„Der Einzelne kann wenig machen“

Interview Dauerhafte Unsicherheit kann bei Beschäftigten sogar zur Angststörung führen. Arbeitsschutz-Expertin Lena Hünefeld weiß Abhilfe
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 26/2017
Befristet oder arbeitslos sind heutzutage häufig die einzigen Alternativen
Befristet oder arbeitslos sind heutzutage häufig die einzigen Alternativen

Foto: Photothek/Imago

der Freitag: Frau Hünefeld, Sie haben für eine Studie Daten zu atypischen Beschäftigungsformen aus den vergangenen 15 Jahren analysiert. Was hat sich in dieser Zeit verändert?

Lena Hünefeld: Die Arbeitswelt ist insgesamt flexibler geworden. Atypische Beschäftigungsformen sind ein Teil davon. Dazu gehören Solo-Selbstständigkeit, Leiharbeit und Befristung. Deren Verbreitung wurde von politischer Seite her zunehmend begünstigt, mit dem Arbeitsrechtlichen Beschäftigungsförderungsgesetz von 1996 etwa oder über die Hartz-Gesetze. Grund dafür ist der wachsende Druck auf dem Markt durch die voranschreitende Globalisierung und Digitalisierung. Die Politik hat den Unternehmen mehr Freiheiten gegeben, sich diesem Druck anzupassen. Gleich