Stefan Dercon über Entwicklungshilfe: „Geld ist nicht das Problem“

Eliten und Macht Der belgisch-britische Entwicklungsökonom Stefan Dercon hinterfragt, ob Entwicklungshilfe wirklich so viel bewirkt, wie wir manchmal gerne glauben würden
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 26/2023
„Entwicklung ist eine Entscheidung“, sagt Stefan Dercon
„Entwicklung ist eine Entscheidung“, sagt Stefan Dercon

Foto: Monika Keiler für der Freitag

Stefan Dercon ist Ökonom. Seine Forschungsfrage: Warum bleiben manche Länder und manche Menschen arm? Dercon hat in vielen Ländern, vor allem in Afrika, und in vielen Jobs versucht, Antworten zu finden, unter anderem im britischen Department für Entwicklungszusammenarbeit DFID. Klar, dass man dort nicht amusedwar, als er in seinem Buch Gambling on Development schrieb, Entwicklungshilfe sei nicht entscheidend dafür, ob sich ein Land besser als ein anderes entwickle.

der Freitag: Herr Dercon, in Ihrem Buch vertreten Sie die These, dass die Entwicklungsbilanz eines Landes im Wesentlichen davon abhängt, ob die Eliten sich in einer Art Verabredung dafür entscheiden, die Entwicklung ihres Landes als Ziel anzustreben. Fangen wir so an: Was meinen Sie mit Entwickl