Der Widerspenstigen Lähmung

SERBIEN Das andauernde Embargo des Westens nimmt der Opposition Perspektive und Potenzial
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Seit beinahe zehn Jahren wechseln in Serbien Lethargie und Endkampfstimmung einander ab. Erst war es Vuk Draskovic, der die Belgrader Studenten in Straßenschlachten gegen die Polizei führte, jetzt ist es Zoran Djindjic, der unablässig zum letzten Gefecht ruft. Aber spotten ist leicht. Eine schlüssige Strategie lässt sich in dem verzweifelten Land kaum formulieren. Die Opposition nutzt nur die historischen Sekunden, wenn wieder einmal die Wut über die Apathie siegt. Echte Gelegenheiten für den allgemeinen Aufstand gibt es nicht mehr. Das Regime empört niemanden mehr. Was an Schlimmem passieren könnte, ist alles schon passiert.

Nur kurze Zeit hat man sich im Westen und in den Zentralen der Belgrader Oppositionsparteien die Hoffnung machen dürf