Der Schrecken findet im Kopf statt

Beim Berliner Theatertreffen ist die erste Halbzeit gespielt Heiner Müllers "Anatomie Titus Fall of Rome" inszeniert, als wäre es Tschechow oder: wo Ödnis und Oase sich begegnen
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Im 41. Jahr seines Bestehens wartet das Berliner Theatertreffen mit einer Neuerung auf: Erstmals trägt es ein Motto, das die diesjährige Leistungsschau des deutschsprachigen Theaters als "Letzte Tankstelle vor der Wüste" offeriert.

Wie die Welt, auf die sie anspielt, ist auch die Metapher zumindest schief geraten, denn wer den Zuschauerraum betritt, hat den weißen Sand bereits passiert, der im Foyer aufgeschüttet wurde. Wo mit der "Tankstelle" der Sektausschank vor dem Haus der Berliner Festspiele gemeint sein muss, stellt sich die Frage, was das Publikum auf der Bühne erwartet: "Den Park", wie der erste Akt von Onkel Wanja vorgibt? Drei Dutzend Leichen aus Heiner Müllers "Shakespearekommentar" Anatomie Titus Fall of Rome?

Nicht einmal ein Freilufttheater k