Eine Parlamentswahl mit Rechtsdrall zeichnet sich ab

Schweiz Am Sonntag wird in der Schweiz über beide Kammern des Parlaments – den Ständerat und Nationalrat – abgestimmt. Dass sich danach in der Zusammensetzung des Bundesrates etwas ändert, ist so gut wie ausgeschlossen
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Wahlkampf in der Schweiz, so wie man ihn sich vorstellt
Wahlkampf in der Schweiz, so wie man ihn sich vorstellt

Foto: Imago / Geisser

Die Schweizer Besonderheit heißt „Zauberformel“ und verheißt dem Land Stabilität wie Berechenbarkeit. Danach richtet sich die Zusammensetzung der Regierung nicht nach dem Kräfteverhältnis im Parlament wie fast überall auf der Welt. Maßgebend ist ein Schlüssel, der das Verhältnis der vier großen Parteien auf die Formel 2:2:2:1 bringt. Danach richtet sich, wer im siebenköpfigen Bundesrat Regierungsverantwortung übernimmt.

Das Prinzip ist verworrener Herkunft und selbst für ausgefuchste Fachleute nicht durchschaubar – eine Mischung aus parteipolitischer Mauschelei, Tradition, Stabilitätsgläubigkeit, helvetischem Brauchtum und granithartem Vertrauen darauf, dass gut sein muss, was sich nicht ändert