Friedenszeiten

Vogelgrippe In den Bundesländern werden schnelle Eingreiftruppen eingerichtet - der Blick in die Geschichte zeigt, dass die Seuchenbekämpfung auch heute noch mittelalterliche Züge trägt
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Seuchen fallen nicht wie Vogeldreck vom Himmel. Und Tierseuchen beobachtet der Mensch, seitdem er Tiere hält. Bereits aus dem frühen Mittelalter existieren entsprechende Aufzeichnungen. Während der Regierungszeit Karls des Großen beispielsweise wurde wiederholt eine Rinderseuche eingeschleppt, die den Kaiser und sein Heer im Jahre 810 zwischen Weser und Elbe traf und all seine Provianttiere dahinraffte. So genannte Seuchenzüge waren häufig an kriegerische Aktivitäten gebunden: Den Heeren folgten Herden von Schlachtvieh, um die Versorgung mit Fleisch zu sichern. Dieses Vieh kam mit anderen Tieren in Kontakt, Soldaten trafen auf Soldaten aus anderen Gegenden, diese auf die einheimische Bevölkerung, und auf diese Weise verbreiteten sich die Krankheitser