kommentatoren machen es sich etwas zu einfach mit Sloterdijk und der Rezension von Nils Markwardt. Ob ich bereit bin, mich mit den Gedanken anderer auseinanderzusetzen oder nicht, hat nichts mit einer vorhandenen oder eben nicht vorhandenen akademischen Ausbildung zu tun! Wer vor der geistigen Auseinandersetzung zurückscheut, soll nicht dem die Verantwortung fürs Nichtverstehen zuschieben, der eine solche Auseinandersetzung fordert.
Nun zur Sache: Der Rezensent arbeitet die Ambivalenzen Sloterdijk'schen Denkens gut heraus. Die Kritik von Ralf Fücks verkennt eben die Dialektik des "Fortschritts" und will dessen Kehrseite nicht sehen. Da ist Sloterdijk offenbar etwas differenzierter (das hier besprochene Buch habe ich noch nicht gelesen). Was mir bei der Rezension weniger gefällt ist der bewusste oder unbewusste Versuch, den Sound des "Meisters aus Karlsruhe" zu imitieren. Das soll wohl ironisch wirken, klingt aber eher so, als wolle der Rezensent die sprachliche Artistik des Autors noch überbieten. Die Gefahr, dabei auf die Nase zu fallen, ist gross.
"Wer vor der geistigen Auseinandersetzung zurückscheut, soll nicht dem die Verantwortung fürs Nichtverstehen zuschieben, der eine solche Auseinandersetzung fordert."
Was verstehen Sie unter einer geistigen Auseinandersetzung, die sehr wohl sehr unterschiedlich das Denken anregend sein muss. Zur Auseinanderetzung benötigt man keine unartikulierte Sprachartistik, sondern inhaltlich logisch verständliche Rhetorik, durchaus in Geist und Sinne anregender Kreativität!
Wer eine Auseinandersetzung "fordert", sollte damit rechnen, dass verschwurbelte Sprachkunst eher irrlichtert. Erst recht, wenn die Sprache schlecht artikuliert schwer zu verstehen ist und man keine Möglichkeit des "Wiederlesens" bzw. die Hilfe eines Lexikons hat. Wer fordert, will diktieren und liegt dann bereits daneben.
Ich meinte Sloterdijk, selbstverständlich kann sich jeder Leser, jede Leserin auf diese Sprache einlassen.
"Er besucht Oswald Spengler in der Hölle und feiert kaltherzige Champagnerfeste mit den Bösmenschen."
Was für ein Anfänger dieser Sloterdijk doch ist! Diesen Besuch macht man im Himmel.
Im Ernst: Gerne gelesen. Ausgezeichnetes Feuilleton.
Habe den Beitrag gern gelesen, mit Erkenntnisgewinn über den in meinen Augen glänzensten Rhethetiker hierzulande. An Sprachwitz unübertroffen, nur erschwert dies mE das inhaltliche Argumentieren - zumindest über das Maß, daß ich bereit bin an Mühe zu investieren.
Andererseits lese ich Sloterdijk gelegentlich gern aber nicht so sehr um der Theorie will, sondern aus reiner Freude an seiner Rhetorik.
Auch meiner subjektiven Empfingung nach gibt Sloterdijk nur allzu gern den Advocatus Diaboli - bin mir aber unsicher, ob ich mir vielleich das nur wünsche.
Der Erbverwalter trägt seine Monstranz inzwischen beklatscht vor sich her.
Ein ganz feiner Mann, der es in die Flachgewässer eines Oswald Spengler geschafft zu haben scheint.
Ja, so ist das heute: wenn man im Priel nicht untergeht hat man es geschafft Philosoph zu sein.
Und Peter Sloterdijk spricht sich ja auch aus - um nicht zu sagen bespricht sich ex kathedra.
Immer wieder schön zu lesen, wie sich die Aufrechten im Geiste zur Gummipuppe machen.
Schlimm?
Warum?
anders gesagt:
gans große Philosofie.
Echt? Der Herr Philosoph aus Karlsruhe war mal Bhagwan-Anhänger (oder wenigstens reingeschaut)?
Die sprachlichen Nebelbomben sind natürlich zuweilen lästig - vor allem, wenn sie Txttxn aus Beton näher fokussieren - o.ä.. Ansonsten diese Spaßrethorik auch mal wie ein Eyecatcher wirken, worauf es dann am Leser liegt, was der selbst bemängelt. Man muß sich ja nicht dran aufhängen!
Denn sonderbarerweise erkenne ich selbst in dem kurzem Abriss mit kaum im Zusammenhang stehenden Zitaten doch einige Realitäten wieder. Die müssen aber nicht jeden bekannt sein - aus Erfahrung oder Beobachtung. Beides ist abhängig von der individuellen Lebenskondition - und die muß ja nicht gleich sein.
Also, wenn du was nicht wertschätzen kannst oder/und nichts Gescheites wiedererkennst, dann liegt es mit großer Sicherheit auch an dir.
Den gleichen Text oben hätte ich vor 5 Jahren auch ganz anders gelesen. Allerdings hätte ich mit dem jetzigen Wissen um den Veränderungsprozess den Prozess sicher nicht gewünscht, weshalb ich dir begückwünsche, dass du das, was da geschrieben steht nicht verstehst oder nicht dessen Präzision erkennst.
Schon wahr, dass man zum Erkennen seiner Perspektive und seinem Blickfeld vielleicht kurz vor dem Abkacken sein muß (aus deiner Perspektive möglicherweise könnte es so aussehen) - was ja das Tragische an der Sache ist. Nietzsche ging es wohl im Laufe seines Lebens genauso.
Aber versuche mal Kirkegaard zu lesen ohne ins Stocken zu kommen. Da ist R.D. Precht geradezu Kinderkram - also leicht verständlich - aber auch wichtig, wie alle, die sich in eine Sache derart eingraben, dass man ihnen dann auch nicht mehr leicht folgen kann.
Also, nur weil der Sloterdijk zuweilen sonderbares berichtet, muß man diesen Überbringer nicht gleich lynchen. Das ist eine alte Unsitte, die den falschen an den Arsch will. Diese Leute sind "Sprechrohre" für eine real existierende Gruppe nicht zur Bekundung williger oder fähiger Menschen - und diese seien Ursache von solchen möglichen "Beobachtungen" im Geiste. Sloterdijk ist nur der Sensor - der das vielleicht selbst nicht weiß und daher der Spruch stimmte; der mit dem vor sich hertragen und beklatschen...und so. Tendenziel linke Foren sind auch ein Sensor für etwas. Das war für mich wie ein Erwachen, als ich das bemerkte. Seitdem sind auch Berufspolitiker etwa für mich kaum mehr Schuldfähig. Derart "getrieben" macht man eben nur noch (im Zweifel) scheixxe. Man fragt sich manchmal, ob es einfach nur noch weitergehen muß oder es wirklich eine Notwendigkeit gibt. Das auseinanderzuhalten - in Echtzeit - ist schwer. Man ist zu oft nicht hinreichend geprimed auf die Perspektive, um das Szenario erfassen zu können.
Auf jeden Fall schreibt er was. Die Schlüsse aus diesem sind dadurch ja nicht für jeden vollends vorgegeben.
Alles supi. Nur sollte man nicht dem Irrtum erliegen, dass jeder Dichter zugleich auch Philosoph sei.
MfG-mcmac
Die Reflexionen der Dichter und Denker sind - wie beinahe das ganze Leben - reflexhafte Erscheinungen die zu falschen Begriffen, selbst- und Weltbildern führten und weiter führen. Anders - als antriebsdynamisch entwicklungsbedingt - kann man die leidvolle Menschheitsgeschichte gar nicht erklären. D. h., wir haben als menschliche Primaten die Emanzipation zum Menschen noch weitestgehend vor uns. Sie ist erst möglich, wenn wir lernen, die schädlichen der unbewußt dominant wirkenden Antriebe endlich philosophisch ethisch-moralisch erkenntnisstandgemäß zu reflektieren und lebenspraktisch zu entschärfen.
Mehr dazu unter Google: Klaus Roggendorf