Das Mädchen und die Stadt (1)

Das Mädchen hat die Stadt verlassen. Die Straßenlampen beugen sich über die Straßen. Die Häuser stehen leerer als sonst. Der Bäcker vermisst seine 48 ...

Das Mädchen hat die Stadt verlassen. Die Straßenlampen beugen sich über die Straßen. Die Häuser stehen leerer als sonst. Der Bäcker vermisst seine 48 Cent am Morgen, der Briefkasten um die Ecke vermisst den Einwurf und seine Entleerung durch den ungeschlachten Postboten. Der 106er wartet länger an der Haltestelle, aber das Mädchen kommt nicht. Ihre Wohnung ist frei, kann sich aber nicht weg bewegen. Ihr Schreibtisch im Büro ist arbeitslos. Das Mädchen hat die Stadt verlassen. Die Häuser sind erstarrt. Warum, fragt die Morgenzeitung, kann es nicht anders sein. Dass zum Beispiel die Stadt jemanden verlässt. Eine ganze Stadt zieht um. Die Häuser werden abgebaut und eingepackt, um woanders wieder ausgepackt und aufgebaut zu werden. Und nur das Mädchen würde übrig bleiben, hilflos dastehen auf einem leeren Feld.

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