Zwischen Ohn- und Allmacht

Das Theater, der Glaube und das Video Frank Castorf entdeckt in Pitigrillis Kokain eine Droge gegen den Wirklichkeitsverlust
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Ist das Gesicht, das vor Beginn auf den Vorhang projiziert wird, nicht das des jungen Gandhi, der in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts ein ganzes Volk zum zivilen Ungehorsam animierte? "Glauben Sie nichts von dem, was Sie hier sehen!" mahnt Tito Arnaudi (Marc Hosemann) Maddalenas Vater (Silvia Rieger), den die Suche nach seiner Tochter vor ein veritables "Pfefferkuchenhaus" geführt hat. Die Warnung scheint angebracht, ergeht sie doch erstens im Theater, zweitens in der Berliner Volksbühne und drittens in einer Inszenierung von Frank Castorf, die viertens den Titel Kokain trägt.

Als Vorlage dient der gleichnamige Roman aus den Zwanzigern, in dem der Italiener Pitigrilli (Dino Serge) eine Generation schildert, die, wie der Theaterkritiker Herbert Ihering mit Blick a